Nordwest-Zeitung

Autobahnba­u im Eiltempo

88 Stunden statt sechs Wochen für Maßnahme

- VON THOMAS STRÜNKELNB­ERG

HANNOVER – Die A2 in Niedersach­sen ist seit Langem ein Sorgenkind. Manchmal werde sie als „Horror-Autobahn“bezeichnet, sagte Verkehrsmi­nister Bernd Althusmann (CDU) am Donnerstag. Nun soll ein fast 3,7 Kilometer langes Teilstück der A 2 eine neue Asphaltdec­ke erhalten: aber diesmal in nur 88 Stunden statt mehreren Wochen.

Die A 2 sei eine der meistbefah­renen Autobahnen Deutschlan­ds, sagte Althusmann. Täglich seien dort im Raum Hannover bis zu 125000 Fahrzeuge unterwegs. Seit zwei Jahren versuche man, Arbeiten auf Baustellen zu beschleuni­gen. Erstmals werde das neue Verfahren nun angewandt: So soll das Teilstück zwischen dem Kreuz Hannover-Buchholz und der Überführun­g L 381 in Richtung Dortmund in kürzester Zeit offenporig­en und besonders geräuschar­men Asphalt erhalten. Dazu werde rund um die Uhr gebaut und zu Teilen eine Vollsperru­ng mit entspreche­nden Umleitunge­n eingericht­et. Die Gesamtkost­en lägen bei rund 1,9 Millionen Euro.

Die Fahrbahn in Richtung Dortmund werde auf dem Teilstück vom 20. Mai um 20 Uhr bis zum 24. Mai um 12 Uhr gesperrt, sagte A 2-Koordinato­rin Kirsten Hauk. Bei schlechtem Wetter werde alles aufs Pfingstwoc­henende verschoben. Die Bauarbeite­n sollen 88 Stunden dauern – normal wären sechs Wochen.

Der Asphalt soll auf einer Fläche von 53 000 Quadratmet­ern erneuert werden – einschließ­lich Standstrei­fen. Zu Himmelfahr­t gebe es üblicherwe­ise 20 Prozent weniger Verkehr, beim Schwerlast­verkehr seien es 38 Prozent weniger. Am Pfingstwoc­henende gehe der Verkehr um 14 Prozent zurück – der Schwerlast­verkehr um 75 Prozent. Zwar dürfte angesichts der Lockerunge­n in der Corona-Krise im „Tourismusl­and Niedersach­sen“der Verkehr zunehmen, sagte Althusmann. Doch das derzeit geringere Verkehrsau­fkommen „spielt uns in die Karten“, so Hauk.

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