Nicht nur Hausbesitzer können Strom erzeugen
Mobile Anlagen lassen sich bei einem Umzug einfach mitnehmen
Ein Solarbalkon ist eine innovative Alternative zur Nutzung der Sonnenenergie. Voraussetzung für einen möglichst hohen Energieertrag ist die technische Ausführung: Empfehlenswert sei eine beidseitige Ausstattung der Balkonbrüstung mit Solarzellen, so der Hersteller Solarterrassen & Carportwerk. Auf diese Weise werde auch das Sonnenlicht genutzt, das von der Fassade reflektiert wird. Gleichzeitig dienen die Brüstungselemente als Sichtschutz. Strom produzieren sie ganzjährig – auch an bedeckten Tagen und auch im Winter, schließlich kann kein Schnee darauf liegen bleiben.
Abweichungen bei der Himmelsrichtung wirken sich zum Teil nur geringfügig auf den Ertrag einer Solarstromanlage aus. Zwar erzielt eine direkt nach Süden ausgerichtet Anlage den höchsten Ertrag. Doch auf Dächern, die nach Südost oder Südwest zeigen, ist er nur fünf bis zehn Prozent geringer, erklärt die Verbraucherzentrale Thüringen. Die Dachneigung sollte optimalerweise 30 Grad betragen. Neigungen von weniger als 25 oder mehr als 60 Grad können den Ertrag um bis zu zehn Prozent verringern. Flacher als 10 bis 15 Grad sollten Module aber nicht geneigt sein. Denn dann kann der Regen keinen Schmutz mehr abwaschen, was auf Dauer den Ertrag senken kann.
Stromzähler dürfen durch den Anschluss von Stecker-Solar-Geräten nicht rückwärts laufen. Das würde passieren, wenn die Anlage mehr Strom einspeist als im Haushalt verbraucht wird. Deshalb fordern Netzbetreiber in diesem Fall meist, an Stelle des alten, einen neuen elektronischen Zähler zu installieren, der beide Richtungen erfasst. Bei den sogenannten modernen Messeinrichtungen ist dies standardmäßig der Fall, erklärt die Verbraucherzentrale.
Auf Privathäusern sollte die Nennleistung einer Photovoltaikanlage nicht mehr als zehn Kilowatt Peak (kWp) betragen. Dazu rät die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Dann müssten auf den Eigenverbrauch keine Abgaben gezahlt werden. Für größere und leistungsstärkere Anlagen gelten andere Vorgaben, die den Betrieb komplizierter und weniger wirtschaftlich machen. Die Experten raten, je 1000 Kilowatt Strom, die ein Haushalt jedes Jahr verbraucht, mit mindestens einem Kilowatt Nennleistung zu planen.
Ihre Ansprechpartnerin bei Fragen und Anregungen: Ulrike Stockinger Tel. 0441/99 88 2058 ulrike.stockinger@infoautor.de
Berlin/tmn – Solarstrom zu produzieren, ist nicht nur Hausbesitzern vorbehalten. Mobile Stecker-Solargeräte eröffnen diese Option jetzt auch Mietern und Wohnungseigentümern. Großer Vorteil der Geräte ist ihr unkomplizierter Aufbau und der geringe Platzbedarf. Zieht man um, kann man sie mitnehmen.
Die Technik ist ansonsten die gleiche wie bei den DachAnlagen: In beiden Fällen produzieren Solarmodule aus Sonnenenergie Strom. „Im Modul wird die Sonnenenergie in Gleichstrom umgewandelt“, erklärt Marcus Vietzke von der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie. Der
Gleichstrom wird im Wechselrichter wiederum in Wechselstrom umgewandelt, der in das Wohnungs- oder Hausnetz eingespeist wird. Elektrogeräte benutzen dann vorrangig Sonnenstrom – und erst, wenn dieser nicht zur Verfügung steht, greifen sie auf das übliche Stromnetz zurück.
„Während die Module auf dem Dach mehrere Tausend Kilowattstunden erzeugen, sind es bei den Solargeräten auf dem Balkon nur wenige Hundert Kilowattstunden“, erklärt Martin Brandis von der Energieberatung des Verbraucherzentrale-Bundesverbands.
Eine typische Photovoltaikanlage für den Balkon besteht
Auch Mieter können Solarstrom erzeugen.
aus ein bis zwei Modulen. Die kleinsten Vertreter leisten circa 150 Watt, die größten rund 600 Watt. Mit den Höchstwerten lassen sich im Schnitt 570 Kilowattstunden pro Jahr erzeugen, erklärt Vietzke. „Dies entspricht knapp 20 Prozent des Stromverbrauchs des deutschen Durchschnittshaushalts.“
Hausbesitzer sollten deshalb eine fest installierte Dachanlage vorziehen. Dafür sind die kleinen Stecker-Solargeräte aber etwas für Mieter und Wohnungseigentümer – sofern Vermieter oder Eigentümergemeinschaft einverstanden sind. Die Anlagen lassen sich vom Besitzer installieren und bei einem Umzug ab- und wieder anbauen.
Im Prinzip werden die Geräte einfach an eine Steckdose angeschlossen. „Gemäß der neuen Norm DIN VDE 0100551-1 dürfen sie in jeden
Stromkreis angeschlossen werden“, erklärt Vietzke. „Für einen normgerechten Anschluss muss dieser Stromkreis eine Einspeisesteckdose aufweisen, die mit der maximalen Einspeiseleistung gekennzeichnet ist. Hersteller können aber auch Geräte anbieten, die an vorhandene Steckdosen angeschlossen werden.“Steckdosen-Solargeräte in guter Qualität mit Modul, Wechselrichter, Befestigungssystem und Anschlussleitung sind laut Vietzke inklusive Versandkosten bereits ab 440 Euro erhältlich. Das bedeute: Nach sechs bis sieben Jahren haben sie sich amortisiert.