So lockern andere EU-Staaten die Beschränkungen
Italiener dürfen ins Freie – In Österreich beginnt für 100 000 Schüler regulärer Unterricht
ROM/PARIS/WIEN – Das unbeschwerte Reisen innerhalb Europas wird noch eine Weile nicht möglich sein, doch in den einzelnen Ländern erwacht das öffentliche Leben wieder. Zahlreiche europäische Länder lockern zu Wochenbeginn einige Anti-Corona-Maßnahmen. Allerdings haben viele strikte Vorsichtsregeln weiter Bestand.
■ ITALIEN
Nach fast zwei langen Monaten lockert Italien die Ausgangssperren, die zu den strengsten in Europa gehörten. Seit Montag dürfen rund 60 Millionen Menschen erstmals wieder zum Sport oder Spaziergang nach draußen. Industrie und Bauwirtschaft fahren ihre Produktion wieder hoch. Allerdings bleiben die meisten Geschäfte noch zu. Restaurants und Bars dürfen
nur einen Liefer- oder TakeAway-Service anbieten und bleiben bis Juni für Besuche geschlossen.
■ ÖSTERREICH
Seit Montag sind Besuche in Alten- und Pflegeheimen eingeschränkt möglich. Zudem beginnt für rund 100 000 Schüler der Abschlussklassen der Alpenrepublik wieder der
reguläre Unterricht. Nach dem Stufenplan der Regierung sind danach Mitte Mai die Grundschulen und Unterstufen dran; alle anderen folgen Anfang Juni. Im Land sind inzwischen alle Geschäfte und fast alle Dienstleister wieder geöffnet. Am 15. Mai folgen die Restaurants, Ende Mai Hotels. Doch die Hygieneregeln gelten weiter.
■ FRANKREICH
Frankreich will die strengen Ausgangsbeschränkungen erst vom 11. Mai an lockern. Das Tragen von Schutzmasken in öffentlichen Verkehrsmitteln soll dann zur Pflicht werden. Geschäfte sollen von diesem Termin an wieder öffnen können. Restaurants oder Cafés werden aber weiter geschlossen bleiben; auch Strände sind für Besucher bis mindestens 1. Juni tabu. Gesundheitsminister Olivier Véran warnte, dass der Termin 11. Mai wackeln könnte, falls die Pandemie bis dahin nicht ausreichend eingedämmt sei.
■ BELGIEN
Am Montag hat die erste Phase der Lockerung der Auflagen in Belgien begonnen. So fahren wieder mehr Busse und Bahnen, dabei gilt eine Masken-Pflicht für Personen ab zwölf Jahren. Öffnen dürfen Unternehmen, die als Kunden andere Firmen haben, aber keine Privatpersonen bedienen. Auch Stoff- und Kurzwarenläden dürfen aufmachen. Andere Geschäfte jenseits des Lebensmittelhandels sollen noch eine Woche zu bleiben. Sport ist unter Einhaltung der Distanzregeln wieder mit zwei Personen erlaubt, die nicht im eigenen Haushalt wohnen. Das Arbeiten zu Hause soll aber die Regel bleiben.
■ POLEN
Polnische Bürger, die in Deutschland, der Slowakei, Tschechien oder Litauen arbeiten oder studieren, müssen seit Montag bei einer Rückkehr nach Polen nicht mehr für 14 Tage in Quarantäne. Für medizinisches Personal und Menschen, die in Pflegeeinrichtungen tätig sind, gilt die Quarantäne-Regelung aber weiter. Einkaufszentren und Sportplätze unter freiem Himmel dürfen wieder öffnen.