Was uns populäre Filme über die Beziehung zu Müttern sagen
Das Verhältnis in der Familie ist längst nicht immer harmonisch – Filme für den Muttertag
BERLIN – Sie können uns zur Weißglut treiben und sind oft eine unserer engsten Vertrauten: unsere Mütter. Am 10. Mai ist wieder Muttertag. Egal, wie alt wir selbst sind – die Beziehung zu diesem Elternteil ist eine ganz besondere. Kein Wunder, dass diese so einzigartige wie komplizierte Verbindung schon so einige Filmemacher inspirierte.
Legendär ist etwa „Herbstsonate“von Ingmar Bergman. Selten wurden die Spannungen zwischen Mutter und Tochter wohl auf so drastische
Weise gezeigt wie bei dem schwedischen Regisseur. Die dreifache Oscar-Preisträgerin Ingrid Bergman spielt hier Charlotte, eine erfolgreiche Konzertpianistin, die ihre Tochter Eva (Liv Ullmann) besucht. Die beiden haben sich seit Jahren nicht gesehen und hoffen nun auf eine Annäherung. Doch dann brechen alte Konflikte wieder auf, mit voller Wucht entladen sich die Verletzungen. Dieses beklemmende Drama von 1978 kriecht auch heute beim Zuschauen unter die Haut und lässt einen so schnell nicht wieder los.
Dagegen wirkt „Mamma Mia!“wie ein geradezu idealistischer Gegenentwurf. Schließlich verkörpert Meryl Streep in dem Musical so etwas wie die verständnisvolle, hippieske Traum-Mutter. Das liegt auch an ihrer eigenen wilden Vergangenheit. Immerhin weiß diese Donna nicht so genau, wer von ihren drei ehemaligen Liebhabern der Vater ihrer Tochter ist.
Diese Sophie (Amanda Seyfried) will in dem Aussteigerparadies ihrer Mutter auf einer Insel heiraten. Überhaupt scheint in dieser Mutter-Tochter-Beziehung so einiges auf den Kopf gestellt.
Doch wie viele bestätigen können: Es sind längst nicht nur Töchter, sondern auch Söhne, die durch ihre Mütter nachhaltig geprägt werden. In Filmen wird dieser besonderen Beziehung gefühlt zwar seltener ein Raum geboten, dennoch gibt es gerade aus den vergangenen Jahren einige bemerkenswerte Werke dazu. Ein Beispiel ist „Lara“mit Tom Schilling und einer herausragenden Corinna Harfouch.
Was aber geht überhaupt im Kopf von Müttern vor? Warum haben gerade Jugendliche so häufig den Eindruck, dass ihre Mütter immer wieder unentspannt und am Herumnörgeln sind? Das ärgert auch Lindsay Lohan in „Freaky
Friday – Ein voll verrückter Freitag“als Tochter von Jamie Lee Curtis maßlos. Dann jedoch passiert das zunächst Unerklärliche: Die beiden tauschen ihre Körper und müssen sich plötzlich im Leben der anderen durchschlagen. Die Mutter in der Schule, die Tochter als Therapeutin. Die Komödie von 2003 ist zwar schon die dritte Disney-Adaption dieser Geschichte, doch unterhaltsam ist sie allemal und könnte auch so manchen Familienkonflikt entschärfen. Denn manchmal hilft es eben, sich in die Lage der anderen zu versetzen!