Zeitungsproduktion auch in Krisen-Zeiten
WE Druck begegnet Herausforderungen mit kreativen Lösungen – Maskenpflicht in den Hallen
Gut geschützt durch die Corona-Zeit: Alexandra Nitsch und ihre Kolleginnen in der Zeitungsweiterverarbeitung schützen sich so gut es geht. Zusätzlich zu Maske und Visier wurden Schutzwände zwischen den Arbeitsplätzen errichtet.
Die Halterungen für die Schutzvisiere stammen aus dem 3-D-Drucker einer Mitarbeiterin. Und für den Spuckschutz ist Frischhaltefolie ebenso geeignet wie Plexiglas.
OLDENBURG – Home Office ist in Corona-Zeiten eine weit verbreitete Möglichkeit, Gefahren der Virus-Verbreitung zu minimieren. Längst nicht alle Arbeiten lassen sich aber vom heimischen Schreibtisch aus erledigen. Können die ÐRedakteure zum Beispiel in weiten Teilen auch zu Hause recherchieren, schreiben und Seiten gestalten, haben ihre Kollegen bei WE Druck an der Wilhelmshavener Heerstraße diese Möglichkeit nicht. Sie gehen ihrer Arbeit im Druckhaus nach – fast so wie in „normalen“Zeiten.
Aber eben nur fast. Denn auch zwischen gigantischen Papierrollen, haushohen Drucktürmen und rasend
schnellen Einstecksystemen gelten dieselben strengen Hygieneschutzmaßnahmen wie überall sonst.
Fremd- und Eigenschutz
Und dann sind es manchmal die ganz einfachen Dinge, die das Leben sicherer machen. Auch in Krisen-Zeiten. Denn bei WE Druck – wo neben der Ð auch die Nordwest-Sonntagsblätter der Mediengruppe gedruckt werden – stehen die Maschinen auch während der Corona-Pande
mie nicht still. Und deshalb heißt es auch im Druckhaus in Etzhorn: Abstand halten und mögliche Tröpfchenübertragungen verhindern.
Und das geht durchaus mit Bordmitteln. So stammen die Halterungen für die Schutzvisiere aus dem 3-D-Drucker einer Mitarbeiterin und die Mund-Nasen-Schutzmasken sind vielfach selber genäht. „Ohne Maske darf hier keiner rein“, sagt Schichtleiter Dragan Tocic bestimmt. Vor ungefähr zwei Wochen haben er und seine Kollegen schon auf diese
Form des Fremd- und Eigenschutzes gesetzt – und die Akzeptanz sei von Beginn an groß gewesen.
Offene Türen sorgen für eine noch bessere Belüftung und aus dem Aufenthaltsraum sind fast alle Stühle verbannt. Wo in Vor-Corona-Zeiten bis zu 20 Kollegen einen Pausen-Schnack halten konnten, sind jetzt nur noch zwei zeitgleich erlaubt. Mehr finden auch keinen Sitzplatz vor. Auch die Schutzwände zwischen den einzelnen Arbeitsplätzen sind Marke Eigenbau. Statt Plexiglas hat man zur Frischhaltefolie gegriffen. Mehrlagig sollte diese denselben Schutz bieten.
Aufeinander achtgeben
Sämtliche Arbeitsplätze werden regelmäßig desinfiziert, Türklinken und weitere Flächen mit wechselndem Kontakt ebenso. Das gilt auch für Hubwagen, auf denen die zwischengelagerten Beilagen darauf warten, in die Zeitung eingeschossen zu werden.
Bis zu 100 Mitarbeiter sind
Auch im Papierlager, wo Johann Grothoff arbeitet, Maskenpflicht.
Beim Papierrollenwechsel ist Frank Tilgner zwar weitgehend allein, eine Maske trägt er dennoch.
Auch wenn Schichtleiter Dragan Tocic im Leitstand für die Einstecksysteme steht, trägt er Mund-Nase-Maske und Visier.
hier zu Stoßzeiten tätig, vor allem am Freitagabend. Unter der Woche sind es aber immerhin auch noch um die 60. Sie alle wurden im Umgang mit Mundschutz und Visier geschult, wissen, wie sie sich verhalten müssen. Denn das ist in der Krise das A und O. „Wir haben hier viele Übergänge“, sagt Schichtleiter Dragan Tocic. So kommen sich Kollegen etwa beim Beilagenwechgilt
sel auch in der riesigen Halle ein bisschen näher. Oberstes Ziel dabei: Mindestens eineinhalb Meter Abstand halten!
„Wichtig ist es, aufeinander achtzugeben und die aufgestellten Regeln einzuhalten“, sagt Dragan Tocic. „Ich glaube, wir haben eine gute Lösung für alle Beteiligten gefunden.“
So ist auch in der CoronaKrise die Produktionssicherheit gewährleistet.