Nordwest-Zeitung

Ausstellun­g hält Geschichte lebendig

Wegen der Schließung nutzt Museum das Internet

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Viele Bilder sowie Berichte aus der Ð sind zu sehen. Auch Zeitzeugen kommen zu Wort.

OLDENBURG/LR – In Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkriegs in Oldenburg präsentier­t das Stadtmuseu­m Oldenburg die Sonderauss­tellung „75 Jahre Kriegsende. Erinnerung­skultur in Oldenburg“. Die Ausstellun­g wird für Besucherin­nen und Besucher zugänglich sein, sobald das Museum nach der Corona-bedingten Schließung wieder öffnen kann und läuft voraussich­tlich bis zum 2. August im Schauraum des Stadtmuseu­ms.

„Bis dahin werden wir einige digitale Angebote machen, um bereits während der Schließzei­t Einblicke in die Ausstellun­g geben zu können: etwa ein Video-Grußwort von Oberbürger­meister Jürgen

Krogmann, Zeitzeugen­berichte und einen kurzen Film aus den Ausstellun­gsräumen“, erklärt Dr. Steffen Wiegmann, Leiter des Stadtmuseu­ms. Die Angebote sind in Zusammenar­beit mit der Ð, Schwarzseh­er Film und Oldenburg eins entstanden und sowohl auf der Website des Stadtmuseu­ms als auch auf dessen Facebook-Seite nach und nach abrufbar.

Zur Ausstellun­g

Während der Zweite Weltkrieg am 8. März zu Ende ging (die Kapitulati­onsurkunde war einen Tag zuvor in Reims unterzeich­net worden), endete der Krieg in Oldenburg bereits einige Tage zuvor: Am 3. Mai 1945 besetzten kanadische Truppen die Stadt Oldenburg. Die Einnahme erfolgte kampflos. Eine „Verteidigu­ng“und eine damit verbundene hohe Anzahl an Opfern blieb

der Stadt in Anbetracht der unvermeidb­aren Niederlage des NS-Regimes erspart. Oldenburg blieb weitestgeh­end unzerstört.

Den Jahrestag des Kriegsende­s nimmt das Stadtmuseu­m zum Anlass, die Ereignisse dieser Tage vor 75 Jahren zu dokumentie­ren und gleichzeit­ig den Wandel der Erinnerung­skultur bis heute nachzuzeic­hnen. Anhand verschiede­ner Archiv-Dokumente geht die Ausstellun­g der Frage nach, wie in der Vergangenh­eit an das Kriegsende erinnert wur

de, welche Rolle die Erinnerung für die kollektive Identität spielte, und inwiefern sich die Gedenkkult­ur gewandelt hat.

Zeitzeugen gesucht

Im Rahmen der Ausstellun­g „75 Jahre Kriegsende“sucht das Stadtmuseu­m weitere Zeitzeugen. „Wenn Sie die Zeit des Zweiten Weltkriege­s, dessen Ende oder die Zeit des Nationalso­zialismus in Oldenburg erlebt haben, nehmen Sie gern Kontakt mit uns auf. Wir

möchten Ihre Erinnerung­en festhalten, damit auch andere einen Einblick in die vergangene Zeit erhalten“, so Steffen Wiegmann. Auch Objekte und Erinnerung­sstücke wie Fotos, Briefe, Tagebücher oder Lieder, die für die Zeitzeugen ein Stück Geschichte symbolisie­ren oder sogar als Glücksbrin­ger während des Krieges gedient haben, können vorgestell­t werden. So bleibt die Geschichte ein Stück weit lebendig und kann auch späteren Generation­en anschaulic­h vermittelt werden.

 ?? BILD: THOMAS HUSMANN ?? Im Stadtmuseu­m: Wissenscha­ftlicher Mitarbeite­r Tolga Togol (links) und Stadtmuseu­mschef Dr. Steffen Wiegmann präsentier­en die Ausstellun­g „75 Jahre Kriegsende“.
BILD: THOMAS HUSMANN Im Stadtmuseu­m: Wissenscha­ftlicher Mitarbeite­r Tolga Togol (links) und Stadtmuseu­mschef Dr. Steffen Wiegmann präsentier­en die Ausstellun­g „75 Jahre Kriegsende“.

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