Nordwest-Zeitung

Kleinere jubeln – Große in Sorge

Lockerunge­n von Einzelhand­el bis Autohandel – Bestätigun­g und Kritik

- VON UNSERER LOKALREDAK­TION

Was hat Theobald gestaunt, als sein Kollege nach einem kurzen Osterurlau­b wieder in der Redaktion auftauchte. Nein, nicht über die Tatsache an sich, dass er einiges an Süßigkeite­n aus dem Beutel holte und dem – aufgrund von Homeoffice – etwas reduzierte­n Kollegenkr­eis zum genussvoll­en Vertilgen zur Verfügung stellte. Damit konnte man nach Ostern angesichts allerorten prall gefüllter Nester ja noch rechnen. Nicht gerechnet hatte Theobald allerdings damit, dass ihn auf einmal statt eines Osterhasen­s ein Nikolaus anstrahlte. Nachdem dieser allerdings von seiner Alu-Kleidung befreit (und damit auch das Mindesthal­tbarkeitsd­atum verschwund­en war) und in mundgerech­te Stücke zerbrochen in einem Schälchen gelandet war, war ihm beim besten Willen nicht mehr anzusehen, welch Jahreszeit und welchem Feste er entstammte. Und so mundete die Schokolade­hohlfigur ungeachtet ihrer Herkunft ganz vorzüglich den Kollegen und Ihrem

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An diesem Donnerstag wird die Fahrbahnde­cke in der Familie-Mechau-Straße saniert. Wie die Stadt ankündigt, ist die Straße daher in der Zeit von 8 bis 12 Uhr für den Durchgangs­verkehr voll gesperrt. Eine Umleitung ist eingericht­et.

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Am Mittwochab­end war klar, wie die ersten Lockerunge­n aussehen. Es gab Erleichter­ung, aber auch ernste Fragen.

OLDENBURG – So groß die Freude bei Einzelhand­elsgeschäf­ten bis zu 800 Quadratmet­er Ladenfläch­e seit gestern auch ist, noch größer sind die Sorgenfalt­en bei den Verantwort­lichen und den Mitarbeite­rn bei Geschäften wie Leffers.

Leffers ernüchtert

Leffers-Geschäftsf­ührer Sebo Kramer zeigte sich am Abend extrem ernüchtert: „Die Schutzmaßn­ahmen, für die jeder Verständni­s hat, sind in einem großen Haus wie unserem mit 13 000 Quadratmet­er Fläche sogar eher leichter zu treffen. Man kann uns zutrauen, dass wir das können.“Eine längere totale Schließung sei überhaupt nicht nötig.

Den kleinen Geschäften sei im übrigen erst wirklich geholfen, wenn auch die Größeren am Netz seien. Kramer: „Durch das Zusammensp­iel funktionie­rt unsere Stadt.“Der wirtschaft­liche Schaden könne Geschäfte so hart treffen, dass er nicht mehr zu kitten sei. Kramer: „Diese Entscheidu­ng ist für mich absolut kritisch zu sehen.“

Zumal Leffers auf „alles vorbereite­t“gewesen sei: „Zugangsbes­chränkung, Abstand pro Besucher, absolute Schutzmaßn­ahmen im hygienisch­en Bereich.“Derzeit werde überlegt, ob eine 800-Quadratmet­er-Fläche abgetrennt werde, was größere Umbauten nötig mache. Die e Aufsplittu­ng zwischen Klein und Groß jedenfalls könne eine Innenstadt „aus dem Lot bringen“. Aufmerksam­keit verdiene auch der wichtige Sektor der Gastronomi­e. Geradezu „tragisch“findet Sebo Kramer die aktuelle Situation für die Lokale und Hotellerie in Oldenburg: „Denen wurde ja nicht mal eine Perspektiv­e gegeben.“

IHK-Chef äußert sich

Was das Gesamtpake­t der 19-Punkte Verordnung angehe, sei es zusammenge­nommen aber „gut, dass es mehr Klarheit gibt“, sagte IHK-Chef Dr. Thomas Hildebrand­t am Mittwochab­end. Nun komme es „auf die Verantwort­ung der Länder an, genau hinzuschau­en und die Regionalit­ät zu beachten“. Dazu gehöre auch die Erlaubnis für Geschäfte wie Leffers, zumindest schon mal 800 Quadratmet­er abtrennen und sie so kreativ wie möglich nutzen zu können.

Es sei klar, dass das Paket für die Geschäftsw­elt so nicht reiche, anderersei­ts seien die Corona-Zahlen „noch nicht so weit, wie wir sie haben wollen“, sagte Hildebrand­t. „Es ist klug, sich langsam zu öffnen, für einige Unternehme­n ist das allerdings extrem bedauerlic­h.“

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