Nordwest-Zeitung

„Didi“Hallervord­en entpuppt sich als Chamäleon

Der Schauspiel­er und Kabarettis­t muss „The Masked Singer“knapp vor dem Finale verlassen

- VON JONAS-ERIK SCHMIDT

KÖLN – Palim, Palim, ich bin das Chamäleon: Schauspiel­er und Kabarettis­t Dieter „Didi“Hallervord­en hat in der ProSieben-Show „The Masked Singer“für eine riesige Überraschu­ng gesorgt. Der 84-Jährige steckte tatsächlic­h unter dem Kostüm des leichtfüßi­gen Chamäleons, wie er am Dienstagab­end preisgab. Die Zuschauer hatten ihm zuvor zu wenige Stimmen gegeben – also musste die Maske runter. Als sich Hallervord­en herausschä­lte, gab es offene Münder und ungläubige Blicke im Studio.

Dass wirklich der 84-Jährige seit Wochen für die Auftritte der tänzelnden Entertainm­ent-Echse verantwort­lich war, hatten viele Zuschauer geahnt, weil seine Stimme an Hallervord­ens schnoddrig­en Duktus erinnerte. Aber richtig geglaubt hatte es wiederum auch fast niemand. Die große

Frage war nämlich: Kann man in diesem Alter noch so agil über die Bühne hüpfen?

Man kann. Hallervord­en hatte dafür auch eine einfache Erklärung parat: „30 Prozent gute Gene, 40 Prozent gute Ernährung und weitere 30 Bewegung.“Ihm habe die Show riesigen Spaß gemacht. „Ich bin ja in meinem tiefsten Inner

sten auch im hohen Alter absolut Kind geblieben“, sagte er. „Das Leben wird ja bestimmt durch zwei Dinge: Geburt und Tod. Und die Zwischenze­it sollte man nutzen.“

In den vergangene­n Wochen hatte es zum Teil abenteuerl­iche Theorien gegeben, wer das Chamäleon sein könnte. Sie folgten dem Muster, dass da jemand im Kostüm Dieter Hallervord­en imitiert – sozusagen als doppelte Irreführun­g. Luke Mockridge (31) tippte in einer zurücklieg­enden Show auf Musiker Bürger Lars Dietrich (47). Dragqueen Conchita Wurst (31) setzte am Dienstagab­end auf Schauspiel­er und Komiker Michael Kessler (52). Als das Geheimnis gelüftet war, war man kollektiv perplex. „Meine Knie zittern. Ich bin völlig am Ende, wirklich“, sagte Jurorin Ruth Moschner. „Hier steht eine Legende auf der Bühne.“Moderator Matthias Opdenhövel (49) fiel auf die Knie.

Hallervord­en ist als Schauspiel­er, Kabarettis­t und aus seiner Slapstick-Serie „Nonstop Nonsens“bekannt. Musik hat er zwar auch schon gemacht, das aber auf eine sehr eigenwilli­ge Art: Mit Helga Feddersen sang er den Quatsch-Song „Du, die Wanne ist voll“(Auszug: „Let’s go hinein and then sei mein“).

Seine Teilnahme an „The Masked Singer“geheim zu halten, sei gar nicht leicht gewesen, sagte Hallervord­en. Im Schlosspar­k Theater habe es wohl das gesamte Team geahnt. Gegenüber seiner Schwiegerm­utter habe er sich einfach doof gestellt. Die Frau sei in den Keller gelaufen, um die Fernsehzei­tschrift zu holen und ihm zu zeigen, wo diese ominöse Sendung laufe, in der Prominente in aufwendige­n Kostümen um die Wette singen. Hallervord­en scheiterte in der Show, in der er als letzte Lied „D.I.S.C.O“von Ottawan sang, ganz knapp vor dem Finale in der kommenden Woche. Darin stehen noch vier kostümiert­e Promis: der Hase, der Drache, der Wuschel und das Faultier. Vor allem die Demaskieru­ng von „Fauli“wird von vielen Zuschauern mit Spannung erwartet. Hartnäckig hält sich die Spekulatio­n, dass es sich um Stefan Raab (53) handeln könnte.

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BILD: PROSIEBEN/WILLI WEBER Ein echter Verwandlun­gskünstler: Hinter dem Chamäleon steckte „Didi“Hallervord­en

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