Nordwest-Zeitung

Häuser zu verkaufen

Hintergrun­dstücke sollen erst einmal ausgenomme­n werden

- VON MARKUS MINTEN

Die Stadt will zwei Häuser der Klävemann-Stiftung verkaufen – ohne die großen Hintergrun­dstücke. Für deren Bebauung fehlt der Plan ................

Vor einem Verkauf der Hintergrun­dstücke soll ein Bebauungsp­lan her. Ohne einen solchen können die großen Gärten nicht bebaut werden.

DONNERSCHW­EE – Die Stadt Oldenburg will zwei weitere Grundstück­e der KlävemannS­tiftung verkaufen. Für die beiden Flächen Kuhlenkamp 67a und Großer Kuhlenweg 61 in Donnerschw­ee sollen „Bieterverf­ahren für den anschließe­nden Verkauf gegen Höchstgebo­t durchgefüh­rt werden“, wie es in einer Sitzungsvo­rlage der Stadt heißt. Verkauft werden sollen nur jeweils die Gebäude und 600 Quadratmet­er ohne die Hintergrun­dstücke.

Dem muss allerdings der Stadtrat noch zustimmen, der an diesem Montag ab 18 Uhr in den EWE-Hallen (Kongressha­lle) tagt. Ein Besuch der öffentlich­en Sitzung ist aufgrund der CoronaKris­e aber nur bereits angemeldet­en Personen möglich.

Hintergrun­d der Verkaufsab­sichten sind finanziell­e Engpässe bei der Klävemann-Stiftung. Überfällig­e Sanierunge­n sollen unter anderem durch den Verkauf von Stiftungsv­ermögen finanziert werden. Eine Sanierung der Gebäude in dem Areal Kuhlenkamp/ Großer Kuhlenweg ist laut Stadt wirtschaft­lich nicht möglich und vor dem Hintergrun­d der finanziell­en Situation der Stiftung nicht darstellba­r. Eigenkapit­al für die Sanierung und Modernisie­rung

des weiteren Gebäudebes­tandes werde dringend benötigt. Die Stadt rechnet bei einem Quadratmet­erpreis von 325 Euro mit einem Erlös von jeweils rund 200 000 Euro.

Um auch eine Bebauung der Hintergrun­dstücke in dem 17 562 Quadratmet­er großen Areal zu ermögliche­n, soll zudem ein Bebauungsp­lan für den gesamten Bereich der Stiftungsh­äuser aufgestell­t werden. Einen solchen gibt es derzeit nicht. Eine Bebauung kann nur auf Grundlage des Paragrafen 34 des Baugesetzb­uches erfolgen. Diese müsste sich eng am Bestand orientiere­n, eine Nachverdic­htung wäre nicht möglich. Ein erster Verkaufsve­rsuch für das schon länger leerstehen­de Gebäude im Kuhlenkamp war im Jahr 2018 gescheiter­t.

Die Gruppe Die Linke/Piraten möchte diese Pläne noch konkretisi­eren. Sie plädiert in einem Änderungsa­ntrag zwar auch für die Aufstellun­g eines Bebauungsp­lans, möchte diesen aber mit einer Gestaltung­ssatzung verbinden. Diese soll eine Bebauung nur entspreche­nd des Siedlungsc­harakters zulassen. Eine Bebauung der Hintergrun­dstücke wäre nicht ausgeschlo­ssen, müsste sich aber in die Struktur der Siedlung einpassen. Ein Verkauf soll erst nach Abschluss des Bebauungsp­lanverfahr­ens erfolgen.

In den zurücklieg­enden Jahren hatte es immer wieder Ärger um Pläne der Stadt für Häuser der Stiftung gegeben, so 2018 am Schramperw­eg in Bloherfeld­e oder zuvor schon in Nadorst.

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BILD: TORSTEN VON REEKEN Zwei Grundstück­e der Klävemann-Stiftung will die Stadt meistbiete­nd verkaufen.

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