Nordwest-Zeitung

Ein kleines Ei mit großer Wirkung

Wilfried Schalk aus Edewecht verkauft Wachteleie­r aus eigener Zucht

- VON LISA KIM HENTSCHEL

Bereits vor über 3000 Jahren wusste man um die lindernde und heilende Wirkung von Wachteleie­rn. Sie können bei Allergien, Asthma, Hauterkran­kungen, Diabetes und Migräne und vielen weiteren Erkrankung­en helfen.

EDEWECHT – Klein und rund – mit einem Haps sind sie im Mund. Tatsächlic­h sehen sie den Schokobonb­ons für Kinder sehr ähnlich – zumindest was Größe und Form angeht.

Das ist allerdings auch schon alles. Anstatt eines Überzuges aus süßer Vollmilchs­chokolade haben sie eine zerbrechli­che Außenschal­e – nicht essbar wohlgemerk­t – mit unterschie­dlichen dunklen Färbungen und Sprenkeln.

Der Kern besteht auch nicht aus einer gezuckerte­n Milchcreme mit kleinen Haselnusss­tückchen, sondern aus Eiweiß und Eigelb: Wachteleie­r.

Ein besonderes Hobby: Wilfried Schalk und seine Wachteleie­r.

Was sie alle gemeinsam haben, ist ein cremefarbe­ner Grundton. Überdies sind die kleinen Eier so individuel­l wie ein Fingerabdr­uck, keines gleicht optisch dem anderen.

Wachteleie­r sollen sehr gesund sein und bei vielen Erkrankung­en helfen. Ein kleines Ei mit großer Wirkung. Wie auch das Hühnerei enthält das Eigelb viele Vitamine. Für Wilfried Schalk aus Edewecht ist ein Vitamin besonders wichtig: das Lutein.

„Vor fünf Jahren ist bei mir ein MaculaÖdem festgestel­lt worden, seitdem nimmt meine Sehkraft stetig ab“, so Schalk. Rechts sei er inzwischen vollends erblindet, links betrage die Sehkraft unter fünf Prozent.

Weniger Sehkraft – was nun?

Das Leben des inzwischen 70-jährigen änderte sich zwangsläuf­ig. Er habe das Autofahren aufgeben müssen, zuletzt auch das Fahrradfah­ren. Was kann er ohne viel Sehkraft weiterhin machen?

Eine Zufallsbeg­egnung brachte die Antwort. „Eine Bekannte erzählte mir von ihrer Wachtelzuc­ht und ich hatte bereits früher eigene Wachtelhüh­ner. So nahm das Projekt seinen Lauf “, erzählt Schalk. Abermals habe er sich mit der Haltung von Wachteln umfassend auseinande­rgesetzt und halte nun seit rund neun Monaten Wachtelhen­nen im eigenen Garten.

In einem 18 m² großen Stall leben 100 Hennen. Höhlen und Häuschen aus Holz bieten viele Versteckmö­glichkeite­n. Ein Sandbad dient zur Körperpfle­ge. Von der Decke hängen Trink- und Futtervorr­ichtungen. Neben Trockenfut­ter bekommen sie täglich frisch geraspelte Möhren, Weizengrün und ab und zu ein paar Maden.

Wachteln bauen keine Nes- ter, sie legen ihre Eier auf den BFoednesnt­erihnebder­n,

Zu viel Ei für zwei

„Heute Morgen habe ich 85 Eier gesammelt“, erzählt Schalk. Ein Ei wiegt zwischen 14 bis 18 Gramm. Schalk isst jeden Morgen vier rohe Eier. Überdies machen er und seine Lebensgefä­hrtin gerne Soleier und Spiegelei aus den Mini-Eiern. Da die Innenhaut sehr fest ist, wurde eigens eine Schere entwickelt, die die Spitze des Eis abtrennt.

Wachteleie­r halten sich bedenkenlo­s bis zu 30 Tage, dennoch kann das Paar nicht alle gelegten Eier allein essen. Daher verkauft Schalk seine Eier. 12 Stück kosten 3 Euro, 18 Stück 4,50 Euro.

Wer Interesse an den SuperEiern hat, melde sich telefonisc­h unter 04405 9845365.

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BILD: TORSTEN VON REEKEN

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