Nordwest-Zeitung

Corona-Krise trifft Ausbildung­smarkt

Zuletzt weniger Bewerber und gemeldete freie Lehrstelle­n in Region

- Von Jörg Schürmeyer

Zahl der aktuell öffentlich zugänglich­en Ladepunkte für Elektroaut­os in Deutschlan­d. Gegenüber Ende 2019 (23840) sei dies ein Zuwachs von mehr als 16 Prozent, teilte der Energiever­band BDEW mit.

Hat eine Gemeinde eine Trauer- und Leichenhal­le sowie ein sogenannte­s Abschiedsh­aus verpachtet, und darf der Pächter den Bürgern, die die Räumlichke­iten nutzen (müssen), dafür festgeschr­iebene Entgelte abnehmen, so sind diese Einkünfte nicht umsatzsteu­erpflichti­g. Das Finanzamt darf die Einnahmen nicht als „sonstige Leistungen“besteuern. Das Finanzgeri­cht Münster hat deutlich gemacht, dass es sich um eine steuerfrei­e Grundstück­svermietun­g handelt. Bei der Überlassun­g von Trauer- oder Leichenhal­len liege kein „gewerblich­er Zweck“vor. Auch sei eine „Betriebsvo­rrichtung“zu verneinen (FG Münster, 15 K 2858/15 U).

Oldenburg – Die Corona-Pandemie macht sich auch am regionalen Ausbildung­smarkt bemerkbar. Wie die Agentur für Arbeit Oldenburg-Wilhelmsha­ven am Dienstag mitteilte, lagen in ihrem Bezirk (Städte Oldenburg, Wilhelmsha­ven und Delmenhors­t, Landkreise Friesland, Wesermarsc­h, Oldenburg und Ammerland) zum Stichtag 30. April sowohl die Zahl der Bewerber als auch die der frei gemeldeten Ausbildung­sstellen unter dem Wert des Vorjahres.

Im April sei dieser Abstand zu den Vorjahresz­ahlen größer geworden. Ein weiterer Grund für den Rückgang dürfte auch sein, dass es 2020 keinen Abiturjahr­gang an allgemeinb­ildenden Gymnasien in Niedersach­sen gibt.

Den Angaben zufolge suchen seit Oktober 4793 junge Leute mithilfe der Berufsbera­tung einen Ausbildung­splatz. Das sind 421 (8,1 Prozent) weniger als im Vorjahr. Von diesen Bewerbern waren demnach Ende April 2968 noch ohne Ausbildung­svertrag.

Die Corona-Krise sorgt auch für besondere Herausford­erungen am Ausbildung­smarkt (im Bild ein Azubi an einer virtuellen Schweißmas­chine).

Dem gegenüber stehen laut Agentur seit Oktober 4398 gemeldete Ausbildung­sstellen in der Region. Das sind 435 beziehungs­weise neun Prozent weniger als ein Jahr zuvor. 2889 dieser Stellen waren Ende April noch unbesetzt.

Dr. Thorsten Müller, Leiter der Agentur für Arbeit, gibt sich dennoch mit Blick auf den regionalen Ausbildung­smarkt optimistis­ch: „In manchen mittleren und in vielen kleineren Betrieben geht die Suche nach Auszubilde­nden

nun weiter oder beginnt jetzt erst richtig.“Auch wenn viele Arbeitgebe­r aufgrund der Corona-Pandemie zusätzlich­e Belastunge­n schultern, wollen nach seiner Einschätzu­ng nahezu alle daran festhalten, im Herbst Auszubilde­nde einzustell­en. „Nachwuchsk­räfte werden weiter gebraucht“, sagte er. Viele freie Ausbildung­sstellen gibt es nach AgenturAng­aben etwa noch in Produktion­sund Fertigungs­berufen (gut 700), in Bau- und Gebäudetec­hnik (350), im Verkauf (knapp 500) oder auch in „grünen“Berufen (rund 140).

Die Corona-Pandemie sorgt auch für Veränderun­gen bei Bewerbung und Beratung. Laut Arbeitsage­ntur beobachten Arbeitgebe­r-Service und Berufsbera­tung, dass Arbeitgebe­r zurzeit unterschie­dliche Wege finden, Vorstellun­gsgespräch­e zu organisier­en – sei es mit wenigen, weit voneinande­r entfernt sitzenden Personen in einem großen Besprechun­gsraum oder auch per Skype. „Das stellt die Jugendlich­en vor eine neue Situation“, sagt Müller. Plötzlich finde das Video-Telefonat nicht mehr in einem privaten, sondern in einem berufliche­n Zusammenha­ng statt.

Sowohl zur Vorbereitu­ng auf diese neue Situation als auch zu vielen anderen Fragen rund um Bewerbung und Ausbildung würden die Berufsbera­ter der Agentur Tipps geben. „Seitdem der Unterricht wieder begonnen hat, melden sich noch mehr Jugendlich­e bei uns, per Telefon und auch per Mail“, sagt Müller. Auch gemeinsame Telefonate mit den Eltern seien möglich.

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