SO LÄUFT DIE BEHANDLUNG VON WIRBELVERLETZUNGEN
UNFALLFOLGEN Zweiradfahrer erleiden oft schwere Verletzungen der Wirbelsäule
Wirbelverletzungen können unterschiedliche Ursachen haben. In den ersten warmen Frühjahrstagen sind sie oft die Folge von Fahrrad- und Motorradunfällen.
DELMENHORST – Unfälle mit dem Fahrrad, E-Bike oder dem Motorrad führen häufig zu besonders schweren Verletzungen, weil die Betroffenen weitgehend ungeschützt und aus mitunter hoher Geschwindigkeit stürzen. Anders als bei durch Airbags und andere Sicherungssysteme geschützten Autofahrern steigt die Zahl der Unfallverletzten bei Zweiradfahrern seit Jahren an. Das Statistische Bundesamt hat im Jahr 2018 rund 134000 verletzte Fahrrad- und Motorradfahrer gezählt. Zwei Jahre zuvor hatte diese Zahl noch bei etwas mehr als 124000 gelegen.
Der größte Teil der Motorradunfälle mit Personenschäden ereignet sich auf Landesund Bundesstraßen, auf denen schnell gefahren wird. Nicht angepasste Geschwindigkeit ist noch vor Fahrfehlern etwa beim Abbiegen oder Wenden die häufigste Unfallursache. Oft werden Zweiradfahrer aber auch unverschuldet in einen Unfall verwickelt – etwa, wenn sie von anderen Verkehrsteilnehmern übersehen werden.
Welcher Bereich der Wirbelsäule geschädigt ist, lässt sich meistens mittels einer Röntgenuntersuchung und einer Computertomographie feststellen. „Damit gewinnt man vom Kopf bis zur Halswirbelsäule und den Bauchraum einen Überblick über die Verletzungen“, erklärt Dr. Dirk Meyer. Vor allem wenn der Verdacht auf eine Beeinträchtigung des Rückenmarks besteht, kann zusätzlich eine Magnet-Resonanz-Tomographie
nötig sein. Auf dieser Grundlage können alle erforderlichen medizinischen Interventionen eingeleitet werden.
Bei leichteren Wirbelverletzungen reicht in der Regel eine konservative Behandlung aus, die zunächst vor allem auf einer bedarfsgerechten Schmerztherapie mit begleitender Physiotherapie besteht. Optional kann eine Versorgung mit
einem stützenden Spezialkorsett sinnvoll sein. Die Heilung wird dann durch dosierte Bewegung gefördert.
Eine Operation an der Wirbelsäule ist erforderlich, wenn die Wirbelkörper und/ oder benachbarte Strukturen sehr schwer geschädigt sind und damit Verformungen der Wirbelsäule einhergehen. Besondere Vorsicht ist einem instabilen Wirbelbruch geboten.