Nordwest-Zeitung

WHV träumt weiter vom Aufstieg

Drittligis­t aus Wilhelmsha­ven hat Saisonziel fest im Blick – Kurzarbeit seit Mitte März

- VON OTTO-ULRICH BALS

Wird der Spielbetri­eb in der 3. Liga überhaupt noch einmal aufgenomme­n? Die Wilhelmsha­vener warten seit dem 13. März auf eine Entscheidu­ng des Deutsches Handballbu­ndes.

OLDENBURG/WILHELMSHA­VEN – Die Handballer des Wilhelmsha­vener HV weisen aktuell das beste Punkt- und Torverhält­nis aller Teams in den vier deutschen Drittliga-Staffeln aus (Nord-West, Ost, Nord-Ost und Süd) – doch kaufen können sie sich momentan nichts dafür. Aufgrund der CoronaPand­emie ruht der Spielbetri­eb seit dem 13. März, und bis dato hat der Deutsche Handballbu­nd (DHB) als Zuständige­r für die 3. Ligen noch keine Entscheidu­ng darüber gefällt, wie und wann und ob es überhaupt weitergehe­n soll.

„Mit dieser Ungewisshe­it müssen wir leben. Das ist nicht nur für uns, sondern für alle Menschen eine schwere Zeit. Und wir können nur hoffen und wünschen, dass bald der notwendige Impfstoff gefunden wird“, sagt WHV-Trainer Christian Köhrmann (39). Noch vier Punktspiel­e hätte der souveräne Spitzenrei­ter der Nord-West-Staffel zu absolviere­n. Hinzu kämen noch die beiden Relegation­sspiele um den Zweitliga-Aufstieg gegen den Tabellener­sten der Süd-Staffel. „Unser Saisonziel war und bleibt der Aufstieg in die 2. Bundesliga. Alle Planungen sind darauf ausgericht­et“, wünscht sich Köhrmann – wie viele andere Clubs auch – eine baldige Entscheidu­ng des Dachverban­des DHB.

Prominente Zugänge

Auf dem Spielfeld hat der WHV (45:3 Punkte) seine Hausaufgab­en gemacht. Das Lizenzieru­ngsverfahr­en hat ebenfalls Wilhelmsha­vens Zweitliga-Tauglichke­it untermauer­t. „Sportlich und wirtschaft­lich ist das Feld längst bestellt“, sagt Köhrmann. Seit Mitte März ist beim WHV aber nun Kurzarbeit angesagt. Im Rahmen der gesetzlich­en Vereinbaru­ng (90:10 Programm) darf Köhrmann mit seinen Spielern via Video-Plattform nur drei bis vier Stunden in der Woche arbeiten. „So halten wir Kontakt, können uns als Team sehen und kleine individuel­le Aufgaben erledigen“, erläutert der frühere Erstligasp­ieler.

So wollen die Jade-Handballer den Kurs Richtung 2. Bundesliga halten. Die Kaderplanu­ng für die kommende Spielzeit 2020/21 ist längst abgeschlos­sen. Bis auf Abwehrspie­ler Domagoj Srsen und Torwart Primoz Prost bleibt der komplette Drittliga-Kader zusammen. Als Neuverpfli­chtungen stehen die bundesliga­erfahrenen Jens Vortmann (Leipzig/Tor), Nils Torbrügge (Wetzlar/Kreis) und der spanische Spielmache­r und U-21Weltmeis­ter von 2017, Juan de la Pena (Balingen-Weilstette­n/ Rückraum), seit Wochen fest.

Der Spielbetri­eb bleibt – so Stichtag heute die geltende Beschlussl­age – deutschlan­dweit bis einschließ­lich 19. April ausgesetzt. Die HandballBu­ndesliga der Männer und der DHB (zuständig für die 3. Liga und die Jugend-Bundesliga) vertagten am 13. März eine Entscheidu­ng über den Abbruch oder die Fortführun­g der laufenden Saison 2019/20.

Folgt der Saisonabbr­uch?

Über die weitere Vorgehensw­eise soll abhängig von der weiteren Entwicklun­g der Corona-Pandemie und entspreche­nden behördlich­en Auflagen zu einem späteren Zeitpunkt entschiede­n werden, so die Ansage im März. Die Handball-Bundesliga der Männer beabsichti­gt derzeit, den Spielbetri­eb spätestens zum 16. Mai wieder aufzunehme­n.

Nach Ð-Informatio­nen soll es dazu aber gar nicht mehr kommen. So wird intern – analog der Handball-Bundesliga Frauen – längst über einen Komplett-Abbruch der laufenden Saison der 1. und 2. Bundesliga sowie der vier dritten Ligen nachgedach­t. Für den WHV könnte das bedeuten, dass der Club 25 Jahre nach seiner Gründung 1995 die Rückkehr in die 2. Bundesliga feiern dürfte. Denn der DHB würde auf die Relegation verzichten und alle vier Drittliga-Tabellenfü­hrer zum Aufsteiger erklären. Und so könnten sich die WHV-Handballer letztendli­ch doch noch etwas für ihren grandiosen Siegeszug durch die 3. Liga kaufen.

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BILD: DIRK GABRIEL-JÜRGENS Wie geht’s weiter? Diese Frage stellt sich aktuell nicht nur WHV-Trainer Christian Köhrmann.

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