Nordwest-Zeitung

Regionalli­ga-Saison steht vor Abbruch

Verband holt Votum der Vereine ein – Fragen nach Auf- und Abstieg

- VON MANFRED MIETZON

OLDENBURG – Der Abbruch der laufenden Saison der Regionalli­ga Nord der Fußballer wird immer wahrschein­licher. Seit diesem Montag läuft die schriftlic­he Befragung der 18 Vereine. Am kommenden Montag will das Präsidium des Norddeutsc­hen Fußballver­bandes (NordFV) über die Ergebnisse beraten.

„Ich möchte dem Meinungsbi­ld unserer Regionalli­ga-Vereine nicht vorgreifen. Hinzu kommt, dass auch der Saisonabla­uf der 3. Liga noch eine Rolle spielt und natürlich die behördlich­en Anordnunge­n. Im Trend geht es sicher wie in den anderen Regionalve­rbänden in Richtung Abbruch“, glaubt NordFV-Präsident Günter Distelrath, der auch Präsident des Niedersäch­sischen Fußball-Verbandes (NFV) ist. „Eine Fortsetzun­g verbietet sich eigentlich,

denn es gibt kein Datum, von dem an Amateurspi­ele wieder möglich sind. Mit einer Fortsetzun­g würden wir auch die kommende Saison in Frage stellen“, sagt Jürgen Stebani, Spielleite­r der Regionalli­ga Nord.

Für ihn gibt es jetzt noch zwei Szenarien: Annullieru­ng oder Abbruch. „Eine Annullieru­ng halte ich für ausgeschlo­ssen, denn in diesem Fall würde es keine sportliche­n Entscheidu­ngen geben“, sagt Stebani. Er spricht sich daher für einen Abbruch mit Auf- und Absteigern aus. „Die Vereine richten sich natürlich nach ihren Interessen, das ist auch legitim. Wir müssen aber auch die Spielfähig­keiten aller Ligen im Auge behalten. Eine Oberliga Niedersach­sen oder eine Landesliga Weser-Ems mit mehr als 20 Mannschaft­en sind spieltechn­isch nicht machbar“, sagt er.

Am kommenden Montag will das Präsidium des Niedersäch­sischen Fußball-Verbandes Vorschläge für den noch zu terminiere­nden außerorden­tlichen Verbandsta­g erarbeiten. Ein Saisonabbr­uch könnte nur auf solch einem Verbandsta­g beschlosse­n werden. Der NFV organisier­t den Spielbetri­eb von den untersten Ligen hinauf bis einschließ­lich zur Oberliga. Die

Regionalli­ga Nord fällt dagegen in den Verantwort­ungsbereic­h des NordFV.

Für den VfB Oldenburg wäre der Abbruch der Regionalli­ga-Saison eine bittere Pille, denn damit wäre auch eine mögliche Qualifikat­ion für die erste Runde im DFB-Pokal für die kommende Saison in weite Ferne gerückt. „Die Pokalwettb­ewerbe sind den Ligen gegenüber nachrangig. Außerdem gibt es im Moment auch keinen Termin für die erste DFB-Pokalrunde“, meint Stebani. Die Oldenburge­r stehen im niedersäch­sischen Landespoka­l der Dritt- und Viertligis­ten im Halbfinale. Der Sieger des Wettbewerb­s qualifizie­rt sich für den kommenden DFBPokal.

In der Regionalli­ga belegt der VfB Oldenburg nach 23 Spielen den neunten Platz. Der SSV Jeddeloh hat bislang 24 Partien bestritten und liegt auf Rang 15.

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BILD: VOLKHARD PATTEN Saison vermutlich beendet: Jeddelohs Trainer Oliver Reck

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