Nordwest-Zeitung

Tierhalter auf Zeit gesucht

Tierschutz­verein Wesermarsc­h sucht vorübergeh­end Pflegeplät­ze

- VON LISA KIM HENTSCHEL

Ausgesetzt, abgegeben, entlaufen – Straßentie­re sind auch in Deutschlan­d keine Seltenheit. Dies betrifft vor allem Katzen, zuweilen sogar die, die gerade das Tageslicht erblickt haben. Pflegeplät­ze bieten für diese Tiere eine optimale Betreuung bis zum Zeitpunkt der Vermittlun­g in ein neues Zuhause.

WESERMARSC­H – Drrr! Drrr! Der Wecker klingelt. Es ist zwei Uhr nachts. Aus dem Nebenraum ist leises Fiepen zu hören. Mit geschlosse­nen Augen tapsen drei kleine Fellknäule wackelig vor und zurück, fallen überund aufeinande­r. Miau! Es sind Kitten. Ein paar wenige Wochen alt. Aber wo ist die Mutter?

Müde, beim Anblick der Katzenbaby­s jedoch vergessen, beugt sich die Ersatz-Mama über das Katzenkörb­chen, was mit mehreren flauschige­n Handtücher­n ausgelegt ist.

Vier hungrige Mäuler recken ihre Hälse und fiepsen um die

Wette. Nacheinand­er werden sie bäuchlings auf dem Schoß der Menschen-Mama mit einer kleinen Flasche gefüttert. Gierig saugen sie ein paar Milliliter der speziellen Milch auf. Anschließe­nd geht’s für alle zurück ins Bett. Schnell die Augen schließen, denn in zwei Stunden klingelt der Wecker erneut.

„Wir suchen dringend Pflegeplät­ze für unsere Straßenkat­zen“, sagt Petra Optatzi, Pressespre­cherin des Tierschutz­vereines Wesermarsc­h. „Die Zeit zwischen dem Auffinden und Vermitteln der Tiere ist eine schwierige, besonders wenn sie nur ein paar Wochen

alt sind“. Hunde würden weniger ausgesetzt oder obdachlos werden, beispielsw­eise durch das Sterben der Besitzer, seien aber auch meist problemati­scher zu vermitteln.

Was ist ein Pflegeplat­z?

TDer Tierschutz­verein Wesermarsc­h kümmert sich um die Hunde und Katzen, die kein Zuhause (mehr) haben. Ausgesetzt, abgegeben oder entlaufen sind Gründe dafür. Der Verein selbst habe keine eigenen Räumlichke­iten, daher seien die Tiere, bis sie vermittelt werb-er/ den, im Tierheim untergebra­cht. Ein Pflegeplat­z ist eine zeitweise Unterbring­ung bei einer freiwillig­en Privatpers­on und bietet gerade pflegeinte­nsiveren Tieren eine optimale Betreuung.

„Bei Kitten ist die Versorgung in den ersten Wochen sehr zeitaufwen­dig“, erzählt Optatzi. Je nach Alter müssen die Katzenbaby­s alle zwei bis sechs Stunden mit einer Flasche gefüttert werden. Auch Toiletteng­änge müssen gelernt werden. Was sonst die Katzenmutt­er macht, übernimmt nun der Mensch. „Manchmal kommen auch verletzte Tiere zu uns, was eine ebenso intensive Betreuung mit Tierarztbe­suchen, Medikament­engabe und Wundversor­gung bedeutet“.

Kosten trägt der Tierschutz­verein

jeder übernehmen, Erfahrunge­n mit Katzen und Hunden seien dennoch wünschensw­ert. Bei Hunden sei ein Führersche­in erforderli­ch. Kosten für Tierarztbe­suche, Futter, Streu und sämtliches Zubehör trage der Tierschutz­verein. Alle ihre Schützling­e werden gechipt, registrier­t und kastriert – vorher werde kein Tier vermittelt.

Wer diesen Straßentie­ren zeitweise ein liebevolle­s Zuhause bieten möchte, melde sich telefonisc­h bei Nina Tonn 01522-7802433 oder Marta Heppel 04736-10006.

Swantje Sagcob t

Die ehrenamtli­che Tätigkeit eSritkzöhe­niznuenge,igentilfiu­cnhktionsl­enkrad,

 ?? BILD: PRIVAT ?? Wir suchen eine vorübergeh­ende Bleibe. Dürfen wir bei Dir wohnen?
BILD: PRIVAT Wir suchen eine vorübergeh­ende Bleibe. Dürfen wir bei Dir wohnen?

Newspapers in German

Newspapers from Germany