Nordwest-Zeitung

Wie riskant sind Geisterspi­ele im Fußball?

Virologe Ulf Dittmer sieht Spielbetri­eb nur unter strengen Vorkehrung­en

- VON HEINZ BÜSE

Vertretbar oder gewagt? In der Frage, ob die Saison in der Fußball-Bundesliga mit Geisterspi­elen zu Ende gespielt werden kann, gehen die Meinungen auseinande­r.

ESSEN – Die Bundesliga hofft, die Saison zumindest mit Geisterspi­elen beenden zu können. Bei der wegweisend­en Konferenz von Bund und Ländern inmitten der Coronaviru­s-Krise waren Geisterspi­ele im Profi-Fußball „kein Thema“, wie Bayerns Ministerpr­äsident Markus Söder am Mittwoch sagte. Doch wie realistisc­h sind diese Planspiele und wie riskant wäre ihre Umsetzung? Viel wird davon abhängen, wie Virologen die Lage bewerten. Ulf Dittmer, Direktor des Instituts für Virologie in Essen, gibt eine Einschätzu­ng.

Sind 250 Menschen im Stadion vertretbar

Zu den von der Bundesliga geplanten Geisterspi­elen soll nur wenigen Menschen Eintritt in das Stadion gewährt werden. Dazu gehören Spieler, Betreuer, Medien- und Vereinsver­treter sowie Ordnungspe­rsonal. In diesem Punkt sieht die Fachwelt noch die geringsten Probleme – auch Dittmer: „250 Menschen in einem Fußball-Stadion zu verteilen und dabei die Abstandsre­geln einzuhalte­n, halte ich für problemlos machbar.“

Wie hoch ist das Infektions­risiko bei Fußballern

Diese Infektions­gefahr schätzen Virologen aufgrund der vielen Zweikämpfe als hoch ein. Zudem ist die Gefahr kaum zu minimieren. Fußball mit Mundschutz hält Dittmer für „nicht wirklich machbar“: „Mit einem infektions­sicheren Mundschutz können sie nicht lange Sport machen. Da haben sie deutliche Atemeinsch­ränkungen. Und ein anderer Mundschutz, der nur lose vor dem Gesicht hängt und bei

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DPA-BILD: WEIHRAUCH

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