Nordwest-Zeitung

Politik hält Geisterspi­ele ab 9. Mai für möglich

Söder und Laschet bringen Saison-Fortsetzun­g ins Spiel – DFL-Chef Seifert erfreut

- VON ANDREAS SCHIRMER UND THOMAS EßER

ist laut einem Medienberi­cht doch nicht der jüngste Debütant der österreich­ischen Fußball-Nationalma­nnschaft. Wie „Der Standard“berichtete, steht dieser Rekord Torhüter Ernst Walter Joachim (1901-1976) zu. Als Walter Jokl soll er am 4. November 1917 gegen Ungarn erstmals im Tor der Österreich­er gestanden haben. Jokl sei damals 16 Jahre und 305 Tage alt gewesen. Bayern-Star David Alaba debütierte am 14. Oktober 2009 für die österreich­ische Auswahl – und war damals 17 Jahre und 112 Tage alt.

BERLIN – Die Bundesliga atmet auf. Erste hochrangig­e Politiker machen offenbar den Weg frei für Geisterspi­ele. Schon ab Samstag, 9. Mai, könnte in der Bundesliga – wenn auch ohne Zuschauer – der Ball wieder rollen. Das sagten Markus Söder (CSU) und Armin Laschet (CDU), die Ministerpr­äsidenten von Bayern und Nordrhein-Westfalen, am Montag im Live-Programm der „Bild“-Zeitung. Die Sportminis­ter der Länder wollten soweit noch nicht gehen und hatten Mitte Mai als möglichen Wiederbegi­nn in Betracht gezogen.

Die Zeichen stehen aber offenbar nicht schlecht, dass die

Ist offen für Geisterspi­ele: Jens Spahn

Liga noch ihre Saison beenden kann. „Voraussetz­ung ist, dass es ein durchdacht­es Konzept gibt“, sagte Laschet: „Das, was die DFL in diesen Tagen vorgelegt hat, lässt erkennen, dass es Schutzvork­ehrungen gibt. Ich könnte mir vorstellen, dass wir zum Zustand der Geisterspi­ele zurückkehr­en können.“

Söder sagte: „Das ist schon eine Gratwander­ung. Wir müssen jetzt aufpassen, dass wir nicht überdrehen oder leichtfert­ig sind. Spiele mit Zuschauerb­eteiligung sind völlig undenkbar. Auch Geisterspi­ele sind eine Gratwander­ung. Es ist denkbar, dass wir vielleicht ab dem 9. Mai frühestens eine solche Geisterrun­de spielen können.“Auch Bundesgesu­ndheitsmin­ister Jens Spahn will sich dem nicht versperren. „Mit dem Gesamtkonz­ept sind Geisterspi­ele sicher wieder möglich. Entscheide­nd ist, dass so das Infektions­risiko minimiert wird. Das wäre für Millionen Fußballfan­s ab dem 9. Mai dann wieder ein Stück Normalität, wenn auch im leeren Stadion“, sagte der CDUPolitik­er.

Die Bundesliga und 2. Bundesliga pausieren wegen der Corona-Krise bis mindestens zum 30. April. An diesem Donnerstag will die Deutsche Fußball Liga (DFL) über weitere Schritte und eine mögliche Saisonfort­setzung beraten. „Das sind positive Signale, die ausgesende­t wurden“, sagte DFL-Chef Christian Seifert zu dem Datum, warnte aber: „Die Politik vertraut uns, und wir und vor allem die Spieler müssen jetzt Vorbild sein.“

Zuvor hatte die Sportminis­terkonfere­nz noch mitgeteilt, Bundesliga-Fußball vor leeren Rängen „nach derzeitige­m Diskussion­sstand“ab Mitte oder Ende Mai für vertretbar zu halten. Auf ein genaues Datum hätten sich die für den Sport zuständige­n Ministerin­nen und Minister bei einer Telefonsch­alte nicht festgelegt, hieß es in einer Mitteilung.

Niedersach­sens Innen- und

Sportminis­ter Boris Pistorius, der an der Telefonsch­alte teilgenomm­en hatte, sprach sich für eine schrittwei­se Wiederaufn­ahme des Sports in Niedersach­sen Anfang Mai aus. „Der Gesundheit­sschutz steht an erster Stelle, allerdings kann der Sport- und Trainingsb­etrieb aus meiner Sicht unter Maßgabe von bestimmten Regeln ab Anfang Mai stufenweis­e wieder erlaubt werden, wenn die Entwicklun­g der Pandemie es erlaubt“, sagte der SPD-Politiker. Dies gelte vor allem für Sport an der „frischen Luft“im öffentlich­en Raum und auf öffentlich­en oder privaten Freiluftsp­ortanlagen. Berufs- und Leistungss­portler können in Niedersach­sen bereits seit einigen Wochen wieder trainieren.

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DPA-BILD: KAPPELER

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