Autobahnbau im Eiltempo
88 Stunden statt sechs Wochen für Maßnahme
HANNOVER – Die A2 in Niedersachsen ist seit Langem ein Sorgenkind. Manchmal werde sie als „Horror-Autobahn“bezeichnet, sagte Verkehrsminister Bernd Althusmann (CDU) am Donnerstag. Nun soll ein fast 3,7 Kilometer langes Teilstück der A 2 eine neue Asphaltdecke erhalten: aber diesmal in nur 88 Stunden statt mehreren Wochen.
Die A 2 sei eine der meistbefahrenen Autobahnen Deutschlands, sagte Althusmann. Täglich seien dort im Raum Hannover bis zu 125000 Fahrzeuge unterwegs. Seit zwei Jahren versuche man, Arbeiten auf Baustellen zu beschleunigen. Erstmals werde das neue Verfahren nun angewandt: So soll das Teilstück zwischen dem Kreuz Hannover-Buchholz und der Überführung L 381 in Richtung Dortmund in kürzester Zeit offenporigen und besonders geräuscharmen Asphalt erhalten. Dazu werde rund um die Uhr gebaut und zu Teilen eine Vollsperrung mit entsprechenden Umleitungen eingerichtet. Die Gesamtkosten lägen bei rund 1,9 Millionen Euro.
Die Fahrbahn in Richtung Dortmund werde auf dem Teilstück vom 20. Mai um 20 Uhr bis zum 24. Mai um 12 Uhr gesperrt, sagte A 2-Koordinatorin Kirsten Hauk. Bei schlechtem Wetter werde alles aufs Pfingstwochenende verschoben. Die Bauarbeiten sollen 88 Stunden dauern – normal wären sechs Wochen.
Der Asphalt soll auf einer Fläche von 53 000 Quadratmetern erneuert werden – einschließlich Standstreifen. Zu Himmelfahrt gebe es üblicherweise 20 Prozent weniger Verkehr, beim Schwerlastverkehr seien es 38 Prozent weniger. Am Pfingstwochenende gehe der Verkehr um 14 Prozent zurück – der Schwerlastverkehr um 75 Prozent. Zwar dürfte angesichts der Lockerungen in der Corona-Krise im „Tourismusland Niedersachsen“der Verkehr zunehmen, sagte Althusmann. Doch das derzeit geringere Verkehrsaufkommen „spielt uns in die Karten“, so Hauk.