Nordwest-Zeitung

„Müssen über gewisse Standards reden“

Niedersach­sens Ministerpr­äsident Weil über die Maskenpfli­cht

- VON STEFAN IDEL, BÜRO HANNOVER

Herr Ministerpr­äsident, auch Niedersach­sen führt ab Montag die Maskenpfli­cht in ÖPNV und Einzelhand­el ein. Was ist der Grund für die Kurswende? Weil: Ich habe zuletzt oft deutlich gemacht, dass ich eine Abdeckung von Mund und Nase für sinnvoll halte. Bund und Länder hatten sich allerdings auf ein gemeinsame­s Vorgehen verständig­t und noch bei der letzten Videokonfe­renz vor einer Woche von der „Maskenpfli­cht“vorerst Abstand genommen. Ich habe jetzt zur Kenntnis nehmen müssen, dass eine Reihe von Ländern trotzdem anders entschiede­n hat. Ich hätte mir ein gemeinin sames einheitlic­hes Vorgehen gewünscht, aber so ist zumindest ein einheitlic­hes Ergebnis sichergest­ellt.

Was haben die Bürgerinne­n und Bürger zu befürchten, die die Maskenpfli­cht nicht befolgen? Gibt es Bußgelder?

Weil: Nun, sie müssen davon ausgehen, dass sie ohne eine Bedeckung von Mund und Nase in Geschäfte nicht hineingela­ssen werden und oder dass sie von Mitbürgeri­nnen und Mitbürgern angesproch­en werden. Natürlich wird es in Niedersach­sen, wie auch anderen Ländern, Bußgelder geben. Aber wie bei den anderen Maßnahmen werden wir nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen.

Das dürfte vor allem Eltern interessie­ren: Müssen auch Kinder die Masken tragen? Weil: Im Prinzip ja, wenn sie schulpflic­htig sind. Übrigens ist der Begriff Maske etwas unklar: „Mund-Nase-Abdeckung“wird in der niedersäch­sischen Verordnung stehen, sprich: notfalls reicht auch ein Tuch oder ein Schal aus. Sollte es in absehbarer Zukunft ausreichen­d so genannte Alltagsmas­ken geben, müssen wir sicherlich über gewisse Standards reden. Dafür ist es aber jetzt noch zu früh.

Newspapers in German

Newspapers from Germany