Das macht die Gewerkschaft in der Krise
VDV-Geschäftsführer Ulf Baranowsky spricht über Kurzarbeit und Gehaltsverzicht
Absprachen zwischen Spielern und Clubs verliefen oft fair, sagt Baranowsky. Er hat aber auch andere Beispiele parat.
Die Spielergewerkschaft VDV vertritt vor allem Spieler unterhalb der 1. und 2. Bundesliga. Wie groß sind die Sorgen bei Ihren Mitgliedern angesichts der Corona-Krise?
Ulf Baranowsky: Die VDV vertritt Spieler des gesamten Profibereichs. Im VDV-Spielerrat sind unter anderem Weltmeister Benni Höwedes und Nationalspieler Sebastian Rudy vertreten, aber auch Spieler der Regionalliga Nord wie beispielsweise Addy-Waku Menga vom BSV Rehden. Im Zusammenhang mit der Pandemie erreichen uns Fragen zum Arbeitsrecht sowie zum Gesundheitsschutz. Während es in der Bundesliga eher um Themen wie Gehaltsstundungen, Teilverzichte und Solidaritätszahlungen geht, liegt der Fokus in der 3. Liga und in den Regionalligen auf Kurzarbeitsregelungen.
In der Bundesliga verdienen die Profis teilweise mehrere Millionen Euro pro Jahr. Um welche Gehälter geht es in der 3. Liga oder in den Regionalliga-Staffeln? Baranowsky: Das ist sehr heterogen: Es gibt zwar in der 3. Liga einige Spieler, die auf Oberarztniveau verdienen, wir hatten aus dieser Spielklasse aber auch schon Anfragen zum gesetzlichen Mindestlohn. Die Regionalligen stellen einen Gemischtwarenladen dar; hier haben wir teilweise hauptberufliche Spieler, aber oft auch bezahlte Feierabendkicker und Studenten sowie MiniJobber und reine Amateure. Wenn ein kinderloser Regionalligaspieler mit einem monatlichen Bruttogehalt von 1800 Euro in Kurzarbeit-Null geschickt wurde, so muss er mit einem Kurzarbeitergeld von ungefähr 780 Euro auskommen.