Märchen macht Corona für Kinder begreifbarer
Hobbyautorin Anne Rakel bringt Geschichte mit aktuellem Bezug heraus – Selbst illustriert
OLDENBURG – Eins muss man der Corona-Krise ja zugutehalten: Sie macht die Oldenburger kreativ. Die Ergebnisse sind besondere Masken, Internet-Aktionen oder – wie im Fall von Anne Rakel – ein Kinderbuch.
Und das hat einen ganz aktuellen Bezug, denn es soll die Ereignisse rund um das Corona-Virus für den Nachwuchs in Form eines Märchens ein Stück begreifbarer machen. Das jedenfalls war das Ziel der 54-jährigen Hobbyautorin. „Ich wollte die Merkwürdigkeiten dieser Zeit aufnehmen und eine Möglichkeit geben, wie Erwachsene mit Kindern darüber sprechen können.“Das Ergebnis ist das „Märchen vom kaltherzigen König, seinem kranken Volk und dem flötenden Finken.“
Rakel ist bei der Stadt beschäftigt und Leiterin des Fachdienstes Soziale Dienste im Amt für Jugend und Familie. Fürs Schreiben konnte sie sich aber schon immer begeistern. Drei Kinderbücher hat sie zuvor bereits veröffentlicht. Die Aktualität ihres neusten Werkes ist allerdings eine Besonderheit. In rund einer Woche ist das kleine Buch mit 24 Seiten entstanden. „Wenn die Idee da ist, geht es ganz schnell“, sagt Rakel. Als die Grundgeschichte stand, ging es ihr vor allem darum, den Text in klassischer Märchensprache zu präsentieren. Zudem sorgte sie selbst für die farbenfrohen Illustrationen.
Nachdem sich Testleser im Freundeskreis positiv geäußert hatten, fand sich tatsächlich ein Verlag, der das Projekt auf die Schnell umsetzen woll
te. Die 200 Exemplare der ersten Auflage hat Rakel für sich selbst gesichert, um sie kostenlos in ihrem Netzwerk an Schulen, Einrichtungen und Familien zu verteilen. Die
zweite Auflage geht in den freien Verkauf.
Rakel hofft, dass das Buch den Kindern vor allem im Kindergartenund Grundschulalter hilft, zu verstehen, was eigentlich gerade um sie herum geschieht. Es geht in dem Märchen um Solidarität und Freundschaft, um die Wirkung von Musik und Poesie. Natürlich – und das ist wohl nicht zu viel verraten – gibt es ein gutes Ende und eine positive Botschaft für eine bedrohte Gemeinschaft, die die Hobbyautorin so zusammenfasst: „So ein Volk kann es auch schaffen.“