Nordwest-Zeitung

SO ERKLÄRT DARIO FOSSI SEINEN WECHSEL ZUM VFB OLDENBURG

Trainer spricht über seine Erfahrunge­n beim VfL und seinen neuen Job

- VON MANFRED MIETZON

Der 38-Jährige hatte Anfang April dem VfL für eine weitere Saison zugesagt. Er berichtet, warum es nun anders kommt.

OLDENBURG – Der Wechsel von Trainer Dario Fossi vom Oberligist­en VfL Oldenburg zum in der Regionalli­ga spielenden Stadtrival­en VfB zur neuen Saison mag für viele Fußballfan­s überrasche­nd sein, kam aber letztlich nicht ganz unerwartet. Schon vor einem Jahr hatte der VfB um den ALizenz-Inhaber geworben.

„Es ist jetzt sehr schnell gegangen. Ich wollte nicht noch einmal eine Hängeparti­e wie vor einem Jahr“, sagt Fossi zu seiner Entscheidu­ng. Erst am 1. Mai hatte der VfB bekanntgeg­eben, dass die Zusammenar­beit mit seinem Trainer Alexander Kiene mit Ablauf der Saison endet. Bereits drei Tage später präsentier­te der Regionalli­gist den Trainer des Stadtrival­en VfL als neuen Coach.

„Ich hatte vom VfL die Zusage, bei einem Angebot aus einer höheren Spielklass­e aus meinem Vertrag aussteigen zu können“, erklärt Fossi (38). Beim VfL hatte Fossi seit 2016 sehr gute Arbeit geleistet. „Im ersten Jahr mussten die Mannschaft und ich uns aneinander gewöhnen. In der zweiten Saison sind wir schon in die Regionalli­ga aufgestieg­en. Wir sind zwar sofort wieder abgestiege­n, haben aber sehr viele gute Heimspiele gezeigt“, sagt der neue VfB-Coach über seine Zeit beim VfL. „Wenn diese Saison normal zu Ende gespielt worden wäre, hätten wir

Sicherheit einen der beiden ersten Plätze belegt. Wir sind jetzt Dritter, vor dem Start hatte uns doch niemand mit den vielen neuen und jungen Spielern eine so gute Platzierun­g zugetraut“, ärgert sich Fossi über den bevorstehe­n

den Saisonabbr­uch.

Der scheidende VfL-Trainer kann auch die Enttäuschu­ng bei seinem bisherigen Verein verstehen. „Ich hatte Anfang April beim VfL für eine weitere Saison zugesagt. Mein Wechsel jetzt ist aber nicht verwerflic­h. Ich mache den nächsten Schritt“, sagt Fossi. „Der VfL und VfB gehen beide ihren eigenen Weg. Mein Wechsel sollte kein Grund für eine tiefgreife­nde Rivalität oder vergiftete Atmosphäre sein. Ich bin und werde dem VfL immer sehr verbunden bleiben“, erklärt der Coach: „Der VfL hatte mir und der Mannschaft Vertrauen geschenkt und Zeit gemit

geben, deshalb haben wir auch so viel Erfolg gehabt.“

Dass beim VfB die Erwartunge­n und auch die Ungeduld um Einiges größer sein werden als beim VfL, ist Fossi aber auch bewusst. „Das Risiko gehe ich ein. Der VfB hat viele Spieler mit Potenzial, ich habe die Entwicklun­g der Mannschaft auch in dieser Saison immer verfolgt. Ich glaube, dass mein Co-Trainer Daniel Isailovic und ich beim VfB eine Mannschaft mit Struktur aufbauen können. Dafür braucht man aber auch beim VfB Zeit und Vertrauen“, wirbt der neue VfB-Coach um Geduld.

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BILD: SASCHA STÜBER Arbeitet bald beim VfB: Dario Fossi

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