Seit vielen Jahren zu viel Dünger
Betrifft:
„Landvolk kritisiert ,Hau-Ruck-Verfahren‘ der Regierung“(Ð vom 25. März)
Bei allem Verständnis für die Landwirtschaft (nicht Agrarindustrie) und deren Bedeutung für die Versorgung der Bevölkerung: Es kann doch wohl keine Rede von einem Hau-Ruck-Verfahren sein! Seit fast 20 Jahren sollten die Landwirt wissen, dass sie zu viel Dünger ausbringen, bedingt durch die immer intensivere Tierhaltung.
Früher gab es auf Grünlandflächen
zwei Schnitte im Jahr, heute sind es mindestens vier. Die braucht der Landwirt, um den Futterbedarf zu decken, aber auch um die anfallende Gülle dann für das Wachstum einzusetzen, damit diese Zahl an Schnitten erreicht werden kann. Es wird auch kein Exempel statuiert, es wurde doch bisher immer nur nach dem Motto „Weiter so!“gehandelt und dass es denn wohl gut geht und irgendjemand eine schützende Hand über die Landwirte (auch Wahlvolk!) hält.
Es ist schlicht schäbig, wenn dann mit einer Verzögerung des Klimawandels argumentiert wird, sollte die Verschärfung der Düngeverordnung umgesetzt werden. Heute sind schon Grundwasserbrunnen für die Förderung von Trinkwasser stillgelegt worden, und bei einem „Weiter so!“wäre in wenigen Jahren – noch vor den Auswirkungen des Klimawandels – kein Trinkwasser mehr da bzw. nur nach komplizierter und kostenintensiver Aufbereitung!
Nun sollte es endlich den (Haupt-)Verursachern an den Kragen gehen – aber sie sollten in der Versorgungskette auch ein ausreichendes Einkommen (neben den Beschäftigten in der Lebensmittelindustrie und im Verkauf) haben. Der Verbraucher muss einfach mehr bezahlen (auch wenn der dritte Urlaub im Jahr in Gefahr ist) und es muss in der Kette ankommen und nicht bei den Konzernen hängenbleiben.