Kunstvolle Zen-Gärten
Wir wissen um ein Land, in dem der Machthaber jeden augenblicklich feuert, der ihm nicht ehrerbietig huldigt und schmeichlerisch nach dem Wort redet. In Japan hingegen bleibt der Monarch bescheiden im Hintergrund. Wenn er nicht gerade repräsentative Zeremonien absolviert hat er Muße, sich in einen Zustand meditativer Versenkung zurückzuziehen. Zen, der Meditations-Buddhismus, ist der weglose Weg, das torlose Tor.
Was kann da einem Kaiser wohl von Bedeutung sein? Wunderbare Gärten vielleicht, in denen alles seinen ausgewogenen Platz findet. Erbauliche Rundwege. Fein mit dem Rechen gezogene Linien im Kies. Sanftes Grün. Anmutige Statuen, gelassen dahin schreitende Kraniche und lauschige Sitzbänke.
Schlüpfen wir in die Rolle geschickter Gartenarchitekten, um dem Monarchen Vorschläge zu unterbreiten. Wir wissen, was er gerade realisiert haben will, denn Täfelchen zeigen seine Wünsche, die sich nach jeder Spielrunde ändern.
Reihum nimmt jeder von einem Vorratsfeld ein quadratisches Plättchen und platziert es auf seinem Gartenplan. Die Plättchen der untersten Reihe
gibt es kostenlos, die aus darüberliegenden Reihen müssen bezahlt werden. Kaum hat sich jeder bedient rutschen die Vorratsplättchen nach unten. Dann werden die Lücken aufgefüllt.
Hat jeder Spieler sein Gartentableau mit 16 Plättchen belegt kommt der Augenblick der Wahrheit. Dann gibt es Punkte dafür, inwieweit die Wünsche des Herrschers erfüllt wurden. Vieles gelingt – aber eben nicht alles. Anschließend startet dieses flotte Familienspiel mit anderen Wunschvorgaben in die nächste Runde.
Dieses Legespiel ist eine gelungene Verbindung von einfachem Einstieg und der Möglichkeit, die Komplexitätsschrauben mit wachsender Spielerfahrung mit simplen Mitteln anzuziehen. Durch angelegte weitere Anforderungen wird das Vorratstableau Schritt für Schritt zur Pagode.