Regionalliga-Saison steht vor Abbruch
Verband holt Votum der Vereine ein – Fragen nach Auf- und Abstieg
OLDENBURG – Der Abbruch der laufenden Saison der Regionalliga Nord der Fußballer wird immer wahrscheinlicher. Seit diesem Montag läuft die schriftliche Befragung der 18 Vereine. Am kommenden Montag will das Präsidium des Norddeutschen Fußballverbandes (NordFV) über die Ergebnisse beraten.
„Ich möchte dem Meinungsbild unserer Regionalliga-Vereine nicht vorgreifen. Hinzu kommt, dass auch der Saisonablauf der 3. Liga noch eine Rolle spielt und natürlich die behördlichen Anordnungen. Im Trend geht es sicher wie in den anderen Regionalverbänden in Richtung Abbruch“, glaubt NordFV-Präsident Günter Distelrath, der auch Präsident des Niedersächsischen Fußball-Verbandes (NFV) ist. „Eine Fortsetzung verbietet sich eigentlich,
denn es gibt kein Datum, von dem an Amateurspiele wieder möglich sind. Mit einer Fortsetzung würden wir auch die kommende Saison in Frage stellen“, sagt Jürgen Stebani, Spielleiter der Regionalliga Nord.
Für ihn gibt es jetzt noch zwei Szenarien: Annullierung oder Abbruch. „Eine Annullierung halte ich für ausgeschlossen, denn in diesem Fall würde es keine sportlichen Entscheidungen geben“, sagt Stebani. Er spricht sich daher für einen Abbruch mit Auf- und Absteigern aus. „Die Vereine richten sich natürlich nach ihren Interessen, das ist auch legitim. Wir müssen aber auch die Spielfähigkeiten aller Ligen im Auge behalten. Eine Oberliga Niedersachsen oder eine Landesliga Weser-Ems mit mehr als 20 Mannschaften sind spieltechnisch nicht machbar“, sagt er.
Am kommenden Montag will das Präsidium des Niedersächsischen Fußball-Verbandes Vorschläge für den noch zu terminierenden außerordentlichen Verbandstag erarbeiten. Ein Saisonabbruch könnte nur auf solch einem Verbandstag beschlossen werden. Der NFV organisiert den Spielbetrieb von den untersten Ligen hinauf bis einschließlich zur Oberliga. Die
Regionalliga Nord fällt dagegen in den Verantwortungsbereich des NordFV.
Für den VfB Oldenburg wäre der Abbruch der Regionalliga-Saison eine bittere Pille, denn damit wäre auch eine mögliche Qualifikation für die erste Runde im DFB-Pokal für die kommende Saison in weite Ferne gerückt. „Die Pokalwettbewerbe sind den Ligen gegenüber nachrangig. Außerdem gibt es im Moment auch keinen Termin für die erste DFB-Pokalrunde“, meint Stebani. Die Oldenburger stehen im niedersächsischen Landespokal der Dritt- und Viertligisten im Halbfinale. Der Sieger des Wettbewerbs qualifiziert sich für den kommenden DFBPokal.
In der Regionalliga belegt der VfB Oldenburg nach 23 Spielen den neunten Platz. Der SSV Jeddeloh hat bislang 24 Partien bestritten und liegt auf Rang 15.