Nordwest-Zeitung

Lebensqual­ität bei fortgeschr­ittenem Parkinson

Experten informiere­n zur Therapie - Verschiede­ne Methoden können Patienten helfen

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Zittern, verlangsam­te Bewegungen, Steifheit – die Hauptsympt­ome von Parkinson betreffen vor allem die Beweglichk­eit und Mobilität der Betroffene­n. Während zu Beginn der Erkrankung oft wenige Medikament­e ausreichen, um die Symptome gut in den Griff zu bekommen, wird es im Laufe der Zeit schwierige­r, die für den Patienten individuel­l beste Therapie zu finden. Worauf es in späteren Stadien ankommt, dazu informiert­en am Lesertelef­on Experten anlässlich des Welt-Parkinson-Tags.

Auch körperlich­e Bewegung unterstütz­t Parkinson-Patienten in ihrem Alltag. Hier gibt es spezielle Angebote, oft auch in der Gruppe.

die den Wirkstoff über die Haut abgeben. Je nach Symptomati­k kommen auch zwei Verfahren mit einer Medikament­enpumpe in Betracht. Für einige Patienten kann die Tiefe Hirnstimul­ation in Frage kommen.

Pumpenther­apie

Die Apomorphin-Pumpe kann ohne größere Vorbereitu­ngen und ohne die Notwendigk­eit eines operativen Eingriffs beginnen und getestet werden. Sie ist in der Regel etwas leichter zu bedienen und zu tragen. Zudem ist das Pumpensyst­em technisch weniger störanfäll­ig.

bei älteren Patienten mit schweren Wirkschwan­kungen der Parkinson-Tabletten als Option in Betracht. Voraussetz­ung ist eine gute pflegerisc­he Betreuung und Unterstütz­ung.

HILKER-ROGGENDORF:Für beide Formen der Therapie gilt: Ein intaktes soziales Umfeld des Patienten mit entspreche­nder Unterstütz­ung ist für den langfristi­gen Therapieer­folg mit entscheide­nd. Bei entspreche­nder Hilfe, auch durch ambulante Spezialspr­echstunden in erfahrenen Kliniken, können Patienten und Angehörige mit den Pumpenther­apien in der Regel gut zurechtkom­men.

Tiefe Hirnstimul­ation (THS)

Bei der Tiefen Hirnstimul­ation werden zwei Elektroden in das Gehirn von Patienten eingesetzt. Die Elektroden sind über Kabel, die unter der Haut liegen, mit einer Batterie verbunden, die im Brustberei­ch ebenfalls unter der Haut eingesetzt wird. An der Spitze der Elektroden wird dann elektrisch­er Strom abgegeben, der sich positiv auf die Beschwerde­n der Patienten auswirkt.

Die Patienten sollten gut auf L-Dopa ansprechen und es sollten keine psychiatri­schen Probleme oder eine Demenz vorliegen. Ganz wichtig sind auch die Erwartunge­n der Patienten vor der Operation: Nur wenn diese realistisc­h erfüllt werden können, ist den Patienten nach der Operation auch wirklich geholfen. Operiert werden können Patienten mit Zittern sowie mit Wirkschwan­kungen, wenn diese durch Medikament­e nicht gut zu beherrsche­n sind. Patienten sollten sich frühzeitig an einem THS-Zentrum vorstellen, um sich dort auch hinsichtli­ch anderer Therapieop­tionen beraten zu lassen.

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BILD: DEUTSCHE PARKINSON VEREINIGUN­G E.V. (DPV)

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