Nordwest-Zeitung

Heye Koepke erklärt seinen spektakulä­ren Wechsel zum OTB

Darum spielt der der neuen Saison wieder 17-Jährige ab in Oldenburg

- VON ANDREAS LEHMKUHL UND JAN ZUR BRÜGGE

Nachdem er 2017 seinen Heimatvere­in SWO verlassen hat, schlüpft Heye Koepke nun beim OTB wieder in ein Oldenburge­r Trikot. Hier verrät der 17-Jährige auch, was für eine Rolle das Fahrradfah­ren in Zusammenha­ng mit dem Wechsel zum Turnerbund spielt.

OLDENBURG – Während die aktuelle Tischtenni­s-Saison abgebroche­n ist, laufen die Planungen für die neue Spielzeit beim Oldenburge­r TB weiter auf vollen Touren. Nachdem der Regionalli­ga-Aufstieg realisiert ist, nimmt das Team Gestalt an. Nach Johannes Schnabel kann der Turnerbund einen zweiten Zugang vermelden, der nach Oldenburg zurückkehr­t: Heye Koepke.

Straffes Programm

„Ich freue mich unheimlich, wieder in Oldenburg zu

„konnte Manchmal ich das in Hannover auch machen, aber das hat sich nie so richtig nach zu Hause angefühlt.

Heye Koepke Künftiger Spieler beim OTB

spielen – und so auch wieder mehr Gelegenhei­t zu haben, meine Eltern und meine Freunde hier zu sehen“, erklärt der 17-Jährige, der vor eineinhalb Jahren auf das Sportinter­nat in Hannover gewechselt ist und seit 2019 dort auch für 96 in der 3. Bundesliga gespielt hat.

„In den nächsten zwei Jahren, in denen ich auf dem Internat mein Abitur mache, werde ich sicherlich ein straffes Programm haben. Da tut es gut, auch an den Punktspiel­Wochenende­n öfter in Oldenburg sein zu können“, meint Koepke, der mit 96 auf Abstiegsra­ng neun lag, als die Coronaviru­s-Krise den Spielbetri­eb lahmlegte. Er selber kam bis dahin im unteren Paarkreuz auf eine Bilanz von 6:8 Siegen.

Schon im vergangene­n Herbst gab es Berichte, dass die Finanzieru­ng der DrittligaM­annschaft aus der Landeshaup­tstadt für die Zukunft nicht gesichert sei. Und tatsächlic­h wurden auch die Spieler bereits vor einiger Zeit informiert, dass das Team wohl aus der 3. Liga zurückgezo­gen werde. „Darum war es mir jetzt auch wichtig, einen Verein zu finden, bei dem ich eine längerfris­tige Perspektiv­e sehe. Ich glaube, die ist beim OTB gegeben“, erklärt Koepke.

Anspruchsv­olle Aufgabe

Der 17-Jährige ist der aktuell wohl beste aus Oldenburg stammende Tischtenni­s-Spieler. Als sportliche­n Rückschrit­t versteht er den Wechsel von der 3. Bundesliga in die direkt darunter angesiedel­te Regionalli­ga nicht. „Das obere Paarkreuz wird sicher sehr stark besetzt sein, da werde ich nicht zu den absoluten Topspieler­n gehören – das ist schon eine sehr anspruchsv­olle Aufgabe“, findet Koepke.

Auch der Verband und die Kadertrain­er sähen das ähnlich. „Mit denen standen wir in sehr gutem Austausch. Eine ganz klare Vorgabe gab es nicht, aber das mittlere Paarkreuz wäre vermutlich – auch für meine eigenen Ambitionen – zu wenig“, bericht der Oldenburge­r Nachwuchss­portler des Jahres 2016 und hat mit dem Turnerbund viel vor: „Für die Regionalli­ga sollten wir gut aufgestell­t sein und auch Perspektiv­en haben, vielleicht aufzusteig­en.“

Koepke ist eine feste Größe im Nachwuchsk­ader des Deutschen Tischtenni­s-Bundes (DTTB) und wurde zuletzt Dritter beim nationalen Top-12Turnier der U-18-Jungen. Vor allem für sein hohes Spielverst­ändnis ist der Angriffssp­ieler bekannt. Mit 2186 TTR-Punkten steht er aktuell auf Platz 107 der deutschen Männer- sowie Position drei der nationalen U-18-Rangliste. Im europäisch­en U-18-Ranking steht für ihn Platz 130 zu Buche, weltweit ist es Rang 273.

Damit es dort und mit dem OTB möglichst noch weiter nach oben geht, hat der Oldenburge­r nun auch einen Weg gefunden, sich richtig fit zu halten. Nach der Schließung des Internats und der Turnhallen war zunächst nicht viel mehr als Fitness-, Kraft- und Mobilitäts­übungen möglich.

„Mittlerwei­le habe ich privat einen Raum mit Tisch zur Verfügung, wo ich zum Beispiel Aufschlagt­raining machen kann“, erzählt Koepke. „Oder auch Balleimert­raining – und meine Eltern müssen dann zuspielen“, erklärt er, sehnt aber wie so viele Spieler auf allen Leistungse­benen den geregelten Trainingsb­etrieb wieder herbei.

Angenehmer Nebeneffek­t

Ganz in Oldenburge­r Tradition freut sich der 17-Jährige im Zusammenha­ng mit seiner spektakulä­ren Rückkehr in die Stadt übrigens vor allem über einen angenehmen Nebeneffek­t: „Endlich wieder mit dem Fahrrad zu den Heimspiele­n“, sagt er lächelnd und ergänzt: „Über Strecken, die ich schon unzählige Male gefahren bin – manchmal konnte ich das in Hannover auch machen, aber das hat sich nie so richtig nach zu Hause angefühlt.“

 ?? BILD: MARTIN REMMERS ?? Ehe die Coronaviru­sKrise den Betrieb in den Hallen lahmlegte, trainierte Heye Koepke (hier ein Bild aus dem vergangene­n September) ab und an in der Halle seines Heimatvere­ins SWO. In Zukunft tritt er für den OTB an.
BILD: MARTIN REMMERS Ehe die Coronaviru­sKrise den Betrieb in den Hallen lahmlegte, trainierte Heye Koepke (hier ein Bild aus dem vergangene­n September) ab und an in der Halle seines Heimatvere­ins SWO. In Zukunft tritt er für den OTB an.

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