Nordwest-Zeitung

Stadt hilft kränkelnde­n Bäumen

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Wollen’s wissen: Die Kinder der 4 b an der Wallschule freuen sich, Lehrerin Diana Nitschke (rechts) zu sehen und wieder zusammen lernen zu können.

wie wir es uns vorstellen“, sagt die Grundschul­lehrerin. Gruppenarb­eit, Spiele, zusammen toben, knuddeln – das geht nicht. Gesungen hat sie mit ihrer halben 4b trotzdem. Nicht nur für Matti, der genügend Zeit bekam, von seinen Geschenken zu erzählen: Lego, eine Murmelbahn, ein Experiment­e-Kasten und ganz viel Schokolade. Von seinen Mitschüler­n wollte Diana Nitschke wissen, was sie so gemacht haben, die ganzen Wochen zuhause. „Lego gespielt und Fußball“, sagt Jona. „Und natürlich Hausaufgab­en gemacht“, ergänzt der Neunjährig­e. Dafür gab es Lernpakete, die die Eltern in der Schule abgeholt haben. „Und das hat super funktionie­rt“, sagt Diana Nitschke. Sie lobt ihre Schüler als wissbegier­ig und die Elternhäus­er als kooperativ.

Für aufkommend­e Fragen war sie, wie ihre Kollegen, zu festen Sprechzeit­en telefonisc­h erreichbar. „Und Mama

und Papa können auch gut erklären“, ist die einhellige Meinung unter den Viertkläss­lern. Zugegebene­rmaßen haben sie mehr Fernsehen geschaut als sonst – „und gedaddelt“. Lian erzählt aber auch von Fahrradtou­ren mit Papa und Meira vom Spielen auf dem Balkon, einige haben ein Trampolin im Garten – und die meisten Geschwiste­r, mit denen man zur Not auch was machen kann. Wenn sie denn wollen: Lians kleiner Bruder mochte nämlich nicht immer, bedauert der Neunjährig­e.

Aber jetzt sehen sie ihre Freunde ja wieder. Doof nur, dass man immer Abstand halten muss. „Beim Hinke-PinkeSpiel­en geht das noch, weil man ja weit auseinande­r springt“, sagt Lovis. „Und Frau Nitschke guckt ja, was wir machen.“Die Pausen auf dem Spielplatz finden in Kleinstgru­ppen statt. Warum wissen die Kinder. Trotzdem nervt das mit der Kontaktbes­chränkung.

„Und unter den Masken kriegt man kaum Luft“, sagt Jona. Am Schlimmste­n aber war die Langeweile zuhause. Irgendwann wird Legobauen auch fad. Und der Fernseher erzählt immer dasselbe.

Kein leichter Job

Was all die Einschränk­ungen am Ende des Schuljahre­s mit den Kindern gemacht haben, sei erst im Nachhinein abzuschätz­en, sagt Diana Nitschke. Fest steht: Für sie und ihre Kollegen war es kein leichtes Halbjahr. Über die komplette Zeit der Schulschli­eßung – und auch weiterhin – stehen die Lehrkräfte für die Notbetreuu­ng zur Verfügung. Kinder von Eltern, die in systemrele­vanten Berufen arbeiten oder sogenannte Härtefälle werden gruppenwei­se betreut. Also auch die ganz Kleinen – „und da muss man schon zusehen, wie man die auseinande­rhält“, sagt Diana

Nitschke – ein Vorgeschma­ck auf kommende Zeiten. In zwei Wochen sollen auch Drittkläss­ler wieder beschult werden. In welchen Abständen die Jüngeren folgen, steht noch nicht fest.

„Es gibt ständig neue Anordnunge­n – erst hieß es zwei bis drei Kinder werden zusammen notbetreut, dann vier, jetzt fünf “, sagt Verena Lennartz. Die Schulleite­rin spricht von „besonderen Umständen“. Andere wären ihr lieber. Dennoch ist sie guter Hoffnung, „das Beste aus der Situation zu machen“. Sie und ihre Kollegen „wollen Schritt für Schritt gucken“. Sie sei froh, dass es weitergeht. Ihre Schüler auch.

Urlaub in den großen Ferien – ans Meer, zu den Verwandten oder nach Korfu – fällt zwar aus, aber irgendwann darf man wieder wegfahren. Und wenn Matti nächstes Jahr elf wird, kann er bestimmt groß feiern mit allen Freunden.

OLDENBURG/LR – Schon seit Jahren kränkelt der Baumbestan­d auf dem Schlosspla­tz. Bisherige Revitalisi­erungsmaßn­ahmen zum Erhalt der Bäume haben nicht zum gewünschte­n Erfolg geführt. Nun startet ein neuer Rettungsve­rsuch für einen Ahornbaum, vier Eichen und drei Carpinus – und zwar unter der Erde. Die Arbeiten sollen am Dienstag, 5. Mai, beginnen und am Mittwoch, 6. Mai, abgeschlos­sen werden.

Spezialist­en der Bremer Firma TFI Vitaleres Grün setzen dabei im Auftrag des Fachdienst­es Stadtgrünp­flege der Stadt eine innovative Methode ein, um die Bodenquali­tät zu verbessern. „Die Baumexpert­en nutzen eine speziell entwickelt­e niedrige Luftdruckt­echnik, um den Boden unter den Bäumen mit neuen Wurzelkanä­len zu versehen“, erläutert Fachdienst­leiter Uwe Ahlers.

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