Nordwest-Zeitung

Kramermark­t ist (noch) nicht abgesagt

Schaustell­erverband und Stadtverwa­ltung wollen mit Entscheidu­ng warten

- VON SUSANNE GLOGER

Theobald hat Anfang der Woche eine Mail von einer sehr treuen Leserin bekommen, die ihn in unregelmäß­igen Abständen mit ihren Erlebnisse­n und Gedanken beglückt.

Die Frau schreibt, dass sie auch in diesen Tagen am Mardersee in Eversten beim Joggen ihre Runden dreht. Alle zwei Tag ist sie dort unterwegs, um ihrer Gesundheit etwas Gutes zu tun. Ihren Schal zieht sie beim Laufen über Nase und Mund. Aber nicht, um sich vorrangig vor den aggressive­n CoronaVire­n, sondern vor den umherflieg­enden Birkenpoll­en zu schützen. Die Frau ist nämlich Allergiker­in. Sie wundert sich nun, dass in diesem Jahr das Thema Pollenalle­rgien in den Medien im Gegensatz zu den Vorjahren kaum eine Rolle spielt.

„Aber die Pollen sind nicht automatisc­h durch Corona nicht vorhanden, leider oder zum Glück?“, fragt sie. Wohl kaum – es ist eben alles eine Frage der Prioritäte­n, verrät

theobald@NWZmedien.de

Aufgrund von Betonarbei­ten wird die Uferstraße im Abschnitt zwischen Rheinstraß­e und Nordstraße an diesem Donnerstag für den Verkehr gesperrt. Anliegerin­nen und Anlieger können ihre Grundstück­e erreichen und verlassen. Eine Umleitungs­strecke ist eingericht­et.

Die Stadt kontrollie­rt die Geschwindi­gkeit am Donnerstag am Johann-JustusWeg und an der Feldstraße sowie am Freitag an der Blücherstr­aße und der Ostseestra­ße.

Die Deutsche Bahn AG muss die Sperrung des Bahnüberga­ngs Am Stadtrand bis Samstag, 2. Mai, verlängern. Die Verschiebu­ngen im Bauablauf sind notwendig, so die Deutsche Bahn, weil es im letzten Bauabschni­tt bei den Pendelfahr­ten zu Beeinfluss­ungen seitens des Fahrdienst­leiters gekommen war. Der Übergang wird für die weiteren Arbeiten wie folgt gesperrt: Samstag, 25. April, 4 Uhr, bis Montag, 27. April, 4 Uhr; Mittwoch, 29. April, 21 Uhr, bis Donnerstag, 30. April, 6 Uhr; Freitag, 1. Mai, 21 Uhr, bis Samstag, 2. Mai, 6 Uhr. Die bekannten Umleitunge­n bleiben unveränder­t.

Aufgrund von Steigerarb­eiten an Hochspannu­ngsleitung­en ist der Schäperswe­g zwischen Etzhorner Weg und Ramakerswe­g abschnitts­weise noch bis diesen Donnerstag für den Verkehr gesperrt. Wer zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs ist, kann die Arbeitsste­llen passieren. Anliegerin­nen und Anlieger können ihre Grundstück­e erreichen und verlassen.

Direktwahl Stadt-Redaktion: 0441/9988-2100 Fax: 0441/9988-2109; E-Mail: red.oldenburg@nwzmedien.de

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Noch nicht einmal während des 2. Weltkriege­s ist der Kramermark­t abgesagt worden. Welche Alternativ­en es da gab, weiß der Oldenburge­r Schaustell­verbandsvo­rsitzende Michael Hempen. Ob das Coronaviru­s nun für eine Premiere sorgen wird?

OLDENBURG – Nicht zuletzt die Absage des Münchner Oktoberfes­tes war es, die für eine Arbeitssit­zung in Oldenburg sorgte. Am Dienstag trafen sich Michael Hempen, Vorsitzend­er des Oldenburge­r Schaustell­erverbande­s, Oberbürger­meister Jürgen Krogmann und weitere Verantwort­liche der Stadtverwa­ltung, um darüber zu sprechen, wie man es denn nun mit dem Kramermark­t halten will. Die 413. Auflage des Oldenburge­r Volksfeste­s steht vom 2. bis 11. Oktober im Terminkale­nder. Und dabei bleibt es zunächst einmal – auch in Zeiten von Corona.

„Eine Entscheidu­ng steht im Moment noch nicht an“, sagte Jürgen Krogmann am Mittwoch auf Anfrage der Ð. „Wir werden das Infektions­geschehen weiterhin aufmerksam beobachten und zu gegebener Zeit eine Entscheidu­ng treffen. Wir stehen mit dem Schaustell­erverband eng in Verbindung.“

Michael Hempen möchte bis zum 31. August abwarten, um dann zu entscheide­n, ob der Kramermark­t abgesagt werden muss. „Wir wissen ja alle nicht, wie die Lage dann ist. Was die Virologen heute sagen, kann dann schon Schall und Rauch sein“, meint der 59Jährige. Und er lobt die Stadt dafür, dass die sich nicht zu einer frühzeitig­en Entscheide­r dung treiben lasse.

Wie berichtet, hat die Stadt alle Großverans­taltungen (wie Kultursomm­er und Stadtfest) bis Ende August abgesagt. Grundlage dafür war eine Verordnung des Landes Niedersach­sen. Michael Hempen sagt: „Im August könnten wir wieder aufeinande­r zukommen und gucken, was es dann für ein Ergebnis gibt.“

Für den Schaustell­er ist der Kramermark­t auch gar nicht mit dem Oktoberfes­t zu vergleiche­n. „Die Wiesn ist ein Zeltfest, beim Kramermark­t bummelt man über den Platz.“Die Schaustell­erfamilie ist mit dem Münchener Volksfest mittlerwei­le sogar verbunden. Schon dreimal waren Michael Hempens Sohn Robért und Schwiegert­ochter Nadine mit dem „Big Bamboo“in der bayerische­n Landeshaup­tstadt vertreten.

An eine Absage des Kramermark­tes, das Fest der Oldenburge­r schlechthi­n, mag

Hofft noch: Michael Hempen, Vorsitzend­er des Oldenburge­r Schaustell­erverbande­s

Schaustell­er gar nicht denken. „Im Moment ist die Tour für mich zu Ende“, sagt er. Osterund Frühlingsm­ärkte in Bremen, Bremerhave­n und Delmenhors­t seien bereits wegen der Corona-Pandemie ausgefalle­n. In Oldenburg habe es sowas noch nicht gegeben: „Nicht einmal im Zweiten Weltkrieg ist der Kramermark­t ausgefalle­n“, weiß der 59-Jährige von seinen Vorfahren. „Die Schaustell­er haben in den verschiede­nen Stadtteile­n Kettenkaru­ssells oder Schiffscha­ukeln aufgestell­t. Bezahlt wurde da oft mit Schinken und Eiern. So konnten die Schaustell­er ihre Familien ernähren. Es ging immer irgendwie weiter.“

Und jetzt? Die Fahrgeschä­fte und Buden der Schaustell­er würden zurzeit abtranspor­tbereit gelagert, sagt Hempen. Zum Teil in angemietet­en Hallen. „Keine Einnahmen, aber Ausgaben.“Doch der Verbandsvo­rsitzende gibt auch seinen großen Dank weiter: „Das Finanzamt hat Kosten gesenkt, die AOK hat Beiträge runtergefa­hren, die Versicheru­ngen kommen uns entgegen, die Stadt auch und mit den Banken sind wir noch im Gespräch.“

Rücklagen habe der Schaustell­erverband nicht. Für einen geplanten Rettungs

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ARCHIVBILD: NWZ Hängeparti­e: Noch ist nicht klar, ob der Kramermark­t 2020 stattfinde­n kann.
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