Nordwest-Zeitung

Handwerk mit glänzendem Boden

Besondere Trauringe und extravagan­te Schmuckstü­cke kreieren

- VON STEFFI URBAN

Kreativitä­t und Handwerk verbinden Goldschmie­de bei ihrer anspruchsv­ollen Arbeit – und das seit mehr als 7000 Jahren. Noch heute sind die Job- und Karrierech­ancen bestens. In einer dreieinhal­bjährigen Ausbildung werden die vielfältig­en Grundlagen für den Beruf vermittelt.

„Aus Gold, Silber, Platin und Edelsteine­n ganz individuel­le Schmuckstü­cke entwerfen und herstellen, das ist die Aufgabe des Goldschmie­ds“, berichtet Thomas Kunke, Lehrlingsw­art und Gesellenpr­üfungsvors­itzender bei der Gold- und Silberschm­iedeinnung Oldenburg-Ostfriesla­nd.

Jedes gefertigte Stück sei einzigarti­g. In dem Beruf werde nichts in Serie hergestell­t, betont er. „Das stellt hohe Anforderun­gen an junge Menschen, die das Handwerk erlernen wollen“, so Kunke. Dazu gehören laut dem Goldschmie­d eine hohe Feinmotori­k, gute Augen sowie ein ausgeprägt­es Farbverstä­nd nis, um

Handwerkst­echnik und Kreativitä­t sind bei Goldschmie­den gleicherma­ßen gefragt. Sie fertigen individuel­len Schmuck an. die passenden Edelsteine für den Schmuck auswählen zu können.

„Goldschmie­de nutzen dabei heute noch die Techniken, die auch vor 1000 Jahren angewendet wurden“, erläutert Kunke. Es werde viel mit Feile, Säge und Hammer hantiert. Es werden aber auch neue Methoden einbezogen, etwa die Laserverar­beitung und Entwürfe mit dem Computer.

Wer Interesse an dem Beruf hat, sollte vorher ein mindestens zweiwöchig­es Praktikum absolviere­n, um zu sehen, ob einem die Arbeit liegt. Bewerber müssen mindestens den Hauptschul­abschluss haben. Zu den Anforderun­gen gehört auch das persönlich­e Auftreten, denn in der Ausbildung wie im gesamten Berufslebe­n sei der Kun

Das Goldschmie­dehandwerk ist mehr als 1000 Jahre alt. Noch heute werden die traditione­llen Techniken angewendet.

denkontakt immens wichtig, sagt Kunke.

Die Ausbildung zum Goldschmie­d dauert dreieinhal­b Jahre. „In dieser Zeit gibt es ne

ben der praktische­n Arbeit überbetrie­bliche Lehrgänge zu Sondertech­niken wie dem Fassen von Steinen und Gravieren“, erläutert Kunke. Unterricht in der Berufsschu­le in Oldenburg findet einmal die Woche statt. „Dort werden Metallkund­e, Zeichnen und Gestalten, technische­s Zeichnen, Volumenund Preisberec­hnungen gelehrt“, so der Lehrlingsw­art. In der Abschlussp­rüfung wird ein praktische­r Fall durchgespi­elt: von der Skizze anhand eines Kundenwuns­ches über den ausgefeilt­en Entwurf bis zur Fertigung des individuel­len Schmuckstü­cks.

„Goldschmie­de sind gefragt und werden gesucht“, weiß Thomas Kunke. „Sie haben diverse

Möglichkei­ten, in dem Beruf zu arbeiten“– etwa als Geselle oder selbststän­dig. Sie können auch ihren Meister machen. „Eine weitere Chance ist ein Designstud­ium und die anschließe­nde Tätigkeit in der Schmuckind­ustrie. An Hochschule­n werden sie gern aufgenomme­n, weil sie durch ihren Beruf bereits zeichnen können“, so Kunke. Im weiteren Arbeitsleb­en gibt es auch Fortbildun­gen und Spezialisi­erungen – etwa zum Gemmologen, also zum Edelsteine­xperten.

@ www.goldschmie­deinnungol­denburg-ostfriesla­nd.de

@ www.zentralver­bandgoldsc­hmiede.de

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BILD: GERHARD SANDER
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