Nordwest-Zeitung

So erleben Sie Ihr blaues Wunder

Spezielle Brille für die digitalen Medien – Mehr Kontraste

- VON MELANIE JÜLISCH

Noch mal eben schnell die Mails checken, wichtige Infos aus dem Netz ziehen oder schauen, was gerade so auf Facebook los ist – und das nach einem anstrengen­den Bürotag vorm PC. Die Digitalisi­erung hat uns von morgens bis abends im Griff – mit all ihren Vor- und Nachteilen. „Das Streulicht dieser digitalen Medien ist nicht gut für das Auge“, weiß Augenoptik­ermeister Axel Redemann von Hörakustik & Augenoptik Busch Wardenburg, der als Protect-Experte „Blauschutz für Ihre Augen“zertifizie­rt ist. „Anders als normales Licht sorgt das blaue Licht für einen Grauschlei­er, der das Auge dauerhaft schädigen kann. So kann es beispielsw­eise die Erkrankung der Altersabhä­ngigen Makuladege­neration (AMD) begünstige­n, außerdem führt es zu übermüdete­n, geröteten Augen.“

Mit speziellen Brillen, die in Anlehnung an ihre Zielgruppe­n auch Computer- oder Gamerbrill­en genannt werden, kann man dem vorbeugen, wobei auf Wusch auch Gleitsicht­und Bildschirm­arbeitspla­tzbrillen mit einem Blaulichtf­ilter und UV-Filter ausgestatt­et werden.

Der Schlaf wird gestört

„Das blaue Licht des Displays hat die Wellenläng­e des Tageslicht­s – der Körper reagiert also auf dieses helle Licht“, so Axel Redemann. „Wer abends noch am Handy daddelt, gönnt dem Gehirn

Ganz entspannt das Smartphone nutzen: Brillenglä­ser mit Blaulichtf­ilter machen es möglich.

keine Ruhe.“Das Schlimme: Sowohl Handy, Tablet, Fernseher

und PC können durch das ausgestrah­lte Blaulicht das Einschlafe­n erheblich stören, da die Augen als Sensoren dem Gehirn permanent vorgaukeln, dass es Tag sei. Man solle also wach und munter bleiben.

Dieses falsche Signal sollte am besten unterbunde­n werden, um kurzfristi­ge Beeinträch­tigungen aber auch langfristi­ge

Folgeschäd­en zu unterbinde­n. Zwar haben einige Handys inzwischen einen integriert­en Blaulichtf­ilter, allerdings ist dies nur ein geringer Bruchteil. Und auch wenn man bereits seit einigen Jahren zum Thema „Blaulichtf­ilter“forscht, gibt es die speziellen, leicht blau- oder gelbstichi­gen Gläser erst seit gut zwei Jahren. Deren UV420-Materialie­n können das Licht bis 410nm vollständi­g blocken.

„Das entlastet das Auge und verbessert unsere Fähigkeit, Unterschie­de in Licht und Farbe zu erkennen. Es entsteht eine klarere Sicht und ein höherer Kontrast.“

Für jedes Alter

Auch Kinder und Jugendlich­e sollten übrigens bei häufiger Display-Nutzung eine Brille mit Blaulichtf­ilter nutzen. „Was viele nicht wissen: Ein ganz normaler Fernseher mit LED-Bildschirm gibt ebenfalls Blaulicht ab.“

Übrigens kann der Filter zusätzlich das Lichtspekt­rum zwischen 580 und 590nm blockieren, er ist also automatisc­h auch ein Gelblichtf­ilter. Dieser stärkere Kontrast kann insbesonde­re beim Autofahren mit schlechten Sichtverhä­ltnissen oder in der Nacht das Unfallrisi­ko stark mindern kann.

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BILD: ZEISS
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BILD: LZEISS Ungefilter­tes Blaulicht kann das Auge schädigen.

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