Ganz ohne Emissionen geht es diesmal nicht
Transport mit dem Fahrrad nur auf der letzten Meile möglich – 160 Kilogramm faire Produkte verteilt
Für den Weg von Amsterdam nach Oldenburg musste diesmal eine Spedition genutzt werden. Der CO2-Ausstoß wird durch Unterstützung eines Aufforstungsprojekts ausgeglichen.
OLDENBURG – In diesem Jahr ist es zwar keine emissionsfreie Schokolade, die Oldenburg in der vergangenen Woche erreicht hat, eine emissionsarme schon. Weil die „7. Schokofahrt“(Oldenburg ist das fünfte Mal beteiligt) in der CoronaKrise nicht komplett mit dem Fahrrad absolviert werden konnte, wurde der Transport von Amsterdam nach Oldenburg ausnahmsweise per klassischer Spedition bewältigt.
Für die letzten Kilometer nutzte Schokofahrer Dieter Hannemann dann das Fahrrad, um die Tafeln an die Oldenburger Geschäfte auszuliefern. 110 Kilogramm Bio-Schokolade hat Hannemann in der Stadt verteilt, 50 weitere Kilo gingen nach Wildeshausen. Der Kakao war zuvor wie üblich mit dem Segelschiff „Tres Hombres“emissionsfrei aus der Karibik geholt worden.
Eigentlich wollte Hannemann die fertige Schokolade dort mit seinem Team mit Fahrrädern völlig emissionsfrei nach Oldenburg transportieren. Die Coronakrise machte dem Projekt einen Strich durch die Rechnung. „Die Situation hat sich jeden Tag verändert“, berichtet der Oldenburger über die Zeit zwischen dem Beginn der Planung am 1. März und dem Aus für die Radfahrt Mitte des Monats.
Um die Klimabilanz auszugleichen, wurde aber ein CO2neutraler Weg gefunden: Für die Kohlendioxid-Emissionen der Spedition werden die Amsterdamer Chocolatemakers einen Ausgleichsbetrag über den niederländischen Fair Climate Fund für ein Wiederaufforstungsprojekt in Peru zahlen. So sollten auch in diesem Jahr die Produzenten von Kakao in der Dominikanischen Republik, die niederländische Schokoladenmanufaktur sowie die engagierten kleinen Geschäfte nicht hängengelassen werden.
Auch wenn die SpeditionsRegelung nicht dem ursprünglichen Sinne der Idee eines emissionsfreien Transports entsprach, sagten sieben Oldenburger Betriebe zu, auch in diesem Jahr faire Schokolade aus der Schokofahrt abzunehmen und zu verkaufen. „Die Alternative wäre gewesen, dass es keine Schokolade gibt“, so Hannemann. „Und das wäre für die Schokoladenfabrik auch blöd gewesen.“
Und so wurde die „7. Schokofahrt“die bisher größte. Aus Deutschland, Österreich und der Schweiz wurden mehr als 4000 Kilogramm bestellt. Diese Rekordmenge ist auch ein Grund für die Verspätung: Die Schokomanufaktur musste mit krisenbedingt reduziertem Personal deutlich mehr Schokolade produzieren.
@ www.oldenburger-liegeradgruppe.de
@ www.fairclimatefund.nl/en/ projects/peru-reforestation-for-coffee-farmers