Baskets-Fans rücken zusammen
Oldenburger Anhänger unterstützen Club in der Corona-Krise
In einem offenen Brief setzen die Baskets Oldenburg auf die Unterstützung ihrer Fans. Als Dankeschön sind mehrere Aktionen geplant.
OLDENBURG – Im Leben von Jannik Wiggers-von Staa dreht sich normalerweise alles um Basketball. Schließlich verbringt der Vorsitzende von Thunderstorm (TSO), dem Fanclub der EWE Baskets Oldenburg, viel Zeit damit, Auswärtsfahrten, Choreographien oder andere Aktivitäten zu organisieren sowie zu planen und zusammen mit den Baskets-Fans das Team lautstark anzufeuern – normalerweise.
„Basketball ist von vielen von uns das elementarste Hobby“, sagt der zweifache Familienvater: „Dieser Ausgleich ist jetzt weg.“Durch die Corona-Krise ist erst einmal alles auf Eis gelegt. Keine Spiele, keine Emotionen, keine Gänsehaut-Momente. Der Spielbetrieb
in der Bundesliga ruht vorerst bis zum 30. April. Wie und ob es danach weitergeht, weiß keiner. Da ist es doch schön, dass es in diesen schwierigen Zeiten auch noch Dinge gibt, die vom Virus und der Pandemie ablenken.
So brachte Wiggers-von Staa am Montag Philipp Schwethelm und seiner Frau Katinka anlässlich ihrer standesamtlichen Hochzeit einen Kuchen vorbei – natürlich mit dem gebotenen Abstand.
Ansonsten waren die Berührungspunkte mit den Baskets in den vergangenen Wochen überschaubar. „Es fühlt sich gerade wie eine vorgezogene Sommerpause an“, beschreibt der 32-Jährige seine Gefühlswelt: „Andererseits weißt du auch, dass eigentlich bald die Playoffs angefangen hätten.“Zumal Wiggers-von Staa gemeinsam mit seinem Vorstands-Team bereits die Planungen für die restliche Saison vorangetrieben hat.
„Ich habe mich auf die vielen Höhepunkte, wie zum Beispiel das Spiel in Hamburg oder gegen Bonn gefreut“, erzählt er. Gerade nach dem sensationellen Pokalfinale in Berlin, als mehr als 1300 Fans aus Oldenburg ihr Team gegen Alba unterstützt hatten, wollte man den Schwung mit in die Endphase der Saison nehmen. Das sei nun „alles verpufft“.
Sollte die Saison fortgeführt werden, wäre dies nur durch Geisterspiele möglich. Ein Thema, das bei den TSOMitgliedern viel diskutiert wird, sagt der 32-Jährige – mit vielen verschiedenen Ansichten. „Der Basketball, aber auch andere Sportarten, leben nun mal von den Zuschauern“, weiß Wiggers-von Staa. Anders als im Fußball seien die Basketball-Clubs zudem viel abhängiger von den Ticketverkäufen. Dennoch befürworte der 32-Jährige Geisterspiele: „Lieber die Spiele live im Fernsehen auf der Couch sehen, als gar kein Basketball.“
Einigkeit besteht bei Thunderstorm allerdings beim Verzicht auf Rückerstattung der Ticketpreise – und das durch die Bank weg. „Wir stehen voll dahinter, um den Standort Oldenburg zu sichern“, sagt der Vorsitzende: „Das würde sonst vielleicht sogar den totalen Ruin bedeuten.“
Als Dankeschön wollen die Baskets auf dem Trikot der kommenden Saison die Namen der Unterstützer verewigen. Zudem ist geplant, eine große Tafel mit den Namen im Club-Center zu installieren. Desweiteren soll an drei Terminen eine öffentliche Trainingseinheit in der großen Arena angeboten werden.
Auch der Fanclub hat eine Aktion am Laufen, um die Baskets zu unterstützen. So sollen sich die Anhänger das Trikot überstreifen und ein Foto oder ein Video mit einer Botschaft an den TSO-Vorstand senden. Diese Botschaften werden dann auf den verschiedenen Kanälen in den Sozialen Netzwerken veröffentlicht. Zudem sei geplant, die Fotos bei möglichen Geisterspielen im Spielertunnel anzubringen, um so die Mannschaft motivieren.
Infos unter www.thunderstormoldenburg.de