Schule aus der Ferne
Lehrkräfte der Grundschule Bloherfelde halten auch ohne Unterricht in den Klassen Kontakt zu ihren Schülern
Wie funktioniert Schule, wenn die Schule geschlossen ist? Lehrkräfte der Grundschule Bloherfelde halten auch ohne Unterricht vor Ort möglichst engen Kontakt zu ihren Schülern ..................................
Der direkte Draht zu den Kindern ist wichtig. Um den zu halten, müssen sich die Lehrer allerdings etwas einfallen lassen.
OLDENBURG/LR – „Im Mittelpunkt das Kind“– Der Leitsatz der Grundschule Bloherfelde gilt auch in diesen Tagen für die Schulleitung und das Kollegium, trotz der Schulschließungen.
„Für uns war es von Anfang an wichtig, den Kontakt zu den Kindern zu halten und auch eine Antwort zu bekommen“, erklärt die Rektorin Alexandra Wohlert. So stellten die Lehrkräfte ein Paket individuell für jedes Kind zusammen. Darin enthalten war ein Brief der jeweiligen Klassenlehrerin, Arbeitsmaterial und ein kleines Präsent für die Osterzeit. Ebenso enthalten ist ein frankierter Rückumschlag, um den Schülern eine Möglichkeit zu geben, die Erlebnisse in der Corona-Phase niederzuschreiben und an die vertrauten Pädagoginnen und Pädagogen in die Schule zurückzusenden.
„Nicht alle Elternhäuser in unserem bunten Einzugsgebiet sind mit einem mobilen Endgerät ausgestattet, um auf dem digitalen Weg einen Kon
herzustellen. Und gerade die jüngeren Kinder in den Eingangsstufen sind oft noch nicht vertraut mit digitalem Unterrichtsmaterial. Von daher ist die Briefkorrespondenz das geeignete didaktische Mit
tel in dieser Zeit“, begründet die Schulleiterin diese Aktion.
Beteiligt daran waren vor allem die Lehrkräfte, die für ihre Kinder die Umschläge zu Fuß oder mit dem Fahrrad persönlich nach Hause brachtakt
ten. „Der Abstand bei der Übergabe wurde natürlich eingehalten. Aber dieser direkte Draht zu den Kindern, der Kontakt, die Begegnung, das ist so wichtig. Für die Kinder, aber auch für die Kolleginnen
Doch, wirklich: Carlotta freut sich über die Aufgaben.
und Kollegen“, weiß Wohlert.
Die Kinder, die das Überraschungspaket erhielten, waren begeistert. So wie Carlotta aus der 3d. „Ich habe mich riesig gefreut und bin schon fleißig am Arbeiten.“
Aber nicht nur auf das lehrende Personal kommt es in diesen Tagen an, auch die Schulsozialarbeit leistet in dieser Zeit wichtige Dienste. Diplom-Sozialpädagogin Eva Hake ist täglich im Einsatz – natürlich am Telefon. Sie hält Kontakt zu den Familien, die „besonderen Belastungen ausgesetzt sind und es in diesen Zeiten besonders schwer haben“, skizziert die Schulleiterin die Situation einiger Kinder der Grundschule. „Der persönliche Kontakt, unser Beratungsangebot, die Fürsorge und damit der gemeinsam angebahnte und unterstützende Weg muss auch in diesen Tagen seinen Fortgang finden. Die Familien und vor allem die Kinder dürfen in dieser Zeit auf keinen Fall alleine gelassen werden“, mahnt die Rektorin.
Daher stehen die Schulleitung und die Schulsozialpädagogin weiterhin in Kontakt mit Familienhelfern und weiteren Institutionen wie dem Allgemeinen Sozialdienst und dem Kinderschutz-Zentrum. Direkte Unterstützung gibt es trotz der Schließung auch in der Schule selbst. Jede Schule ist dazu verpflichtet, eine Notbetreuung für Kinder anzubieten, deren Eltern in systemrelevanten Berufen tätig sind. Auch Härtefallregelungen werden von der Schulleitung vor Ort besprochen.
„Wir haben schon zu Beginn der Schulschließungen direkt Kontakt zu den entsprechenden Familien aufgenommen und das Angebot der Notbetreuung erklärt“, sagt Wohlert. Und für die Schülerinnen und Schüler gibt es in diesen Tagen nach Ostern Licht am Ende des Tunnels zu sehen.