Kramermarkt ist (noch) nicht abgesagt
Schaustellerverband und Stadtverwaltung wollen mit Entscheidung warten
Theobald hat Anfang der Woche eine Mail von einer sehr treuen Leserin bekommen, die ihn in unregelmäßigen Abständen mit ihren Erlebnissen und Gedanken beglückt.
Die Frau schreibt, dass sie auch in diesen Tagen am Mardersee in Eversten beim Joggen ihre Runden dreht. Alle zwei Tag ist sie dort unterwegs, um ihrer Gesundheit etwas Gutes zu tun. Ihren Schal zieht sie beim Laufen über Nase und Mund. Aber nicht, um sich vorrangig vor den aggressiven CoronaViren, sondern vor den umherfliegenden Birkenpollen zu schützen. Die Frau ist nämlich Allergikerin. Sie wundert sich nun, dass in diesem Jahr das Thema Pollenallergien in den Medien im Gegensatz zu den Vorjahren kaum eine Rolle spielt.
„Aber die Pollen sind nicht automatisch durch Corona nicht vorhanden, leider oder zum Glück?“, fragt sie. Wohl kaum – es ist eben alles eine Frage der Prioritäten, verrät
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Aufgrund von Betonarbeiten wird die Uferstraße im Abschnitt zwischen Rheinstraße und Nordstraße an diesem Donnerstag für den Verkehr gesperrt. Anliegerinnen und Anlieger können ihre Grundstücke erreichen und verlassen. Eine Umleitungsstrecke ist eingerichtet.
Die Stadt kontrolliert die Geschwindigkeit am Donnerstag am Johann-JustusWeg und an der Feldstraße sowie am Freitag an der Blücherstraße und der Ostseestraße.
Die Deutsche Bahn AG muss die Sperrung des Bahnübergangs Am Stadtrand bis Samstag, 2. Mai, verlängern. Die Verschiebungen im Bauablauf sind notwendig, so die Deutsche Bahn, weil es im letzten Bauabschnitt bei den Pendelfahrten zu Beeinflussungen seitens des Fahrdienstleiters gekommen war. Der Übergang wird für die weiteren Arbeiten wie folgt gesperrt: Samstag, 25. April, 4 Uhr, bis Montag, 27. April, 4 Uhr; Mittwoch, 29. April, 21 Uhr, bis Donnerstag, 30. April, 6 Uhr; Freitag, 1. Mai, 21 Uhr, bis Samstag, 2. Mai, 6 Uhr. Die bekannten Umleitungen bleiben unverändert.
Aufgrund von Steigerarbeiten an Hochspannungsleitungen ist der Schäpersweg zwischen Etzhorner Weg und Ramakersweg abschnittsweise noch bis diesen Donnerstag für den Verkehr gesperrt. Wer zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs ist, kann die Arbeitsstellen passieren. Anliegerinnen und Anlieger können ihre Grundstücke erreichen und verlassen.
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Noch nicht einmal während des 2. Weltkrieges ist der Kramermarkt abgesagt worden. Welche Alternativen es da gab, weiß der Oldenburger Schaustellverbandsvorsitzende Michael Hempen. Ob das Coronavirus nun für eine Premiere sorgen wird?
OLDENBURG – Nicht zuletzt die Absage des Münchner Oktoberfestes war es, die für eine Arbeitssitzung in Oldenburg sorgte. Am Dienstag trafen sich Michael Hempen, Vorsitzender des Oldenburger Schaustellerverbandes, Oberbürgermeister Jürgen Krogmann und weitere Verantwortliche der Stadtverwaltung, um darüber zu sprechen, wie man es denn nun mit dem Kramermarkt halten will. Die 413. Auflage des Oldenburger Volksfestes steht vom 2. bis 11. Oktober im Terminkalender. Und dabei bleibt es zunächst einmal – auch in Zeiten von Corona.
„Eine Entscheidung steht im Moment noch nicht an“, sagte Jürgen Krogmann am Mittwoch auf Anfrage der Ð. „Wir werden das Infektionsgeschehen weiterhin aufmerksam beobachten und zu gegebener Zeit eine Entscheidung treffen. Wir stehen mit dem Schaustellerverband eng in Verbindung.“
Michael Hempen möchte bis zum 31. August abwarten, um dann zu entscheiden, ob der Kramermarkt abgesagt werden muss. „Wir wissen ja alle nicht, wie die Lage dann ist. Was die Virologen heute sagen, kann dann schon Schall und Rauch sein“, meint der 59Jährige. Und er lobt die Stadt dafür, dass die sich nicht zu einer frühzeitigen Entscheider dung treiben lasse.
Wie berichtet, hat die Stadt alle Großveranstaltungen (wie Kultursommer und Stadtfest) bis Ende August abgesagt. Grundlage dafür war eine Verordnung des Landes Niedersachsen. Michael Hempen sagt: „Im August könnten wir wieder aufeinander zukommen und gucken, was es dann für ein Ergebnis gibt.“
Für den Schausteller ist der Kramermarkt auch gar nicht mit dem Oktoberfest zu vergleichen. „Die Wiesn ist ein Zeltfest, beim Kramermarkt bummelt man über den Platz.“Die Schaustellerfamilie ist mit dem Münchener Volksfest mittlerweile sogar verbunden. Schon dreimal waren Michael Hempens Sohn Robért und Schwiegertochter Nadine mit dem „Big Bamboo“in der bayerischen Landeshauptstadt vertreten.
An eine Absage des Kramermarktes, das Fest der Oldenburger schlechthin, mag
Hofft noch: Michael Hempen, Vorsitzender des Oldenburger Schaustellerverbandes
Schausteller gar nicht denken. „Im Moment ist die Tour für mich zu Ende“, sagt er. Osterund Frühlingsmärkte in Bremen, Bremerhaven und Delmenhorst seien bereits wegen der Corona-Pandemie ausgefallen. In Oldenburg habe es sowas noch nicht gegeben: „Nicht einmal im Zweiten Weltkrieg ist der Kramermarkt ausgefallen“, weiß der 59-Jährige von seinen Vorfahren. „Die Schausteller haben in den verschiedenen Stadtteilen Kettenkarussells oder Schiffschaukeln aufgestellt. Bezahlt wurde da oft mit Schinken und Eiern. So konnten die Schausteller ihre Familien ernähren. Es ging immer irgendwie weiter.“
Und jetzt? Die Fahrgeschäfte und Buden der Schausteller würden zurzeit abtransportbereit gelagert, sagt Hempen. Zum Teil in angemieteten Hallen. „Keine Einnahmen, aber Ausgaben.“Doch der Verbandsvorsitzende gibt auch seinen großen Dank weiter: „Das Finanzamt hat Kosten gesenkt, die AOK hat Beiträge runtergefahren, die Versicherungen kommen uns entgegen, die Stadt auch und mit den Banken sind wir noch im Gespräch.“
Rücklagen habe der Schaustellerverband nicht. Für einen geplanten Rettungs