Landtage vier Wochen später
Claudia Hohensee, stellvertretende Amtsleiterin des Tiefbau- und Grünflächenamts bei der Gemeinde Bad Zwischenahn, mit den Plastik-Mainzelmännchen-Scheiben.
Emden und Hameln
Vom Landkreis wurde die Gemeinde in einem ablehnenden Schreiben über die Entscheidung informiert, nachdem diese im Frühjahr eine Verlängerung der Genehmigung beantragt hatte. „Alle Leute waren total begeistert von den Mainzelmännchen“, weiß Hohensee. Doch Begeisterung und Vorschriften gehen nicht immer Hand in Hand. So wie in diesem Falle. „Die Mainzelmännchen gehen nicht konform mit den Vorschriften der Straßenverkehrsordnung“, zitiert Hohensee aus dem Schreiben des Landkreises.
Andererseits aber, führt sie aus, hätten auch Emden mit seinem Ottifanten und Hameln mit seinem Rattenfänger dieselbe Sachlage. Eigentlich, sagt sie, müssten die in
So sahen sie einst aus: Die Mainzelmännchen-Ampeln in Bad Zwischenahn.
den Städten auch abmontiert werden. „Da misst man wohl mit unterschiedlichem Maß“, sagt Hohensee. „Aber wo kein Kläger, da kein Richter“. Wobei – einen Kläger habe es auch in Zwischenahn nicht gegeben.
Ein Grund für das Entfer
nen der Mainzelmännchen, so Hohensee weiter, war wohl eher die Tatsache, dass man einer fiktiven Klageeinreichung habe zuvorkommen wollen. „Sowas gibt es ja oft, bei Parkplätzen zum Beispiel, wenn jemand dagegen ist,
dass irgendwo welche eingerichtet werden.“
Und bei Schildern und allem, was den Straßenverkehr betrifft, sei es eben so, dass alles nur auf Anordnung des Landkreises geschehe – und jeder eben auch die Möglichkeit habe, dagegen Klage einzureichen.
Jubiläumsjahr
Die Genehmigung jedenfalls, so Hohensee, habe nur befristet ausgestellt werden können – für die Dauer des Jubiläumsjahres. Auch wenn ein Mainzelmännchen auch nichts anderes sei als ein menschenähnliches Wesen, das leuchtet – so wie bei den normalen Fußgängerampeln auch. Nur eben nicht vorschriftsgemäß. So sind sie nun weg, die Dets, Antons, Bertis, Connis, Edis und Fritzchen.
WÜSTING/KD – Durch das Verbot von Großveranstaltungen bis zum 31. August durch das Land Niedersachsen war auch die große Agrar- und Freizeitmesse Landtage Nord in Wüsting, die vom 21. bis zum 24. August 2020 bereits das 17. Mal stattfinden sollte, nicht mehr möglich. „Deshalb werfen wir aber nicht gleich die Flinte ins Korn“, sagte am Montag Landtage-Chef Helmut Urban.
Der Wüstinger Unternehmer teilte mit, dass die beliebte Messe in diesem Jahr nicht ausfallen soll. Sie wird um vier Wochen nach hinten verschoben. Am dritten Septemberwochenende werde die Messe mit dem gewohnten viertägigen Programm für die ganze Familie über die Bühne gehen, sagte Urban. „Wir haben so viel Zuspruch, gerade auch von den Ausstellern“, sagt der Landtage-Veranstalter. Deshalb sei eine gänzliche Absage der Messe für dieses Jahr für ihn nicht infrage gekommen.
Die Landtage GmbH als Veranstalter will nun die Aussteller informieren. Auf der Internetseite (landtagenord.de) ist der Termin schon geändert worden.
Wie berichtet, hatten sich für die diesjährige Messe bereits mehr als 600 Aussteller aus dem In- und Ausland angemeldet.