Wenn die viele gemeinsame Zeit im Streit mündet
Verein Konfliktschlichtung berät Paare und Familien weiter per Telefon und E-Mail
OLDENBURG/LR – Gesundheitliche Sorgen, existenzielle Ängste, finanzielle Engpässe: In Zeiten wie diesen sind Familien mit zahlreichen herausfordernden Themen konfrontiert. Dazu kommt die viele gemeinsame Zeit zu Hause. Diese momentane Veränderung der gesteigerten Nähe im Zusammenleben kann auch eine Gefahr für eine Verschlechterung der familiären oder partnerschaftlichen Situation bergen. Auf diese Situation reagiert der Verein Konfliktschlichtung.
Natürlich darf man die guten Seiten nicht vergessen: zum Beispiel, dass eine Familie oder die Partner mehr Zeit haben, etwas gemeinsam zu machen, man rückt vielleicht enger zusammen. Das kann als eine neue positive Erfahrung
wahrgenommen werden. Sollte es dennoch geschehen, dass sich eine Konfliktsituation anbahnt, gibt es vielfältige Möglichkeiten, Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Der Verein Konfliktschlichtung bietet für diese Situationen in der Regel telefonische Beratung an. „Es ist uns sehr wichtig, unser Angebot sowohl für unsere Beratungsangebote im häuslichen familiären Bereich sowie in der Mediation in Strafsachen weiterhin aufrecht zu erhalten und zu erweitern, um für Menschen in krisenhaften häuslichen und auch anderen bedrohlichen Situationen ansprechbar zu sein“, so Veronika Hillenstedt, Geschäftsführerin des Vereins.
Ein Beispiel für die Arbeit ist das „Oldenburger Interventionsprojekt
Aktiv für den Verein: Veronika Hillenstedt (links) und Daniela Hirt
(Olip) – Information, Beratung und Training bei Gewalt in Ehe und Partnerschaft“. Hier wird proaktiv weiter beraten und betreut. Von den Männern und Frauen und deren Partnern werde das sehr positiv aufgenommen. Somit sinke die Wahrscheinlichkeit einer Eskalation erheblich. Die Teilnehmer fühlten sich gut betreut und meldeten sich auch von sich aus, wenn es Schwierigkeiten gebe, berichten Daniela Hirt und Michael Ihnen. Beide sind pädagogische Mitarbeiter bei Konfliktschlichtung.
Der Verein sieht seine Aufgaben darin, zu deeskalieren und zu unterstützen. Darüber hinaus gibt er Tipps zum gewaltfreien Umgang miteinander. Da persönliche Zusammenkünfte zurzeit eingeschränkt sind, kann die Gruppenarbeit in der gewohnten Form zwar aktuell nicht stattfinden, stattdessen gibt es eine verlängerte telefonische Sprechzeit. Auch per Video und E-Mail wird beraten.
Darüber hinaus stellt der
Verein ein Merkblatt der „Bundesarbeitsgemeinschaft Täterarbeit Häuslicher Gewalt“zur Verfügung. Dieses kann Unterstützung bieten für einen guten und gewaltfreien Umgang in schwierigen Situationen. Das Merkblatt kann telefonisch oder per Videokonferenz mit den Mitarbeitern besprochen werden.
Sollte die Kontaktsperre noch längere Zeit Bestand haben, ist der Verein in Vorbereitung, geeignete digitale Formate für Beratung, Mediation in Strafsachen und Training anbieten zu können.
■ Der Verein Konfliktschlichtung ist erreichbar: montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr und samstags von 10 bis 15 Uhr unter 0441/27293. Die Mailadresse lautet info@konfliktschlichtung.de.
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