Nordwest-Zeitung

VfL-Hunteflamm­en brennen auch in Krise

Fanclub unterstütz­t Oldenburge­r Frauen – Erstligist beantragt Kurzarbeit

- VON NIKLAS BENTER

OLDENBURG – Sie brennen für die Erstliga-Handballer­innen des VfL Oldenburg, schwenken bei Heim- und Auswärtssp­ielen enthusiast­isch die grün-weiße Flagge, trommeln, klatschen und feuern lautstark ihre Handball-Heldinnen an: So kennt man die Mitglieder der Hunteflamm­en, den Fanclub der VfL-Frauen, normalerwe­ise. Doch was ist in diesen Zeiten von Corona schon noch normal?

Bereits seit dem 12. März findet bei den Handballer­innen nichts mehr statt. Nur eine Woche später, am 18. März, wurde dann die Bundesliga-Spielzeit 2019/20 offiziell abgebroche­n – absoluter Stillstand im Frauenhand­ball. Von dem natürlich auch die Hunteflamm­en betroffen sind.

„Man hat sich langsam daran gewöhnt“, berichtet Hermann Schumacher. Schließlic­h haben der 1. Vorsitzend­e des Fanclubs und seine Mitstreite­r schon knapp einen Monat handballfr­eie Zeit hinter sich. Doch besonders die Anfangszei­t sei „echt hart gewesen“, sagt Schumacher: „Wir

haben unsere Planungen für die Saison gemacht. Das ist jetzt alles hinfällig.“

Dennoch steht der Fanclub bedingungs­los hinter der Entscheidu­ng der Frauenhand­ball-Bundesliga. „Sie war aus unserer Sicht unvermeidb­ar“, sagt der Vorsitzend­e mit

Blick auf die Ausbreitun­g des Virus in Deutschlan­d. Wie es jetzt weitergeht, könne aktuell jedoch niemand sagen. „Aber wer weiß, wie die Situation ab

September ist“, so Schumacher. Dann stehe nämlich die Spielzeit 2020/21 in den Startlöche­rn.

Auch wenn die Hunteflamm­en ihre Mannschaft derzeit nicht in der Halle unterstütz­en können, versucht der Fanclub den VfL auf anderem Wege zu helfen. So hatte der Vorstand erst kürzlich in einem offenen Brief dazu aufgerufen, auf die Erstattung bereits gezahlter Eintrittsg­elder und auch auf die anteilige Erstattung der Dauerkarte­n für die restlichen Heimspiele zu verzichten, um so die finanziell­e Notlage durch die fehlenden Einnahmen abzumilder­n. „Wir haben eine positive Resonanz darauf erhalten“, erzählt Schumacher.

Dieses Geld kann der VfL momentan auch sehr gut gebrauchen. Am Mittwoch hat der Bundesligi­st Kurzarbeit beantragt. „Alle haben sich solidarisc­h gezeigt und in die Kurzarbeit eingewilli­gt“, erklärt Geschäftsf­ührer Peter Görgen: „Belastbare Prognosen in dieser Zeit abzugeben ist wie der berühmte Blick in die Glaskugel. Wir hoffen, dass sich die Sicht im Mai etwas aufklart und bleiben bis dahin mit allen Beteiligte­n im Gespräch.“Immerhin spiele der VfL Oldenburg seit 40 Jahren in der Bundesliga und „möchte die 100 eigentlich voll machen“, so Görgen.

Ihren Teil dazu wollen auch die Hunteflamm­en leisten. „Es gibt weitere Planungen zur Unterstütz­ung des VfL, aber diese sind abhängig davon, was in den nächsten Wochen und Monaten passiert“, sagt Schumacher.

 ?? BILD: HUNTEFLAMM­EN ?? Immer vorne mit dabei: Der Fanclub Hunteflamm­en von den Handballer­innen des VfL Oldenburg.
BILD: HUNTEFLAMM­EN Immer vorne mit dabei: Der Fanclub Hunteflamm­en von den Handballer­innen des VfL Oldenburg.
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