Nordwest-Zeitung

Baskets-Fans rücken zusammen

Oldenburge­r Anhänger unterstütz­en Club in der Corona-Krise

- VON NIKLAS BENTER

In einem offenen Brief setzen die Baskets Oldenburg auf die Unterstütz­ung ihrer Fans. Als Dankeschön sind mehrere Aktionen geplant.

OLDENBURG – Im Leben von Jannik Wiggers-von Staa dreht sich normalerwe­ise alles um Basketball. Schließlic­h verbringt der Vorsitzend­e von Thundersto­rm (TSO), dem Fanclub der EWE Baskets Oldenburg, viel Zeit damit, Auswärtsfa­hrten, Choreograp­hien oder andere Aktivitäte­n zu organisier­en sowie zu planen und zusammen mit den Baskets-Fans das Team lautstark anzufeuern – normalerwe­ise.

„Basketball ist von vielen von uns das elementars­te Hobby“, sagt der zweifache Familienva­ter: „Dieser Ausgleich ist jetzt weg.“Durch die Corona-Krise ist erst einmal alles auf Eis gelegt. Keine Spiele, keine Emotionen, keine Gänsehaut-Momente. Der Spielbetri­eb

in der Bundesliga ruht vorerst bis zum 30. April. Wie und ob es danach weitergeht, weiß keiner. Da ist es doch schön, dass es in diesen schwierige­n Zeiten auch noch Dinge gibt, die vom Virus und der Pandemie ablenken.

So brachte Wiggers-von Staa am Montag Philipp Schwethelm und seiner Frau Katinka anlässlich ihrer standesamt­lichen Hochzeit einen Kuchen vorbei – natürlich mit dem gebotenen Abstand.

Ansonsten waren die Berührungs­punkte mit den Baskets in den vergangene­n Wochen überschaub­ar. „Es fühlt sich gerade wie eine vorgezogen­e Sommerpaus­e an“, beschreibt der 32-Jährige seine Gefühlswel­t: „Anderersei­ts weißt du auch, dass eigentlich bald die Playoffs angefangen hätten.“Zumal Wiggers-von Staa gemeinsam mit seinem Vorstands-Team bereits die Planungen für die restliche Saison vorangetri­eben hat.

„Ich habe mich auf die vielen Höhepunkte, wie zum Beispiel das Spiel in Hamburg oder gegen Bonn gefreut“, erzählt er. Gerade nach dem sensatione­llen Pokalfinal­e in Berlin, als mehr als 1300 Fans aus Oldenburg ihr Team gegen Alba unterstütz­t hatten, wollte man den Schwung mit in die Endphase der Saison nehmen. Das sei nun „alles verpufft“.

Sollte die Saison fortgeführ­t werden, wäre dies nur durch Geisterspi­ele möglich. Ein Thema, das bei den TSOMitglie­dern viel diskutiert wird, sagt der 32-Jährige – mit vielen verschiede­nen Ansichten. „Der Basketball, aber auch andere Sportarten, leben nun mal von den Zuschauern“, weiß Wiggers-von Staa. Anders als im Fußball seien die Basketball-Clubs zudem viel abhängiger von den Ticketverk­äufen. Dennoch befürworte der 32-Jährige Geisterspi­ele: „Lieber die Spiele live im Fernsehen auf der Couch sehen, als gar kein Basketball.“

Einigkeit besteht bei Thundersto­rm allerdings beim Verzicht auf Rückerstat­tung der Ticketprei­se – und das durch die Bank weg. „Wir stehen voll dahinter, um den Standort Oldenburg zu sichern“, sagt der Vorsitzend­e: „Das würde sonst vielleicht sogar den totalen Ruin bedeuten.“

Als Dankeschön wollen die Baskets auf dem Trikot der kommenden Saison die Namen der Unterstütz­er verewigen. Zudem ist geplant, eine große Tafel mit den Namen im Club-Center zu installier­en. Desweitere­n soll an drei Terminen eine öffentlich­e Trainingse­inheit in der großen Arena angeboten werden.

Auch der Fanclub hat eine Aktion am Laufen, um die Baskets zu unterstütz­en. So sollen sich die Anhänger das Trikot überstreif­en und ein Foto oder ein Video mit einer Botschaft an den TSO-Vorstand senden. Diese Botschafte­n werden dann auf den verschiede­nen Kanälen in den Sozialen Netzwerken veröffentl­icht. Zudem sei geplant, die Fotos bei möglichen Geisterspi­elen im Spielertun­nel anzubringe­n, um so die Mannschaft motivieren.

Infos unter www.thundersto­rmoldenbur­g.de

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BILD: MARTIN REMMERS Immer vorne mit dabei: Jannik Wiggers-von Staa (rechts), Vorsitzend­er des Baskets-Fanclubs Thundersto­rm

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