VfL-Hunteflammen brennen auch in Krise
Fanclub unterstützt Oldenburger Frauen – Erstligist beantragt Kurzarbeit
OLDENBURG – Sie brennen für die Erstliga-Handballerinnen des VfL Oldenburg, schwenken bei Heim- und Auswärtsspielen enthusiastisch die grün-weiße Flagge, trommeln, klatschen und feuern lautstark ihre Handball-Heldinnen an: So kennt man die Mitglieder der Hunteflammen, den Fanclub der VfL-Frauen, normalerweise. Doch was ist in diesen Zeiten von Corona schon noch normal?
Bereits seit dem 12. März findet bei den Handballerinnen nichts mehr statt. Nur eine Woche später, am 18. März, wurde dann die Bundesliga-Spielzeit 2019/20 offiziell abgebrochen – absoluter Stillstand im Frauenhandball. Von dem natürlich auch die Hunteflammen betroffen sind.
„Man hat sich langsam daran gewöhnt“, berichtet Hermann Schumacher. Schließlich haben der 1. Vorsitzende des Fanclubs und seine Mitstreiter schon knapp einen Monat handballfreie Zeit hinter sich. Doch besonders die Anfangszeit sei „echt hart gewesen“, sagt Schumacher: „Wir
haben unsere Planungen für die Saison gemacht. Das ist jetzt alles hinfällig.“
Dennoch steht der Fanclub bedingungslos hinter der Entscheidung der Frauenhandball-Bundesliga. „Sie war aus unserer Sicht unvermeidbar“, sagt der Vorsitzende mit
Blick auf die Ausbreitung des Virus in Deutschland. Wie es jetzt weitergeht, könne aktuell jedoch niemand sagen. „Aber wer weiß, wie die Situation ab
September ist“, so Schumacher. Dann stehe nämlich die Spielzeit 2020/21 in den Startlöchern.
Auch wenn die Hunteflammen ihre Mannschaft derzeit nicht in der Halle unterstützen können, versucht der Fanclub den VfL auf anderem Wege zu helfen. So hatte der Vorstand erst kürzlich in einem offenen Brief dazu aufgerufen, auf die Erstattung bereits gezahlter Eintrittsgelder und auch auf die anteilige Erstattung der Dauerkarten für die restlichen Heimspiele zu verzichten, um so die finanzielle Notlage durch die fehlenden Einnahmen abzumildern. „Wir haben eine positive Resonanz darauf erhalten“, erzählt Schumacher.
Dieses Geld kann der VfL momentan auch sehr gut gebrauchen. Am Mittwoch hat der Bundesligist Kurzarbeit beantragt. „Alle haben sich solidarisch gezeigt und in die Kurzarbeit eingewilligt“, erklärt Geschäftsführer Peter Görgen: „Belastbare Prognosen in dieser Zeit abzugeben ist wie der berühmte Blick in die Glaskugel. Wir hoffen, dass sich die Sicht im Mai etwas aufklart und bleiben bis dahin mit allen Beteiligten im Gespräch.“Immerhin spiele der VfL Oldenburg seit 40 Jahren in der Bundesliga und „möchte die 100 eigentlich voll machen“, so Görgen.
Ihren Teil dazu wollen auch die Hunteflammen leisten. „Es gibt weitere Planungen zur Unterstützung des VfL, aber diese sind abhängig davon, was in den nächsten Wochen und Monaten passiert“, sagt Schumacher.