Neubauten brauchen Konzept
Frankfurt/Main/tmn – Immer mehr Neubauten verfügen über eine luftdichte Gebäudehülle, die den natürlichen Luftaustausch stark einschränkt. Ein Lüftungskonzept entscheidet darüber, wie der Luftaustausch vonstattengehen muss.
„In Neubauten ist laut DINVerordnung 1946-6 ein Lüftungskonzept vorgeschrieben“, erklärt Peter Paul Thoma vom Bundesverband für Wohnungslüftung. Auch nach einer Modernisierung ist es unter Umständen notwendig – nämlich wenn im Ein- oder Mehrfamilienhaus mehr als ein Drittel der Fensterfläche ausgetauscht oder mehr als ein Drittel der Dachfläche im Einfamilienhaus neu abgedichtet wird.
Ob sie im konkreten Fall sinnvoll und notwendig ist, finden Architekten, Energieberater oder Fachplaner mit dem sogenannten Blower-DoorTest zur Ermittlung der Luftdichtigkeit des Gebäudes heraus. So wird klar, wie viel Luft durch Infiltration ins Gebäude gelangt. Je nach Ergebnis erarbeiten Fachleute ein Konzept mit Vorschlägen zur Lüftungstechnik.
Mitunter reichen schon Fensterfalzlüfter, um genügend frische Luft hineinzubringen. „Sie werden in die Gummilippen der Fenster eingesetzt und lassen die Außenluft in die Zimmer“, erläutert Lüftungsexperte Thoma.
Wenn beim Lüften keine Heizungswärme verloren gehen soll, sind Lüftungsanlagen mit Wärmetauscher die effizienteste Lösung. Sie können der Abluft 80 bis 90 Prozent der Wärme entziehen und wieder ins Gebäude führen. Fachmännisch installierte Anlagen erzeugen keine Zugluft, weil der Luftaustausch in geschlossenen Systemen vonstatten geht.