Düngung korreliert mit Schadstoffwerten
Betrifft: „Krise lässt Schadstoffwerte sinken“(Ð 4. April)
Klasse, dass Sie (bzw. die
Ð) das Thema Schadstoffwerte weiter im Blick behalten. Ich beschäftige mich schon seit Jahrzehnten mit dem Wetter in Oldenburg.
Sie zeigen neben dem Verkehrsaufkommen die Stickstoffdioxidbelastung. Nur, weil das Verkehrsaufkommen wegen der Corona-Pandemie stark gesunken ist, fällt auf, dass die NO2-Werte nicht bzw. kaum zurückgehen. „Hätte die Abnahme nicht noch höher sein müssen?“– fragen Sie richtigerweise. Ja, hätte sie, sage ich, wenn es nur um das Verkehrsaufkommen ginge. Das tut es aber nicht!
Die Stickoxide werden gerade auch in der Landwirtschaft erzeugt, und zwar in Masse bei der Gülleausbringung. Ich habe mal in meine privaten Aufzeichnungen zu den Windrichtungen im März nachgeschaut. In der letzten Märzdekade geht der Wert hoch – gleichzeitig mit dem seit Tagen
anhaltenden Ostwind. Der Wert geht tatsächlich am 29. März wieder runter, da an diesem Tag die Windrichtung genau entgegengesetzt nach West/Südwest drehte.
Besonders im Osten von Oldenburg wird massiv Gülle ausgebracht (Hunteniederung, Klostermarsch). Aufgrund der starken Durchfeuchtung der Böden konnten die Landwirte die Flächen erst zu Märzbeginn befahren – und haben dann ihre Güllelager geleert – tagelang, wochenlang. (...) Diese Gülle ist mit dem Ostwind in die Stadt geweht worden, nicht nur als Geruch, sondern auch als NOx-Wert. Wenn der Wind aus W/SW kommt, ist die Situation eine gänzlich andere: Erstens müsste eine güllegeschwängerte Luft den gesamten Stadtbereich überwinden und zweitens: Im Westen der Stadt Oldenburg wird deutlich weniger Gülle ausgebracht, da sind die Flächen gar nicht so vorhanden wie im Osten. (...)