Radziwill wartet: Stamm sieht Landesmuseum gut gerüstet
OLDENBURG – Es gibt drei historische Ereignisse im Leben von Prof. Dr. Rainer Stamm, Leiter des Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg, deren Eintreten sein Denken und Handeln nachhaltig beeinflusst haben: der 9. November 1989 mit dem Fall der Mauer, 9/11 durch den Terrorangriff auf die USMetropolen – und nun der 13. März 2020. „Es war der dritte Moment, in dem ich gedacht habe: Das ist jetzt Geschichte!“
In seinem beruflichen Leid war Stamm wegen Corona nicht allein: „Ich hatte früh Kontakt zu Sammlerkollegen in Los Angeles und auch in Japan, die mir von Museumsschließungen dort berichteten. Da stellte sich dieses Gefühl ein, einen weltumspannenden Moment zu erleben.“
Auch für zahllose Kunstfreunde im Nordwesten war die Pandemie die Zäsur, stand doch am 20. März die Eröffnung der Ausstellung „Franz Radziwill – 125 Werke zum 125. Geburtstag“im Oldenburger
Schloss an. Das Landesmuseum widmet dem 1983 verstorbenen Künstler eine umfassende Retrospektive. Erstmals wird der gesamte über fast 100 Jahre gewachsene Bestand an Werken des Künstlers gezeigt. Die Ausstellung entsteht in Zusammenarbeit mit der Franz Radziwill-Gesellschaft, die im Atelierhaus des Künstlers in Dangast die Ausstellung „Franz Radziwill – Lichtspiele“zeigt. Bislang war von alledem nichts zu sehen – außer in unserer Zeitung und auf Internet-Portalen.
Nun soll es bald losgehen, laut Minister Thümler ab dem 6. Mai (siehe Interview). Die sechs Landesmuseen hatten dem Ministerium ein Konzept vorgelegt, wie die drängendsten Themen – Hygiene- und Abstandsregeln – umgesetzt werden sollen. Stamm (53), der aktuell auf 20 Jahre Berufserfahrung – davon zehn als Museumsdirektor in Oldenburg – zurückschaut, sieht seine Einrichtung gut vorbereitet: „Wir wären so weit.“
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