„Mehr Ruhe in den Alltag bringen“
Oldenburger Einrichtung ist spezialisiert auf Menschen mit Demenz
Behaglichkeit, Geborgenheit und Teilhabe am Leben – das wünschen sich wohl die meisten Menschen in höherem Alter. Noch spezieller umgesetzt werden die Bedürfnisse dementer Bewohner im Altenund Pflegeheim St. Josef in Oldenburg. Errichtet wurde hier vor zwei Jahren, in direkter Nachbarschaft zur bisherigen Einrichtung, ein Neubau mit Vorzeigecharakter – und zwar nach umfangreichen Recherchen und Besichtigungen ähnlicher Anlagen in ganz Deutschland. Damit hat die Caritas als Träger ein Umfeld geschaffen, das den Ansprüchen der Zielgruppe gerecht wird. „Wir haben hier die konzeptionellen Erfahrungen anderer Häuser mit einfließen lassen – ein so genanntes BestPractice-Modell“, sagt Guido Pering, Geschäftsführer der Caritas Oldenburg. „Der Bedarf ist da. Aufgrund der steigenden Hochaltrigkeit werden zukünftig immer mehr Menschen an Demenz erkranken.“
Kurze Wege geben Sicherheit
Die zentrale Idee hinter dem Konstrukt: Wenn Menschen zunehmend an Gedächtnisverlust leiden und auch die Orientierung nicht mehr schaffen, dann brauchen sie einen beschützten und übersichtlichen Raum. „In den klassischen Häusern mit ihren langen Fluren ist das meist nicht gegeben. Hier jedoch sind die Wege sehr kurz: Drei Gänge mit den davon abgehenden Zimmern führen zum
Gegen die Schlaftstörung
Mittelpunkt des Hauses, dem Gemeinschaftsraum mit Küche, wo stets jemand zugegen und ansprechbar ist. Es ist eigentlich wie früher in einem traditionellen Bauernhaus: Im Herzen des Hauses befindet sich die große Wohnküche, in der alle immer wieder zusammenkommen.“Damit dies noch leichter fällt, sind die Türen immer offen. Selbst wenn man aus dem letzten Zimmer eines Ganges tritt, kann man sofort in den Raum blicken und das dortige Beisammensein hören oder sehen – die perfekte Einladung daran teilzuhaben. Wichtig ist der Kontakt untereinander, gemeinsam etwas zu schnibbeln oder den Essensplan der kommenden Woche zu besprechen. All dies trägt zur Struktur bei und bringt Ruhe in den Tag. Dafür sorgt ebenfalls eine starke Akustikdecke, so dass der Geräuschpegel reduziert wird. Übrigens gibt es auch einen Garten mit Sitzplätzen. Dieser ist mit einer sich schließenden Wegführung ausgestattet, die auch Menschen mit nachlassendem Orientierungssinn www.pflegedienst-lieken.de
Lust auf einen kleinen Spaziergang machen.
Für ein gewohntes Umfeld sorgen
Menschen mit Demenz erleben einen zunehmenden Verlust des Kurzzeitgedächtnisses. Das Gefühl von Sicherheit ist für sie daher besonders wichtig. „Wenig Veränderungen in ihrem Umfeld sowie immer gleiche Personen und Abläufe – das hilft den Erkrankten auch dann, wenn sie von Angehörigen betreut werden“, so Guido Pering. „Je stärker das Gedächtnis verschwindet, umso wichtiger sind Gewohnheiten. Sie sind für den Betroffenen wie ein Netz, an dem er sich festhalten kann.“