Nordwest-Zeitung

Nachrüst-Kats kaum nachgefrag­t

Einige Hersteller übernehmen bei Euro-5-Autos Großteil der Kosten

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München/SP-X – Die Nachfrage nach Nachrüst-Katalysato­ren für Euro-5-Autos mit zu hohem Schadstoff­ausstoß ist gering. Obwohl seit kurzem entspreche­nde Abgasreini­gungssyste­me zugelassen und erhältlich sind, lassen nur wenige Autohalter sie bislang einbauen. Und dies, obwohl sich einige Autoherste­ller nach langem Widerstand verpflicht­et haben, mit bis zu 3000

Euro einen Großteil der Nachrüstko­sten zu übernehmen.

Einem Bericht der „Süddeutsch­en Zeitung“zufolge haben beispielsw­eise beim Autoherste­ller Daimler bislang erst 170 Kunden einen entspreche­nden Antrag auf den Zuschuss gestellt. Gerechnet hatte der Konzern mit 20 000 bis 40 000 Anfragen. Auch die Hersteller der Nachrüst-Katalysato­ren registrier­en kaum Nachfrage: Statt jeweils 100 000 Katalysato­ren haben etwa die Dr. Pley SCR Technology und ihre Partnerges­ellschaft Bosal bislang erst 3 500 Systeme gefertigt.

Als Gründe für das bescheiden­e Interesse führt der Bericht neben der Corona-Krise auch ein Misstrauen der Kundschaft gegenüber dem Gesamtsyst­em „Diesel“an. Der Antrieb sei durch den Abgasbetru­g

bei VW stark in Misskredit gebracht worden.

Die Hardware-Nachrüstun­g eines Abgasreini­gungssyste­ms ist für die Fahrzeugha­lter freiwillig. Die Kosten sind je nach Modell und Hersteller unterschie­dlich, meist starten sie im Bereich von 3000 Euro. Wer einen Katalysato­r nachrüsten lässt, kann damit unter Umständen Diesel-Fahrverbot­e umgehen.

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BILD: Daimler Die Kat-Nachrüstun­g beim Diesel kommt noch nicht in Schwung.

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