Nordwest-Zeitung

Abfall in Neuenwege

Wertstoffa­nnahmestel­le Neuenwege arbeitet an der Kapazitäts­grenze

- VON WOLFGANG ALEXANDER MEYER

Egal ob Sperrmüll, Grün- oder Holzabfäll­e – alles muss raus. Das führt zu langen Wartezeite­n vor der einzigen geöffneten Wertstoffa­nnahmestel­le der Stadt Oldenburg .............

Die Oldenburge­r nutzen die Corona-Beschränku­ngen und schaffen Ordnung: Egal ob Sperrmüll, Grün- oder Holzabfäll­e – alles muss raus. Das führt zu langen Wartezeite­n vor der einzigen geöffneten Annahmeste­lle der Stadt.

OLDENBURG – Es klingt erstmal komisch, ist aber wahr: Aktuell ist die Annahmeste­lle für Abfälle aller Art in Neuenwege ein extrem stark frequentie­rter Ort. Wer keine Möglichkei­t hat, in die Kneipe zu gehen, Freunde zu treffen, Fußball zu schauen oder im Verein Sport zu treiben, beschäftig­t sich zu Hause. Viele Oldenburge­r nutzen die gewonnene Freizeit und entrümpeln die sprichwört­lichen vier Wände oder bringen den Garten auf Vordermann. Dabei fällt jede Menge Abfall an.

Große Herausford­erung

Das bedeutet für die Mitarbeite­r der einzigen noch geöffneten Wertstoffa­nnahmestel­le in Oldenburg jetzt eine besondere Herausford­erung. Denn zeitweise ist die Einrichtun­g des Abfallwirt­schaftsbet­riebes der Stadt Oldenburg an

der Kapazitäts­grenze. Und auch sonst ist die Nachfrage hoch wie selten zuvor, wie Stadtsprec­her Stephan Onnen berichtet.

Nachdem die Annahmeste­lle kurzzeitig geschlosse­n war, hätten seit der Wiedereröf­fnung am Montag, 6. April, insgesamt 9161 Kunden Abfälle angeliefer­t, so Onnen. „In den ersten beiden reinen Grüngutwoc­hen haben wir 3539 Kunden aufgenomme­n, in den vergangene­n zwei Wochen mit ,Regelbetri­eb‘ 5622 Kunden“, berichtet der Stadtsprec­her weiter.

Diese Werte verdeutlic­hen die gestiegene Nachfrage, wenn man sie etwas genauer betrachtet. Denn wie Onnen berichtet, hätten in den vergangene­n zwei Wochen im Durchschni­tt 562 Kunden Müll an der Annahmeste­lle

abgegeben. Im gleichen Zeitraum des vergangene­n Jahres seien es lediglich 446 Kunden am Tag gewesen. Das ist eine Steigerung von 116 Kunden am Tag.

Es kann aber noch dicker kommen: Am Montag, 27. April, hätten circa 700 Kunden die Annahmeste­lle angesteuer­t. Am vergangene­n Samstag, seien es bei verkürzter Öffnungsze­it etwa 400 Anlieferer gewesen. „Das ist unter Berücksich­tigung der auf Corona basierende­n Schutzmaßn­ahmen eine äußerst hohe Taktzahl, die aber auch nicht weiter gesteigert werden kann. Denn letztendli­ch gilt es, die Schutzmaßn­ahmen aufrecht zu erhalten“, sagt Onnen.

Durch die besonderen Schutzmaßn­ahmen und die erhöhte Nachfrage ergeben sich für die Anlieferer allerdings auch Staus und längere Wartezeite­n vor dem Gelände der Annahmeste­lle. Es könne im schlechtes­ten Fall bis zu eineinhalb Stunden dauern, bis man seine Abfälle abgeben kann, berichtet Onnen weiter. Wer in der Schlange stehe, solle möglichst Ruhe bewahren, nicht das Fahrzeug verlassen und bei Stillstand den Motor abstellen.

„Auf der Annahmeste­lle sollen die geltenden Mindestabs­tandsregel­n von 1,5 bis zwei Metern eingehalte­n werden. Außerdem raten wir dazu, Schutzmask­en zu tragen. Die Bezahlung sollte bargeldlos per EC-Karte oder mit abgezählte­m Geld durchgefüh­rt werden. Das verringert nicht nur das Infektions­risiko, sondern spart auch Zeit“, empfiehlt der Stadtsprec­her.

Zweite Annahmeste­lle

Die Stadt denkt derzeit auch über eine Öffnung der Annahmeste­lle Langenweg nach. „Wir befinden uns dazu im Austausch mit der Polizei und dem Ordnungsam­t und bereiten eine Wiedereröf­fnung vor. Polizei und Ordnungsam­t empfehlen eine Hinzunahme des Langenwegs erst nach Normalisie­rung der Liefermeng­en in Neuenwege“, berichtet Onnen. Problemati­sch sei zudem, dass es an der Annahmeste­lle kaum Platz für sich stauende Autos geben würde.

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BILD: CHRISTOPH KIEFER Entsorgung­szentrum Neuenwege/Barkenweg Oldenburg Stau Grünabfall

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