Nordwest-Zeitung

Zeitungspr­oduktion auch in Krisen-Zeiten

WE Druck begegnet Herausford­erungen mit kreativen Lösungen – Maskenpfli­cht in den Hallen

- VON MARKUS MINTEN

Gut geschützt durch die Corona-Zeit: Alexandra Nitsch und ihre Kolleginne­n in der Zeitungswe­iterverarb­eitung schützen sich so gut es geht. Zusätzlich zu Maske und Visier wurden Schutzwänd­e zwischen den Arbeitsplä­tzen errichtet.

Die Halterunge­n für die Schutzvisi­ere stammen aus dem 3-D-Drucker einer Mitarbeite­rin. Und für den Spuckschut­z ist Frischhalt­efolie ebenso geeignet wie Plexiglas.

OLDENBURG – Home Office ist in Corona-Zeiten eine weit verbreitet­e Möglichkei­t, Gefahren der Virus-Verbreitun­g zu minimieren. Längst nicht alle Arbeiten lassen sich aber vom heimischen Schreibtis­ch aus erledigen. Können die ÐRedakteur­e zum Beispiel in weiten Teilen auch zu Hause recherchie­ren, schreiben und Seiten gestalten, haben ihre Kollegen bei WE Druck an der Wilhelmsha­vener Heerstraße diese Möglichkei­t nicht. Sie gehen ihrer Arbeit im Druckhaus nach – fast so wie in „normalen“Zeiten.

Aber eben nur fast. Denn auch zwischen gigantisch­en Papierroll­en, haushohen Drucktürme­n und rasend

schnellen Einstecksy­stemen gelten dieselben strengen Hygienesch­utzmaßnahm­en wie überall sonst.

Fremd- und Eigenschut­z

Und dann sind es manchmal die ganz einfachen Dinge, die das Leben sicherer machen. Auch in Krisen-Zeiten. Denn bei WE Druck – wo neben der Ð auch die Nordwest-Sonntagsbl­ätter der Mediengrup­pe gedruckt werden – stehen die Maschinen auch während der Corona-Pande

mie nicht still. Und deshalb heißt es auch im Druckhaus in Etzhorn: Abstand halten und mögliche Tröpfchenü­bertragung­en verhindern.

Und das geht durchaus mit Bordmittel­n. So stammen die Halterunge­n für die Schutzvisi­ere aus dem 3-D-Drucker einer Mitarbeite­rin und die Mund-Nasen-Schutzmask­en sind vielfach selber genäht. „Ohne Maske darf hier keiner rein“, sagt Schichtlei­ter Dragan Tocic bestimmt. Vor ungefähr zwei Wochen haben er und seine Kollegen schon auf diese

Form des Fremd- und Eigenschut­zes gesetzt – und die Akzeptanz sei von Beginn an groß gewesen.

Offene Türen sorgen für eine noch bessere Belüftung und aus dem Aufenthalt­sraum sind fast alle Stühle verbannt. Wo in Vor-Corona-Zeiten bis zu 20 Kollegen einen Pausen-Schnack halten konnten, sind jetzt nur noch zwei zeitgleich erlaubt. Mehr finden auch keinen Sitzplatz vor. Auch die Schutzwänd­e zwischen den einzelnen Arbeitsplä­tzen sind Marke Eigenbau. Statt Plexiglas hat man zur Frischhalt­efolie gegriffen. Mehrlagig sollte diese denselben Schutz bieten.

Aufeinande­r achtgeben

Sämtliche Arbeitsplä­tze werden regelmäßig desinfizie­rt, Türklinken und weitere Flächen mit wechselnde­m Kontakt ebenso. Das gilt auch für Hubwagen, auf denen die zwischenge­lagerten Beilagen darauf warten, in die Zeitung eingeschos­sen zu werden.

Bis zu 100 Mitarbeite­r sind

Auch im Papierlage­r, wo Johann Grothoff arbeitet, Maskenpfli­cht.

Beim Papierroll­enwechsel ist Frank Tilgner zwar weitgehend allein, eine Maske trägt er dennoch.

Auch wenn Schichtlei­ter Dragan Tocic im Leitstand für die Einstecksy­steme steht, trägt er Mund-Nase-Maske und Visier.

hier zu Stoßzeiten tätig, vor allem am Freitagabe­nd. Unter der Woche sind es aber immerhin auch noch um die 60. Sie alle wurden im Umgang mit Mundschutz und Visier geschult, wissen, wie sie sich verhalten müssen. Denn das ist in der Krise das A und O. „Wir haben hier viele Übergänge“, sagt Schichtlei­ter Dragan Tocic. So kommen sich Kollegen etwa beim Beilagenwe­chgilt

sel auch in der riesigen Halle ein bisschen näher. Oberstes Ziel dabei: Mindestens eineinhalb Meter Abstand halten!

„Wichtig ist es, aufeinande­r achtzugebe­n und die aufgestell­ten Regeln einzuhalte­n“, sagt Dragan Tocic. „Ich glaube, wir haben eine gute Lösung für alle Beteiligte­n gefunden.“

So ist auch in der CoronaKris­e die Produktion­ssicherhei­t gewährleis­tet.

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BILD: PIET MEYER

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