Berufsberatung hilft auch jetzt
In der Corona-Krise ist die Agentur für Arbeit Oldenburg-Wilhelmshaven am Telefon für Jugendliche und Eltern da
Vieles ist anders aufgrund der Corona-Krise. Das betrifft auch die Suche nach dem richtigen Ausbildungs- und Studienplatz. „Bis Mitte März haben die Berufsberaterinnen und Berufsberater regelmäßig Sprechstunden in den Schulen angeboten. Seitdem beraten sie per Telefon“, sagt Thorsten Müller, Leiter der Agentur für Arbeit OldenburgWilhelmshaven.
Im April waren für den Ausbildungsstart im Herbst fast 4.800 junge Frauen und Männer als Bewerber bei der Arbeitsagentur Oldenburg-Wilhelmshaven gemeldet, davon haben nahezu 3.000 noch keinen Vertrag unterschrieben. 4.398 freie Ausbildungsstellen haben die Unternehmen der Region seit Oktober gemeldet, davon sind fast 2.900 noch frei.
Die Arbeitsagentur biete im Internet eine Vielzahl verschie
Informationsangebote – von der Berufe-Datenbank bis zu unterhaltsamen Filmen von Influencern. Trotzdem sei es nicht einfach, sich allein zu Hause am Bildschirm zu informieren und Entscheidungen zu treffen. „Die meisten jungen Leute wünschen sich den Austausch mit ihrer Berufsberate
oder ihrem Berater. Diese Möglichkeit bieten wir – nun eben per Telefon und nicht gemeinsam an einem Tisch“, sagt Müller.
Dabei können Anrufer all das mit ihren Beratern besprechen, was aktuell ansteht – von der zündenden Formulierung für das Bewerbungsanschreidener ben bis zur Suche nach guten Alternativen zum allzu begehrten Lieblingsberuf. Die Berufsberatung der Arbeitsagentur rät dazu, mehr Bewerbungen zu verschicken als ursprünglich geplant. „Nicht zehn, sondern zwanzig“, lautet die Empfehlung. Und nicht allein auf einen Wunschberuf setzen. „Je nachdem, wie sich die geschäftliche Situation für die Arbeitgeber entwickelt, entscheiden sich einige Betriebe womöglich, in diesem Jahr nicht auszubilden“, gibt der Agenturchef zu bedenken. „Deshalb ist es für Jugendliche wichtig, sich viele Chancen zu schaffen.“
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Müller rät zu eigenem Engagement und zu Geduld: Aufrin grund der Pandemie veränderten sich die Abläufe bei etlichen Arbeitgebern. „Wer sich jetzt bewirbt, muss womöglich länger auf eine Antwort der Unternehmen warten.“So sind etwa in Gesundheitsberufen Praktika kaum möglich, während dies in Branchen wie dem Bauwesen und dem Gartenbau meist machbar ist. Bei der Auswahl der passenden Ausbildungskandidatinnen und -kandidaten sind Praktika in den Augen vieler Personalverantwortlicher unverzichtbar. Wo Praktika noch nicht durchführbar sind, könnte sich daher die Bewerberauswahl verschieben. Gerade kleinere Betriebe sind stark damit beschäftigt, ihre Geschäftstätigkeit bestmöglich aufrecht zu erhalten. Auch dadurch kann die Entscheidung über künftige Auszubildende zeitlich nach hinten rücken.
Die Auswahlverfahren laufen zurzeit ebenfalls anders ab als gewohnt: Großunternehmen wie die Bahn laden zum Skype-Vorstellungsgespräch ein und führen Online-Tests durch. Auch Info-Tage werden online angeboten. „Viele junge Leute kennen und mögen diese Kommunikationsformen“, so Müller. „In kleineren Unternehmen wird der Chef oder die Chefin jedoch eher zum Telefonhörer greifen und die Bewerber anrufen.“
Telefontermine mit der Berufsberatung kann man online vereinbaren oder telefonisch über die Servicehotline unter 0800 4 5555 00. Wichtig ist es, den Wunsch „Telefonberatung bei der Berufsberatung“ausdrücklich anzugeben. Dann wird ein Zeitpunkt vereinbart, und die Berufsberatung ruft zum verabredeten Termin an.
@ Mehr Infos: www.arbeitsagentur.de/vor-ort/oldenburg-wilhelmshaven/berufsberatung und www.arbeitsagentur.de/bildung
Was mache ich nach der Schule? Wer auf diese Frage noch keine Antwort weiß, dem können die Berufsberaterinnen und -berater der Agentur für Arbeit auch während der Corona-Krise helfen.