Pastor Trippner kommt nach Oldenburg
Der 53-Jährige verlässt die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Zetel
Wann Pastor Trippner die Stelle in Oldenburg antritt, steht noch nicht fest, er muss noch offiziell berufen werden. Der Nordwest-Zeitung nennt er die Gründe für seinen Weggang.
ZETEL/OLDENBURG – Michael Trippner, Pastor der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Zetel, schlägt ein neues Kapitel in seinem Leben auf: Der Pastor wird Zetel verlassen und in Oldenburg eine Pfarrstelle antreten. In einer Briefwahl hat der Gemeindekirchenrat Oldenburg Michael Trippner mit großer Mehrheit zum Pfarrer der evangelischlutherischen Kirchengemeinde Oldenburg gewählt.
Noch ist er nicht offiziell vom gemeinsamen Kirchenausschuss berufen worden. Es läuft noch eine Einspruchsfrist. Deswegen steht auch noch nicht fest, wann der 53Jährige die Gemeinde Zetel verlässt. Doch er hat sich auf die Stelle beworben und ist gewählt – der Abschied wird also wohl nur eine Frage der Zeit sein.
„Ich bin gern hier, ich gehe nicht im Groll“, sagt Trippner. Doch für seinen Weggang gibt es Gründe. „Ich habe hier seit meinem Antritt im Jahr 2007 eine 75-Prozent-Teilzeitstelle. Und doch arbeite ich in Vollzeit: Ich habe keine Beerdigung, keinen Geburtstagsbesuch ausgelassen und kein Hilfegesuch ausgeschlagen, nur weil meine Arbeitszeit beendet war“, sagt er. In Zetel gebe es für ihn wegen der Teilzeitstelle keine berufliche Perspektive. Der Stellenplan aber sei nicht variabel – also Teilzeit in Zetel oder Vollzeit in Oldenburg. „Meine Wahl ist auf den Wechsel nach Oldenburg gefallen. Und ich freue mich auch, nach so langer Zeit etwas Neues zu machen.“Veränderung sei schließlich auch immer eine Chance.
Zetel aber bleibe für ihn immer etwas Besonderes, sagt der gebürtige Hamburger. „Es gibt so viele besondere Gottesdienste hier, wie den auf dem Zeteler Markt im großen Zelt oder der Erntedank-Gottesdienst mit dem Landvolk unter der Erntekrone.“Ob Taufen im Naturbad, die Gottesdienste im St.-Martins-Heim oder die Feier zum 125. Jubiläum des TuS Zetel in der Sporthalle, die Gottesdienste zum Tag der Arbeit am 1. Mai bei Röben Tonbaustoffe und in der Bockhorner Klinkerziegezur lei, die Sommerkirche mit Kanzeltausch: „Die Liste der besonderen Gottesdienste in
„Es sind über die Jahre viele Verbindungen gewachsen und es tut mir weh, mich davon zu trennen.
Michael Trippner Pastor in der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Zetel
Zetel ist lang.“
Das zeige, dass die Kirche im Ort gut verankert sei. Er schätze in Zetel die gute Verbindung zur Feuerwehr, zur politischen Gemeinde, zum Landvolk, zu den Schaustellern, zum Diakonischen Werk,
katholischen Kirchengemeinde und zu den Rettungsorganisationen. Auch die gute Zusammenarbeit mit seiner Kollegin Pastorin Sabine Indorf, dem Gemeindekirchenrat, den vielen Ehrenamtlichen sowie den Nachbargemeinden Neuenburg und Bockhorn habe ihn glücklich gemacht. „Es bedeutet mir sehr viel, dass wir in Zetel alle zusammen die Kirche mit Leben füllen.“
Deswegen, sagt der dreifache Familienvater, gehe er mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Denn so sehr er sich auch auf die neue Aufgabe freue, so sehr werde er die Nähe zu den Zetelern vermissen. „Ich habe immer versucht, Gottes Liebe lebendig werden zu lassen, tröstend bei Beerdigungen und Notfällen, fröhlich bei Taufen und
Hochzeiten oder Geburtstagsbesuchen. Das aber ging nur, weil man mir hier in Zetel so viel Vertrauen entgegengebracht hat. Es sind über die Jahre viele Verbindungen gewachsen und es tut mir weh, mich davon zu trennen“, sagt Pastor Trippner.
In Oldenburg werde er bei der Kirchengemeinde hauptsächlich den Bezirk Auferstehung mit der Auferstehungskirche an der Straße Rauhehorst übernehmen. Mit seiner Frau, die Lehrerin an der Grundschule Zetel ist und der Schule auch zunächst erhalten bleibt, und seinen drei Kindern wird er ein Pfarrhaus in Oldenburg beziehen. Wann das sein wird, steht noch nicht fest, nur so viel: Wenn die Corona-Regeln es zulassen, würde er in Zetel gern einen Abschiedsgottesdienst feiern.