Die guten Seiten
„Wer Bücher zum Freund hat, kennt keine Langeweile“– Aktion wird nachgeholt
An diesem Donnerstag ist der Welttag des Buches. Die Ð hat Menschen in Oldenburg gefragt, welche Schmöker sie derzeit zum Lesen empfehlen können .....................................
Es muss auch in Zeiten der Corona-Krise nicht immer nur Netflix oder der Fernseher sein. Am Aktionstag dreht sich alles um das Buch.
OLDENBURG – Lesungen, Bücherflohmärkte, Ausstellungen – die Aktionen rund um den Welttag des Buches am 23. April sind vielfältig. Normalerweise. In diesem Jahr ist jedoch alles anders: Die CoronaPandemie macht auch vor dem Aktionstag nicht Halt. Wochenlang mussten Buchhandlungen und Bibliotheken geschlossen bleiben.
Jetzt geht es langsam weiter und zumindest die Bücher, die schon lange im Regal standen und gelesen werden wollten, können in Zeiten von Quarantäne und Home-Office entstaubt werden.
Der Oldenburger Autor Axel Berger ist 2. Vorsitzender des Leseforums Oldenburg. „In der aktuellen Situation passt der Leitspruch unseres Vereins besser denn je: ,Wer Bücher zum Freund hat, kennt keine Langeweile.‘“, meint der 48-Jährige. Zum Welttag des Buches in Quarantänezeiten ist er sich sicher: Es müsse nicht immer nur Netflix oder der Fernseher sein, um sich die Zeit zu vertreiben. „Man kann sich auf ein gutes Buch besinnen, in sich gehen und die erzwungene Ruhepause nutzen. Es gibt doch nichts Schöneres“, sagt er.
Auf der anderen Seite könne man neue Dinge lernen, um sich „neue Horizonte zu eröffnen“, sagt Berger. Neben seinem nunmehr sechsten Oldenburg-Krimi „Der Kopfschlächter“, der Anfang April erschienen ist, empfiehlt der Autor ein weiteres Projekt: Auf www.nordschreiber.jimdofree.com haben sich sieben Autorinnen und Autoren zusammengetan. Seit über einem Monat schreiben sie dort an einem Fortsetzungsroman. „Täglich gibt es etwas Neues zu lesen. Wir sind gespannt. Denn wie der Roman endet, wissen wir selbst noch nicht“, erklärt Berger das Projekt.
„Der Welttag des Buches ist Anlass zu überlegen, welchen Stellenwert das Buch in unserer
heutigen Gesellschaft noch oder wieder hat“, sagt Corinna Roeder, Direktorin der Landesbibliothek Oldenburg. Gerade in Zeiten der Corona-Krise sei das eine besonders wichtige Frage. Nachdem die Landesbibliothek über vier Wochen geschlossen blieb, ging der Ausleihbetrieb in dieser Woche wieder los. „Unsere Bestellregale quellen über, Bedarf ist da und das freut uns“, so Roeder. Sie bedauere zwar, dass die geplante Aktionswoche zum Welttag des Buches in diesem Jahr ausfallen muss, freue sich jedoch darüber, dass die Landesbibliothek wieder öffnen darf: „Das ist ein gutes und richtiges Signal vonseiten der Politik.“
Auch die Stiftung Lesen hat sich eine besondere Aktion überlegt. Auf den Social Media Plattformen Instagram, Facebook und Twitter ruft die Stiftung dazu auf, am Welttag des Buches einen Satz aus der eigenen Lieblingsgeschichte „zu verschenken“. Das könnten Leser unter dem Hashtag #WelttagDesBuches tun. Die Buch-Gutschein-Aktion „Ich schenk dir eine Geschichte“, die jedes Jahr am Aktionstag stattfindet, wird wegen der Corona-Krise auf den Weltkindertag am 20. September verschoben.
Mehr Infos unter www.welttag-des-buches.de