Wie riskant sind Geisterspiele im Fußball?
Virologe Ulf Dittmer sieht Spielbetrieb nur unter strengen Vorkehrungen
Vertretbar oder gewagt? In der Frage, ob die Saison in der Fußball-Bundesliga mit Geisterspielen zu Ende gespielt werden kann, gehen die Meinungen auseinander.
ESSEN – Die Bundesliga hofft, die Saison zumindest mit Geisterspielen beenden zu können. Bei der wegweisenden Konferenz von Bund und Ländern inmitten der Coronavirus-Krise waren Geisterspiele im Profi-Fußball „kein Thema“, wie Bayerns Ministerpräsident Markus Söder am Mittwoch sagte. Doch wie realistisch sind diese Planspiele und wie riskant wäre ihre Umsetzung? Viel wird davon abhängen, wie Virologen die Lage bewerten. Ulf Dittmer, Direktor des Instituts für Virologie in Essen, gibt eine Einschätzung.
Sind 250 Menschen im Stadion vertretbar
Zu den von der Bundesliga geplanten Geisterspielen soll nur wenigen Menschen Eintritt in das Stadion gewährt werden. Dazu gehören Spieler, Betreuer, Medien- und Vereinsvertreter sowie Ordnungspersonal. In diesem Punkt sieht die Fachwelt noch die geringsten Probleme – auch Dittmer: „250 Menschen in einem Fußball-Stadion zu verteilen und dabei die Abstandsregeln einzuhalten, halte ich für problemlos machbar.“
Wie hoch ist das Infektionsrisiko bei Fußballern
Diese Infektionsgefahr schätzen Virologen aufgrund der vielen Zweikämpfe als hoch ein. Zudem ist die Gefahr kaum zu minimieren. Fußball mit Mundschutz hält Dittmer für „nicht wirklich machbar“: „Mit einem infektionssicheren Mundschutz können sie nicht lange Sport machen. Da haben sie deutliche Atemeinschränkungen. Und ein anderer Mundschutz, der nur lose vor dem Gesicht hängt und bei