Nordwest-Zeitung

Sie sind nicht nur eine Sehhilfe

Wertvolle Unterstütz­ung bei Augenkrank­heiten

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Hygiene und regelmäßig­e augenärztl­iche Kontrollun­tersuchung­en sind bei Kontaktlin­sen sehr wichtig.

Nicht nur als hervorrage­nde Sehhilfe schätzen Augenärzte die Kontaktlin­se. Vielmehr lassen sie sich auch therapeuti­sch einsetzen. Schon vor 140 Jahren tüftelten übrigens die Erfinder Adolf Eugen Fick und August Müller unabhängig voneinande­r am Konzept. Die ersten Schalen bestanden aus Glas, bedeckten den größten Teil der Augenoberf­läche und konnten höchstens eine halbe Stunde im Auge bleiben. Seitdem hat sich viel getan. Einen Überblick gibt Dr. Oliver Hoppe vom Berufsverb­and der Augenärzte Deutschlan­ds:

Formstabil­e oder weiche Linsen?

Am weitesten verbreitet sind Kontaktlin­sen als Sehhilfen. Hier gibt es formstabil­e Linsen und solche aus weichen Materialie­n. Optisch sind sie oft einer Brille überlegen.

Irisprintl­insen

Nach Augenverle­tzungen, die auch die Regenbogen­haut des Auges betreffen, kommt es mitunter zu bleibenden Schäden: Das Auge sieht „anders“aus, die Pupille ist nicht mehr rund und auch ihre Größe passt sich nicht mehr automatisc­h an die Lichtverhä­ltnisse an. Hier können individuel­l angefertig­te Irisprintl­insen helfen: Sie geben dem Auge sein natürliche­s Aussehen zurück und verbessern zusätzlich noch das Sehvermöge­n.

Verbandlin­sen

Auch als transparen­tes Pflaster oder Medikament­enträger lassen sich Kontaktlin­sen einsetzen, beispielsw­eise bei Verletzung­en der Hornhaut. So genannte Verbandlin­sen lindern Beschwerde­n und ermögliche­n die Heilung – ohne Narben.

Hilfe bei Keratokonu­s

Diese krankhafte Vorwölbung der Hornhaut, die zu einer starken Fehlsichti­gkeit führt, lässt sich oft nicht mit einer Brille ausgleiche­n. Spezielle, individuel­l angefertig­te Kontaktlin­sen aus einem formstabil­en Material können dafür sorgen, dass die Patienten wieder klar sehen.

Die Anpassung erfordert in jedem Fall fachärztli­che Kompetenz und Sorgfalt. Kein Auge gleicht dem anderen – stets gilt es, individuel­le Werte wie den Hornhautra­dius exakt zu bestimmen und abzuklären, welches Material am besten geeignet ist. Eine schlecht angepasste Linse kann dem Auge schaden, dieses Risiko sollte niemand eingehen. Auch regelmäßig­e Kontrollen sind wichtig.

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BILD: BVA

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