KAUM CHANCEN FÜR GROßE VOLKSFESTE IN DER REGION
Wie es für Großveranstaltungen im Nordwesten aussieht – Einige Veranstalter hoffen noch
Die meisten Volksfeste fallen dem Coronavirus zum Opfer. Viele Termine ab September werden aber noch geprüft.
IM NORDWESTEN – Finden sie statt oder werden sie abgesagt? Die Veranstalter der großen Volksfeste, die im Spätsommer oder Herbst über die Bühne gehen sollen, zittern: Denn die Planungen für die Großveranstaltungen sind in den Städten noch in vollem Gang. Schausteller und musikalische Interpreten sind bereits unter Vertrag genommen worden – doch ob diese auch auftreten dürfen, ist weiter unklar. Denn der Bund hat bislang alle Großveranstaltungen bis zum 31. August verboten. Organisatoren, deren Events erst ab September auf dem Programm stehen, dürfen noch hoffen. Zum Beispiel der Kramermarkt Oldenburg, der Pferdemarkt Ovelgönne oder der Rodenkircher Markt. Doch sicher ist derzeit aufgrund der Corona-Pandemie nichts.
Ein Überblick zur derzeitigen Lage der Volksfeste und weiterer Sommerevents im Nordwesten:
KREIS AMMERLAND
35 000 bis 40 000 Besucher zählte die Zwischenahner Woche meist in den vergangenen Jahren. 2020 wird sie definitiv nicht stattfinden. Geplant war die 45. Ausgabe der Zwi-Wo eigentlich vom 12. bis 16. August.
KREIS CLOPPENBURG
Die Planungen für das Cloppenburger Cityfest am letzten Septemberwochenende (24. bis 26. September) laufen nach wie vor. Das sagte Cityfest-Macher Alfons Lücking auf Anfrage.
In Garrel sollte am 19. und 20. September der Freimarkt gemeinsam mit dem Familienfest des Verbundes Oldenburger Münsterland gefeiert werden. Das Familienfest ist nunmehr abgesagt worden, da das Fest, zu dem mehr als 10 000 Gäste erwartet werden, derzeit nicht seriös geplant werden kann. Garrels Bürgermeister Thomas Höffmann hofft nun, das Familienfest im Jahr 2022 nach Garrel zu holen. In dem Jahr wird Garrel 150 Jahre alt.
Auch der Freimarkt in Garrel wird vermutlich nicht stattfinden können, sagte Michael Wendeln vom veranstaltenden Handels- und Gewerbeverein Garrel.
STADT OLDENBURG
Noch ist die 413. Auflage des Oldenburger Kramermarktes (2. bis 11. Oktober) nicht abgesagt. Verantwortliche Vertreter des Schaustellerverbandes Oldenburg und der Stadtverwaltung haben am Dienstag über ein Für und Wider diskutiert. Eine Entscheidung wurde laut Angaben von Oberbürgermeister Jürgen Krogmann noch nicht getroffen. Man werde das Infektionsgeschehen weiterhin aufmerksam beobachten und zu gegebener Zeit entscheiden, sagte Krogmann am Mittwoch.
1,2 bis 1,5 Millionen Besucherinnen und Besucher feiern jedes Jahr an zehn Tagen das größte Volksfest im Nordwesten. Rund 250 Buden und Fahrgeschäfte werden auf dem Gelände an den Weser-EmsHallen aufgebaut.
KREIS FRIESLAND
Definitiv abgesagt ist nach dem ausgefallenen Kiewittmarkt auch die Musikveranstaltung „Jever klingt“, das Brauereihoffest im September.
Außerdem kann nicht gefeiert werden beim Frühlingsfest Schortens und beim Internationalen Straßenkunst- und Musikfestival „Klinkerzauber“(12. bis zum 14. Juni). Aus Wilhelmshaven folgten außerdem Absagen für das große Wochenende an der Jade (2. bis 5.7.), das Street Art Festival am ersten Augustwochenende, das Labskaus-Essen und die Reihe Mittwochs am Pumpwerk.
In Sande ist der Caravan-Salon (30. August bis 6. September) abgesagt. Auch die Landpartie am Schloss Gödens wurde am Mittwoch gestrichen.
Ziemlich sicher abgesagt werden laut Informationen der NWZ auch das Altstadtfest Jever (7. bis 9. August) und der Sander Markt, der noch vom 10. bis 13. Juli geplant ist.
KREIS WESERMARSCH
Bislang hält die Gemeinde Stadland am Rodenkircher Markt fest. Das größte und älteste Volksfest der Wesermarsch soll vom 26. bis 29. September gefeiert werden. Mehr als 160 Geschäfte, darunter 13 Großfahrgeschäfte, hat Marktmeisterin Christiane Hagen schon verpflichtet. In den vergangenen Jahren kamen nach Schätzungen der Polizei jeweils etwa 150 000 Besucher. Über den Pferdemarkt Ovelgönne (dieser soll im September über die Bühne gehen) wird bislang ebenso noch diskutiert.
STADT DELMENHORST
Auch das Stadtfest in Delmenhorst wurde abgesagt, es wäre vom 11. bis zum 13. Juni gefeiert worden.