Noch immer Mangel an Schutzmasken
Niedersachsen hofft auf Nachschub – Angebot für Bürger knapp
HANNOVER – Zur Bewältigung der Corona-Krise empfehlen Bund und Länder das Tragen von Schutzmasken in der Öffentlichkeit. Doch gerade an geeigneten Schutzmasken herrscht großer Mangel, wie die stellvertretende Leiterin des Corona-Krisenstabes der niedersächsischen Landesregierung, Claudia Schröder, deutlich machte. „Wir haben einen hohen Verbrauch an Schutzprodukten insgesamt“, betonte sie in Hannover.
Die Masken vom Typ FFP-2 oder FFP-3, die einen guten
Schutz vor dem Corona-Virus bieten, sollten Ärzten, Pflegepersonal und Rettungskräften vorbehalten bleiben. Sie seien „nichts für die Straße“. Noch in dieser Woche erwarte das Land eine Lieferung von 1,5 Millionen FFP-2-Masken, sagte Schröder weiter. Diese würden sofort in die Verteilung gehen. Der Mangel sei damit keineswegs abgestellt. „Wir brauchen diese Masken kontinuierlich.“
Das Land verzichte vorerst darauf, „Alltagsmasken“in Geschäften und Nahverkehr verbindlich vorzuschreiben, weil es noch nicht überall ein entsprechendes Angebot gebe, wie Ministerpräsident Stephan
Weil (SPD) am Mittwoch auf Ð-Anfrage sagte. Die Bürger hätten jedoch zunehmend mehr Gelegenheit, die sogenannten Mund-Nasen-Masken zu beschaffen, beispielsweise in den Apotheken.
Die Pflicht zum Tragen eines Mund- und Nasenschutzes gilt als umstritten: Befürworter verweisen auf den Infektionsschutz, Kritiker befürchten, dass sich die Menschen dann in trügerischer Sicherheit wiegen und unvorsichtig werden. Im Einzelhandel sind die Masken zurzeit Mangelware und online nur schwer zu bekommen.
Claudia Schröder aus dem
Krisenstab betonte: „Die wichtigste Regel ist: Abstand halten!“Das gelte auch für Personen, die Mund- und Nasenschutz tragen würden.
Nach wie vor gut aufgestellt sei Niedersachsen bei der Zahl der Intensivbetten in Kliniken. Das Ziel der Gesundheitspolitik, eine wohnortnahe Versorgung sicherzustellen, habe sich in dieser Situation bewährt. „Nur ein Drittel der Beatmungsplätze ist aktuell belegt“, erläuterte Schröder. Dies könne sich aber schnell ändern, für den Fall, dass die Zahl der Neuinfektionen wider Erwarten steige, sagte sie mit Blick auf Nachbarländer.