Müll im Meer
Oldenburger Unternehmen entwickelt App zum Müllsammeln – Für Deutschen Computerspielpreis beworben
Ein Oldenburger Unternehmen hat eine App entwickelt, die auf die Vermüllung der Meere aufmerksam macht. Dafür hofft es jetzt auf eine Auszeichnung .......................
Quantumfrog hat eine Spiele-App entwickelt, die auf die Vermüllung der Meere aufmerksam machen will. Darin können Müllangler und Strandsammler ihr Geschick beweisen und ganz nebenbei etwas Wichtiges lernen.
OLDENBURG – Mit einem Kescher Plastik aus dem Meer fischen und Tieren wie dem Kabeljau das Leben retten oder die Strände von Müll befreien, der von Wellen angespült wurde. Diese Aktionen sind bekannt, um der Verschmutzung der Meere entgegenzuwirken. Neu ist, dass das jetzt auch von zu Hause aus möglich ist – zumindest digital.
Denn das Oldenburger Entwicklerstudio Quantumfrog hat die Spiele-App Watten Games entwickelt. Herausgeber ist die Projektgemeinschaft des deutsch-niederländischen Förderprojektes INTERREG V A „Watten-Agenda 2.0“, mit Ostfriesland Tourismus GmbH als Lead-Partner. Ihr Ziel ist ein nachhaltiger Tourismus am Wattenmeer.
„Es dreht sich alles um die Vermüllung der Ozeane mit
auf das Unesco Weltnaturerbe Wattenmeer“, sagt Hendrik Rump, Geschäftsführer von Quantumfrog. Dabei führt der Austernfischer Austin, klassisch nordisch mit Fischermütze, durch das Spiel. „Man startet in Austins Wohnzimmer, also den Strand und die Dünen, wo er sich über den ganzen Müll ärgert und dazu animiert, ihn zu beseitigen“, erklärt Rump.
In zwei Spielen können die Nutzer dann das Wattenmeer säubern und so die Tiere und die Natur vor der Vermüllung retten. Im Spiel Müllangler muss umhertreibender Müll mit einem Kescher eingefangen werden, bevor ihn die Tiere wie Kabeljau, Seehund oder Schweinswal fressen. Im zweiten Spiel Strandsammler muss der, durch die Wellen an den Strand angespülte, Müll eingeSchwerpunkt
werden. „Mit jeder Welle wird mehr Müll angespült, so kommt man unter Zugzwang“, erklärt Rump die Herausforderung.
Je mehr Levels gespielt werden, umso mehr Tiere und Strandabschnitte werden freigeschaltet. Zusätzlich gibt es Grafiken und Bilder vom Wattenmeer. Darin wird unter anderem über die Vermüllung informiert und welche Folgen
das für die Natur und Tierwelt hat. Ebenfalls gibt es sogenannte „De Nümigs“. Das sind Ausschneidebögen, die man sich ausdrucken und daraus quadratische Tierchen wie den Wattwurm basteln kann. Um nicht nur digital das Wattenmeer zu retten, sondern auch aktiv, wird in der App über Kinderprogramme wie den Junior Rangern den WWF Junior oder Visit Wadden in den Niesammelt derlanden informiert.
Von der Idee bis zur fertigen App hat es rund eineinhalb Jahre gedauert. Dabei hat Quantumfrog alles handgemalt und designt, wie der Geschäftsführer sagt. Die Informationen lieferten Ostfriesland Tourismus GmbH und die Nationalparkverwaltung. Unterstützung gab es zudem durch Fördermittel von der Europäischen Union und den INTERREG-Partnern.
Die Zielgruppe für Watten Games ist zwischen vier und 16 Jahre alt. Aber auch für Eltern, ist diese App sinnvoll, wie Rump sagt, um die Kinder spielerisch an das Thema heranzuführen. Heruntergeladen kann die App kostenlos im Play Store und App Store.
Wie 2018 mit der App Vocabicar, hat sich Quantumfrog auch in diesem Jahr für den Deutschen Computerspielepreis in der Kategorie „Bestes Serious Game“beworben. Doch unter die Top drei kamen sie dieses Mal nicht. Stattdessen hoffen sie jetzt auf den „Publikumspreis“. Dafür kann jeder noch bis diesen Donnerstag abstimmen. Die Verleihung findet dann am Montag, 27. April, in München statt. Aus gegebenem Anlass als Online-Stream-Event.
Mehr Infos unter www.deutscher-computerspielpreis.de/publikumspreis/wattengames