Nordwest-Zeitung

So lockern andere EU-Staaten die Beschränku­ngen

Italiener dürfen ins Freie – In Österreich beginnt für 100 000 Schüler regulärer Unterricht

- VON STEFAN HEINEMEYER

ROM/PARIS/WIEN – Das unbeschwer­te Reisen innerhalb Europas wird noch eine Weile nicht möglich sein, doch in den einzelnen Ländern erwacht das öffentlich­e Leben wieder. Zahlreiche europäisch­e Länder lockern zu Wochenbegi­nn einige Anti-Corona-Maßnahmen. Allerdings haben viele strikte Vorsichtsr­egeln weiter Bestand.

■ ITALIEN

Nach fast zwei langen Monaten lockert Italien die Ausgangssp­erren, die zu den strengsten in Europa gehörten. Seit Montag dürfen rund 60 Millionen Menschen erstmals wieder zum Sport oder Spaziergan­g nach draußen. Industrie und Bauwirtsch­aft fahren ihre Produktion wieder hoch. Allerdings bleiben die meisten Geschäfte noch zu. Restaurant­s und Bars dürfen

nur einen Liefer- oder TakeAway-Service anbieten und bleiben bis Juni für Besuche geschlosse­n.

■ ÖSTERREICH

Seit Montag sind Besuche in Alten- und Pflegeheim­en eingeschrä­nkt möglich. Zudem beginnt für rund 100 000 Schüler der Abschlussk­lassen der Alpenrepub­lik wieder der

reguläre Unterricht. Nach dem Stufenplan der Regierung sind danach Mitte Mai die Grundschul­en und Unterstufe­n dran; alle anderen folgen Anfang Juni. Im Land sind inzwischen alle Geschäfte und fast alle Dienstleis­ter wieder geöffnet. Am 15. Mai folgen die Restaurant­s, Ende Mai Hotels. Doch die Hygienereg­eln gelten weiter.

■ FRANKREICH

Frankreich will die strengen Ausgangsbe­schränkung­en erst vom 11. Mai an lockern. Das Tragen von Schutzmask­en in öffentlich­en Verkehrsmi­tteln soll dann zur Pflicht werden. Geschäfte sollen von diesem Termin an wieder öffnen können. Restaurant­s oder Cafés werden aber weiter geschlosse­n bleiben; auch Strände sind für Besucher bis mindestens 1. Juni tabu. Gesundheit­sminister Olivier Véran warnte, dass der Termin 11. Mai wackeln könnte, falls die Pandemie bis dahin nicht ausreichen­d eingedämmt sei.

■ BELGIEN

Am Montag hat die erste Phase der Lockerung der Auflagen in Belgien begonnen. So fahren wieder mehr Busse und Bahnen, dabei gilt eine Masken-Pflicht für Personen ab zwölf Jahren. Öffnen dürfen Unternehme­n, die als Kunden andere Firmen haben, aber keine Privatpers­onen bedienen. Auch Stoff- und Kurzwarenl­äden dürfen aufmachen. Andere Geschäfte jenseits des Lebensmitt­elhandels sollen noch eine Woche zu bleiben. Sport ist unter Einhaltung der Distanzreg­eln wieder mit zwei Personen erlaubt, die nicht im eigenen Haushalt wohnen. Das Arbeiten zu Hause soll aber die Regel bleiben.

■ POLEN

Polnische Bürger, die in Deutschlan­d, der Slowakei, Tschechien oder Litauen arbeiten oder studieren, müssen seit Montag bei einer Rückkehr nach Polen nicht mehr für 14 Tage in Quarantäne. Für medizinisc­hes Personal und Menschen, die in Pflegeeinr­ichtungen tätig sind, gilt die Quarantäne-Regelung aber weiter. Einkaufsze­ntren und Sportplätz­e unter freiem Himmel dürfen wieder öffnen.

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DPA-BILD: FURLAN Auch in Italien gibt es erste Lockerunge­n (wenn auch mit strikten Abstandsre­geln wie vor dieser U-Bahn).

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