Softwareentwickler sind heiß begehrt
Karrierechancen warten nicht nur in Deutschlands Großstädten – auch im ländlichen Raum kann man durchstarten
Die sogenannten MINTBerufe – also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik – sind beliebt wie nie zuvor. Insbesondere Softwareentwickler gehören zu den meist gesuchten Fachkräften heutzutage. Im Interview erläutert Rolf Norrenbrock, Ausbildungsleiter beim Softwareunternehmen AMCON aus Cloppenburg, berufliche Chancen durch ein Studium im Bereich Informatik. Und er erklärt, warum es sich lohnt, diesen Weg auch im Oldenburger Münsterland einzuschlagen.
Mit einer Ausbildung im IT-Bereich können Jugendliche einer spannenden und erfolgreichen Zukunft auf dem Arbeitsmarkt entgegenblicken.
viele mehr. Ein wichtiges Thema beim letzten Mal war die Inklusion, die wir alle stärker aufgreifen wollen. Sowieso ist Diversität ein großes Thema in unserer Branche. Viele Menschen unterschätzen immer noch, dass Softwareentwickler heutzutage wirklich in allen Branchen gebraucht werden – ob im Krankenhaus, in der Modeindustrie oder in der Landwirtschaft. Alles wird digital und braucht somit auch Fachpersonal.
Wenn man sich die aktuellen Zahlen der BitKom (Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien) anschaut, lohnt es sich auf jeden Fall, und wir spüren auch, dass wir mit dem Modell, unsere eigenen Fachkräfte auszubilden, sehr gut fahren. Unser Entwicklungsleiter ist zum Beispiel einer unserer ehemaligen dualen Studenten. Ende letzten Jahres standen deutschlandweit mehr als 124.000 offene Stellen für IT-Experten bereit. Diese Zahl hat sich im Vergleich zum Jahr 2017 verdoppelt. Es gibt auch in unserem Landkreis viel mehr Stellen als Bewerber und deshalb spricht alles dafür, an dem Konzept festzuhalten und eigene Fachkräfte verstärkt auszubilden.
Uns ist es wichtig, möglichst früh Begeisterung für IT zu entfachen. Deshalb unterstützen wir die LEGO Mindstorms AG am Clemens-August-Gymnasium (CAG), laden den Informatikkurs des CAGs jedes Jahr zu einem Tag der offenen Tür ein und engagieren uns beim niedersächsischen Zukunftstag. Auch die berufsbildenden Schulen sind für uns wichtig. Darum werden wir dort in Zukunft noch mehr auf ein Engagement in Form von Projektarbeiten setzen. Vor Kurzem haben wir am Medientag der
Anne-Frank-Schule in Molbergen teilgenommen. Für uns ist das eine schöne Möglichkeit, junge Menschen mit IT in Kontakt zu bringen.
In vielen Schulen gibt es aktuell zu wenig Informatiklehrkräfte. Zwar soll ab dem Schuljahr 2023/2024 an allen allgemeinbildenden Schulen des Sekundarbereichs I Informatik unterrichtet werden, jedoch gibt es aktuell keinen spezialisierten Studiengang Lehramt Informatik für die unterschiedlichen Schulformen des Sekundarbereichs I. Das sehe ich als großes Problem an, zumal wir den heutigen Informatikunterricht in der Regel immer noch engagierten Lehrerinnen und Lehrern verdanken, die sich für das Thema begeistern und unter großem Eigenaufwand AGs oder Ähnliches anbieten. Interesse an ITBerufen besteht auf jeden Fall. Das zeigt auch die Zahl unserer Praktikantinnen und Praktikanten. Im vergangenen Jahr waren es 74 Jugendliche, die ein Praktikum bei uns absolviert haben.
@ www.amcongmbh.de