Die heilende Kraft des Wassers
Beschwerden lindern mit Kneipp und Stangerbad
Wasser ist gesund und lebensnotwendig. Daher sollten wir alle täglich genügend davon zu uns nehmen, im besten Fall zwischen eineinhalb und zwei Litern.
Dass Wasser noch so viel mehr kann, das weiß man auch im Reha-Zentrum am Meer in Bad Zwischenahn. „Die gewünschte Wirkung des Wassers ist dabei auch abhängig von der Temperatur“, sagt Bernd Wadsack, Leiter Massage und medizinische Bäder. „Entspricht diese in etwa unserer Körpertemperatur zwischen 35 und 37 Grad, so wirkt das wunderbar entspannend auf unsere Muskulatur. Verspannungen können sich lösen, man fühlt sich nach einem je nach Zusatz anregenden oder beruhigenden Bad einfach sehr wohl.“Ein duftendes Fichtennadelbad kann also wahre Wunder bewirken.
Kompression für Venen
Hinzu kommt der hydrostatische Druck, der beim Tauchen zwar hinderlich ist, ansonsten aber auch Vorteile mit sich bringt. „Es kommt zu einer Gefäßverengung wie bei Thrombosestrümpfen. Dies ist gerade für Menschen mit zu weiten Venen, beispielsweise bei Krampfadern, sehr gut. Herzpatienten müssen jedoch vorsichtig sein: Durch den Druck fließt das Blut schneller als gewöhnlich zum Herzen. Sie sollten daher vorher mit ihrem Arzt sprechen.“Hinzu kommen Hilfsmittel, beispielsweise Sole, die es auch bei einer angenehmen Temperatur 36 Grad im Außenbecken des benachbarten „Wellness am Meer“gibt. „Sole ist
Training im Wasser.
Kochsalz sehr ähnlich, wobei wir zum Beispiel bei der Behandlung von Schuppenflechte sehr positive Erfahrungen gemacht haben. Entweder kann der Patient vor einer UVB-Bestrahlung ein Vollbad nehmen oder bei kleinflächiger Behandlung die Sole in Form eines Sprays auf die betroffene Stelle bekommen.“
Helfen mit Strom
Seit vielen Jahrzehnten schon gilt das Stangerbad mit seiner elektrophysikalischen Anwendung samt Wärmereiz als wahre Wohltat bei Beschwerden wie Durchblutungsstörungen oder Schmerzen am Ischias. In der randvoll mit Wasser gefüllten Wanne befinden sich große Kontakte, also Anode und Kathode. Wird der Gleichstrom eingeschaltet, durchflutet er quasi den Körper des Patienten. „Davor muss man keine Angst haben, es kann nichts passieren“, beruhigt Physiotherapeut Bernd Wadsack. Vielmehr hat diese Behandlung eine so tiefenentspannende Wirkung, wie sie mit einer manuellen Massage kaum zu erreichen ist. Ähnlich dem Stangerbad ist das 2- oder 4-Zellenbad, in der der Körper nur partiell vom Strom durchflutet wird. So befinden sich Füße und Unterschenkel sowie der Arm bis zum Ellenbogen im Wasser. Sehr häufig verwendet man diese Therapieform bei Polyneuropathie, also Sensibilitätsstörungen wie Kribbeln in Händen und Füßen, wie manche Onkologiepatienten sie nach einer Chemotherapie verspüren.
Mit Kneipp gesunden
Der bekannte „Wasserdoktor“Sebastian Kneipp darf selbstverständlich auch im Leistungsspektrum des RehaZentrums am Meer in Bad Zwischenahn nicht fehlen. Möglich ist beispielsweise das Wassertreten im typischen Storchengang. „Das Besondere ist der Wechsel zwischen warmem und kaltem Wasser, so dass es zu einer Gefäßweitstellung oder einer Engstellung kommt. Durch dieses Gefäßtraining bleiben die Venen elastischer“, erklärt Bernd Wadsack die Besonderheit. Auch sehr wohltuend sind Güsse mit einem ziemlich harten Wasserstrahl, beispielsweise auf den Rücken. Das gilt auch für Unterwassermassagen, wobei der hohe Druck die Muskulatur lockert.
Von Aquajogging bis Funktionstraining
Gleich mehrere Faktoren nutzt man während der Übungen im 32 Grad warmen Bewegungsbad: den Wasserwiderstand, den Auftrieb und den hydrostatischen Druck. Für die Patienten ist es relativ leicht, sich außerhalb der normalen Schwerkraft zu bewegen. Funktionstraining, Aquafitness und Aquajogging sind hier unter fundierter Anleitung eines Trainers möglich. „Ein wichtiger Vorteil des Wassers ist ja auch, dass es extrem schonend für die Wirbelsäule und die Gelenke ist“, so Bernd Wadsack. Und genau das bietet vielen Patienten die Möglichkeit, sich außerhalb der normalen Schwerkraft so richtig auszupowern.
Hinweis: Dieser Beitrag wurde bereits im März verfasst. Um Mitarbeiter und Gäste weiterhin vor einem Infektionsrisiko zu schützen, hat die Kurbetriebsgesellschaft Bad Zwischenahn mbH zahlreiche Maßnahmen umgesetzt. Dazu gehört unter anderem die vorübergehende Schließung vom Wellenbad am Meer, vom Wellnessdorf am Meer und der Sauna am Meer. Darüber hinaus sind keine externen Besucher im Reha-Zentrum am Meer zugelassen.
@ www.rehazentrum-am-meer